Zitate zu "Medien"
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Die sogenannte "technische Revolution" in den Medien betrifft doch bloß die Transportmittel. Ob die Botschaft analog, digital oder mit dem Briefträger kommt, das ist dem wurscht, der sie empfängt. Die Inhalte aber sind seit Jahrtausenden die gleichen: Tragödie, Komödie und sportliche Wettkämpfe gab es schon in der Antike. Und ein bisschen Sex und ein bisschen Gewalt waren auch damals dabei.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Fernsehen ist ein Medium, das eher Illusionen zerstört als schafft. Es ist ein kaltes Medium, das der Aufklärung dient, nicht der romantischen Verschleierung.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Für Geistreiches ist Fernsehen nicht geeignet.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Gewalt in den Medien war schon immer ein Thema, auch in den Anfangszeiten des Kinos. Und wenn man ganz weit zurückgeht, dann müßte man auch die Bibel verbieten, denn da kommt auch sehr viel Gewalt vor. (Über Gewalt im Fernsehen).
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Ich behaupte, dass ein Hitler im Fernsehzeitalter nicht möglich gewesen wäre, weil vor der Kamera jeder, der schreit, von vornherein verliert. Jetzt könnte man argumentieren, dann wäre es halt eine andere Art von Hitler geworden, ein smarter Talk-Show-Typ. Aber auch da gilt: Wenn ich von einer Propagandarede einfach wegzappen kann, ist die Wirkung verpufft.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Internet ist wie Sex unter Teenies: Alle reden davon, aber keiner tut's.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Nachdem der US-Forscher Neil Postman immer vom "zu Tode amüsieren" warnt, habe ich ihm bei einer Diskussion einmal gesagt, "besser, wir amüsieren uns zu Tode, als wir langweilen uns zu Tode". Tun wir doch nicht so, als hätten die Menschen vor der Erfindung des Fernsehens nur Lyrik gelesen und hochgeistige Gespräche geführt.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
ORF-Generaldirektor? Der ehemalige Bundespräsident Thomas Klestil hat mich vor sieben Jahren gefragt, ob das nicht etwas für mich wäre. Damals war meine Antwort sehr keck: Wissen Sie, Herr Bundespräsident, wer einmal in der deutschen Champions League führt, der geht nicht zurück zum FC St. Pölten.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Politik findet längst fast nur noch über die Medien statt. Mit den technischen Umwälzungen, die in der Satelliten-, Computer- und Fernsehtechnik vor sich gehen, wird sich die Dominanz der Medien auch in anderen Lebensbereichen verstärken. (Zum Thema "Politik im Medienzeitalter und die Bedeutung des Fernsehens für die Demokratie").
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Politische Propaganda im Medienzeitalter ist ungleich schwieriger geworden als früher. Kriege spielen sich heute nicht mehr "dort hinten am Balkan" ab, sondern vor den Augen der Öffentlichkeit. Bei jedem Konflikt haben sie sofort zwanzig Kamerateams vor Ort, die über alle Aspekte berichten. Insgesamt wird dadurch die Gefahr von Kriegen kleiner, weil man weiß, dass die ganze Welt zuschaut.
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Prof. Dr. Helmut Thoma
Wenn das Fernsehen die Atombombe ist, dann ist das Internet das Zielfernrohr.
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Martin Thür
Die "ZiB 2" ist das Hochamt der politischen Information in diesem Land.
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Martin Thür
Unser Job ist es, "The best obtainable version of the truth" - die beste verfügbare Version der Wahrheit - darzustellen, wie es Watergate-Aufdecker Carl Bernstein gesagt hat. Dass das nicht jeden Politiker freut, ist halt so.
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Armin Thurnher
Bei uns ist das Bewußtsein warum man überhaupt unabhängige Medien braucht, nicht ausgebildet. Österreich ist sicher eine normale demokratische Gesellschaft. Aber wenn man sagen kann, es fehlt ein Stück Normalität, dann im Bewußtsein dessen, was denn eine demokratische Medienlandschaft sein könnte.
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Armin Thurnher
Warum wollen plötzlich alles Qualitätsmedien sein? Das ist mühsam!
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Armin Thurnher
Wolfgang Fellner verdanken wir den schönen Begriff "Retorsionsjournalsimus". Soll heißen: Tust du nicht, was ich von dir will, mach ich mit dir, was ich will.
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Ingrid Thurnher
Allgemein finde ich Veränderungen gut. Die einzige Konstante bei den Medien ist Veränderung. Es gibt sicher Aufgaben, die ich auch hinter der Kamera gerne machen möchte. Aber dazu will ich mich nicht äußern.
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Ingrid Thurnher
Bei uns gab es statt Abba und Co. Mozart und Co. - heute bin ich dafür dankbar.
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Ingrid Thurnher
Das wirkliche Problem ist nicht, dass jemand unbedingt kommen will, sondern im Gegenteil, dass er nicht kommen will - die Diskussionsverweigerung also.
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Ingrid Thurnher
Der Unterschied von Einzelinterviews in der "ZiB 2" zu "Im Zentrum" ist total anders, die Dynamik in der Gruppe, die Fronten, die aufgebaut werden. Man muss spontan entscheiden, welche Kontroverse es wert ist, weiterentwickelt zu werden. Wenn ich in der "ZiB 2" Interviews vorbereitet habe, habe ich bei vielen Politikern im Vorhinein relativ genau gewusst, wie das laufen wird. Das ist bei "Im Zentrum" nicht so: Das ist wie ein Stegreifstück. Man muss flexibel bleiben, weil die Leute ja nicht wissen, welche Rolle ich ihnen in meinem Konzept zudenke.