Zitate von Prof. DDr. Paul Zulehner
Autorität hat, wer keinen Gehorsam verlangen muss.
Informationen über Prof. DDr. Paul Zulehner
Theologe, 1964 zum Priester geweiht, Universitätsprofessor für Pastoraltheologie und Kerygmatik, Dekan der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien (Österreich, 1939).
Prof. DDr. Paul Zulehner · Geburtsdatum
Prof. DDr. Paul Zulehner ist heute 84 Jahre, 9 Monate, 24 Tage oder 30.980 Tage jung.
Geboren am 20.12.1939 in Wien
Sternzeichen: ♐ Schütze
Unbekannt
Weitere 24 Zitate von Prof. DDr. Paul Zulehner
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Autorität hat, wer keinen Gehorsam verlangen muss.
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Der Zukunftsforscher Matthias Horx ortet seit der Mitte der 90er Jahre einen "Megatrend der Respiritualisierung". Ich galube, daß Europa ganz tief den Sinn des menschlichen Lebens sucht. Das ist lange Zeit über das Christentum monopolhaft vertreten worden, heute sind es viele, die auf einem "religiösen Markt" in Konkurrenz zueinander arbeiten. Aber im Grunde genommen ist es ganz wichtig, daß die Frage nach der Wahrheit - Wer ist der Mensch? Was darf er tun? - wieder so wichtig geworden ist. Und zwar deswegen, weil die Wissenschaft heute so viele Möglichkeiten hat, daß sich die Frage stellt: Dürfen wir alles tun, was wir tun können, oder gibt es Grenzen, um den Menschen vor unübersehbarem Schaden zu schützen?
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Die technische und wirtschaftliche Entwicklung ist immer einen Schritt voraus. Die Klugheit und Kunst von Kultur und Politik besteht darin, sich den neuen Bedingungen jetzt möglichst rasch und ohne große Opfer anzugleichen.
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Ein Gewohnheits- oder Brauchtumschristentum, wie es vor Corona noch beobachtbar war, gehört der Vergangenheit an. War Religion früher Schicksal, so ist sie jetzt eine Entscheidung. Deshalb muss sie heute Anziehungskraft haben, um angenommen zu werden.
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Ein Mensch ohne Lob ist wie eine Blume ohne Wasser.
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Eine aktuelle Studie besagt, daß der Wirtschaft am besten gedient ist, wenn sie zufriedene Arbeitnehmer hat, und zufrieden sind Mütter und Väter nur dann, wenn sich auch ausreichend Zeit für die Familie haben. Das ist nicht nur eine soziale Frage, sondern auch eine des wohlverstandenen Selbstinteresses.
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Eine steigende Zahl "neuer", vor allem jüngerer Männer will Zeit für Kind und Familie haben und wünscht sich Betriebe, die auch väterfreundlich sind. Und ich glaube, bei gutem Willen wäre das machbar. Warum sollen der Gesellschaft Kinder nicht so viel wert sein, daß sie die Teilzeitarbeit von Müttern und Vätern fördert und das familiale System ökonomisch entsprechend anders unterstützt? Wir könnten dann die knapp gewordene Arbeit überhaupt etwas anders verteilen.
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Es braucht einerseits ein sehr starkes Freiheitstraining, das muß schon in der Familie beginnen. In den Familien fehlen aber vor allem die Väter. Es braucht Vater und Mutter für eine intensive Auseinandersetzung mit der Förderung der eigenen Kinder. Ich habe den Eindruck, daß viele Väter und auch Mütter wenig Kraft und Zeit dafür übrig haben, sich der Auseinandersetzung mit den Kindern zu stellen. Auf der anderen Seite würde es eine Gesellschaft brauchen, in der über das Schulsystem nicht nur Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt, sondern auch die Freiheitsfähigkeit trainiert wird.
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Es gibt nachweislich drei große alte Werteströmungen: Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit, das heißt Sinn des Lebens. Nehmen Sie die Freiheit: Wir haben sehr lange um ihre Durchsetzung gekämpft, heute haben wir praktisch in ganz Europa die Demokratie als Regierungsform. Die Frage ist, ob wir auch schon Menschen haben, die freiheitsfähig sind.
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Ich habe vor kurzem angefangen den Überfluß an Materialien in meinem Arbeitszimmer zu entsorgen. Und ich habe das Gefühl, dadurch freier geworden zu sein und zu eigenständigerem autonomem Denken gekommen bin. Ich fühle mich nicht mehr zurückgebunden an das, was ich früher einmal gedacht und getan habe, sondern vor mir liegt eine denkerisch freie Zukunft, die ich jetzt gestalten will. Ich merke, daß dieses Freiwerden mich lebendiger macht. Das war ja ursprünglich das Ziel allen Fastens, daß man frei wird nicht zuletzt auch für die Begegnung mit anderen.
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Konflikte sind im Leben nicht außergewöhnlich sondern der Normalfall. Ich kann Ihnen als Theologe nur einen Ort empfehlen, an dem es wirklich friedlich ist, das ist der Friedhof.
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Lessness bedeutet eine Form des Lebens zu finden, wo nicht Dinge mich haben, sondern ich Dinge habe, wo ich meine Bedürftigkeit so herunterfahre, daß ich das, was ich selber bin und selber erleben möchte, intensiver erlebe. Es ist kein Verzicht, sondern eine intensivere Form, das Leben zu genießen.
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Manche verstehen das Fasten als ein Sich-Kasteien und Quälen. Doch die moderne Lebenskultur hat einen anderen Begriff geprägt, der die alte Tradition besser zum Vorschein bringt, und diese neue Begrifflichkeit heißt Lessness.
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Ohne eine Bevölkerung mit belastbarer Solidarität haben wir keine Zukunft im Sinn von Gerechtigkeit, Frieden und Freiheit.
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Ohne Solidarität werden wir in der Welt eine Zukunft haben, die geprägt ist durch das Fehlen von Gerechtigkeit und Frieden. Die Menschen haben eine hohe Bereitschaft zum Teilen, aber dieser Wunsch erstickt auf dem langen Weg zur Tat in einem Dschungel von Ängsten.
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Solange die Väter fehlen, steht's schlecht um unser Land. Wir leiden an einer Unterväterung der Gesellschaft.
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Unter der Voraussetzung, daß der Mensch ernsthaft versucht, sein Leben tiefer und intensiver zu gestalten, gibt es eigentlich zu diesem Aufbruch keine Alternative, weil das andere wäre ein Leben, wo man im Überfluß nur noch Überdruß erlebt und das ist im Grunde genommen eigentlich kein gutes Leben.
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Warum Papst Benedikt XVI. ein brillanter Theologe war? Wenn er am Flughafen in München landet und er sagt: "Zugedröhnt sind die Menschen heute durch den Lärm der Welt, so dass sie Gott-Taub geworden sind, so dass sie die leise Musik Gottes nicht mehr hören", das finde ich brillant. Das ist eine Form, über dieses unaussprechliche Geheimnis Gottes so zu reden, dass man ein bisschen ein Gefühl bekommt, ein musikalisches Gefühl in diesem Fall, was es sein könnte.
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Wir 68er hatten damals Angst vor der Repression. Die heutigen jungen Menschen haben Angst vor der Depression. Das ist ein radikaler kultureller Wandel.
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Wir beobachten, daß zur Zeit immer mehr Menschen anfangen, vor der lästigen Last der Freiheit davonzulaufen. Sie schließen sich Gruppen mit strengen Richtlinien an, unterwerfen sich neuen Autoritäten. Man hat den Eindruck, diese Flucht hat damit zu tun, daß die Freiheit für den Einzelnen immer riskanter, bedrohlicher wird.