Zitate zu "ORF - Österreichischer Rundfunk"
-
Mag. Christian Kern
Ich erlebe eine wechselseitige Konditionierung. Eine Politik, die die Pointe sucht, und Medien, die diese Pointe willfährig aufnehmen.
-
Mag. Christian Kern
Ich habe erkennen müssen, dass eine Reform der Presseförderung "sicher eines der schwierigsten Themen" in Österreich ist. Dieser "Stillstand" in dieser Frage liegt aber auch daran, dass jene, "denen man dabei helfen möchte", aus ökonomischen Interessen heraus versuchen, alle Vorschläge zu bekämpfen.
-
Mag. Christian Kern
Information wird schlussendlich ultimativ zur Ware, bezahlt mit Daten, die angeblich das Gold der digitalen Ära sind. Damit treten selbstreferentielle Kreisläufe in Kraft, die letztendlich den "Gedanken der Auflärung" aus den Redaktionen schwinden lassen.
-
Mag. Christian Kern
Politik und Medien in Österreich sind derzeit in einer "Spirale des Populismus" gefangen.
-
Mag. Christian Kern
Um "demokratiezersetzenden Mechanismen" entgegenzutreten, ist auch die Politik gefordert: wettbewerbspolitisch, steuerpolitisch und regulativ. Und mit einer "konsequenten Stärkung des Journalismus", denn "kritischer Journalismus ist das Immunsystem unserer Gesellschaft". Die Ausdünnung in den Redaktionen in den vergangenen Jahren ist massiv. Ich habe Respekt vor den Zeitungen, die heute unter ganz anderen Bedingungen als vor 20, 30 Jahren arbeiten.
-
Arabella Kiesbauer
Ich gestehe: Meine Talkshow hat zum Niedergang des TV-Niveaus beigetragen.
-
Rudolf "Rudi" Klausnitzer
Ein neuer ORF: Ohne klare Trennung zwischen öffentlich rechtlicher Aufgabe und Kommerz gibt es keine Zukunft für die größte Medienorgel des Landes. In der zwischen Spott, Zynismus und Mitleid wechselnden Diskussion um den ORF gerät in Vergessenheit, worum es eigentlich geht: Unsere Gesellschaft braucht in einer immer industrialisierteren Medienwelt, in der das Verständnis von "Shareholder Value" und damit die Mission der meisten privaten Medienbetriebe auf Profitmaximierung reduziert wurde, einen unabhängigen, ausschließlich seiner gesellschaftlichen Aufgabe verpflichteten öffentlichen Rundfunk. Diese Leistung, also der "öffentliche Auftrag", ist nicht an der Quote des Konsums, sondern an der Relevanz dieser Leistung für die Gesellschaft zu messen. // Ein funktionierender, gesellschaftlich akzeptierter öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar. // Ein ORF, der zwar weniger konsumiert wird, von dem aber alle überzeugt sind, dass er unverzichtbar ist, hat mehr öffentlich-rechtliche (und damit Gebühren-)Berechtigung, als ein ORF, der zwar mehr gesehen wird, den aber alle für verzichtbar halten. Im Augenblick fehlt es dem ORF aber leider an allen Ecken und Enden. Er verliert Zuseher und wird immer weniger für unverzichtbar erachtet. // Der ORF muss daher aus dem Teufelskreis der totalen Quotenabhängigkeit und seinem selbstgewählten Dauervergleich mit den kommerziellen Anbietern gebracht werden. Man muss ihm ein neues Selbstverständnis geben, - notfalls verordnen! Qualität, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Relevanz sind die einzigen legitimen Gradmesser. Sonst ist der Anspruch auf öffentliche Finanzierung verspielt. "Ein wenig" öffentlich-rechtliches Programm reicht nicht, das hat heute schon jeder Privatsender. // Der ORF kann sich aber nicht mehr selbst retten. Das ist Aufgabe der Politik. Und zwar sofort. Sonst fährt der wichtigste Medienbetrieb Österreichs an die Wand. Oder es finden sich genügend Bürger für ein Volksbegehren wie 1964, als die RAVAG im großkoalitionären Würgegriff unterzugehen drohte und Zeitungsherausgeber die Initiative ergriffen. Derzeit ist der ORF ein Hybrid aus öffentlich rechtlicher Anstalt und Kommerzsender, der - trotz aller Erhöhungen von Gebühren und Werbezeiten - nicht dauerhaft rettbar ist. // Eine verantwortungsvolle Medienpolitik muss die TV-Landschaft grundlegend neu gestalten. Die Politik aber steckt den Kopf in den Sand und diskutiert über Gebührenerhöhungen. Doch einen Übergewichtigen, der subjektiv an Hunger leidet, retten nicht größere Nahrungsrationen. // Was tun? Den ORF radikal, aber nachhaltig mit einem neuen Rundfunkgesetz organisieren: Den öffentlich-rechtlichen Teil und den kommerziellen Teil klar trennen und unter dem Dach einer ORF-Holding drei eigenständige, operative Firmen schaffen: // a) ein rein öffentlich-rechtliches Unternehmen (100% ORF), das sich alleine über Gebühren finanziert und nur seinem öffentlichem Auftrag verpflichtet ist. Dieses Unternehmen könnte bei gleichen Gebühren mehr öffentlich-rechtliches Programm anbieten als der ORF heute. Oder man könnte die Gebühren senken. // b: ein rein kommerzielles Unternehmen, finanziert ausschließlich aus Werbung und offen für mehrheitliche private Beteiligungen beziehungsweise einen Börsegang. Es könnte mit den heute Not leidenden österreichischen Privatsendern kooperieren oder sich an ihnen beteiligen. Den Gedanke wälzte der ORF ohnehin schon - aber einem gebührenfinanzierten, marktbeherrschenden Unternehmen ist das natürlich verwehrt. Die ORF-Holding würde an diesem Unternehmen nur mehr eine Minderheitsbeteiligung von 25% halten. // c: ein Infrastrukturunternehmen, das die heutige Sendertochter ORS inkludiert und für die beiden Programmfirmen, aber auch für Dritte technisch-logistische Infrastruktur, eventuell auch Teile der Verwaltung vorhält. Die ORF-Holding wäre an dieser Gesellschaft bis zu maximal 50% beteiligt. // Drei zukunftsorientierte Unternehmen statt ein Dinosaurier. Die Vorteile dieser Strategie liegen auf der Hand: // 1. Öffentlich-rechtliches Programm und seine Finanzierung werden dauerhaft gesichert. Was ein Verkauf der Mehrheit am kommerziellen Teil einbringt, könnte einen Programmfonds für österreichische, öffentlich-rechtliche Produktionen speisen. Damit wäre nicht nur dem ORF, sondern auch den österreichischen Produzenten geholfen und die Debatte über die Gebührenberechtigung ein für alle Mal erledigt. Die Minderheitsbeteiligung an dem kommerziellen Teil über die Holding brächte zusätzliches Geld neben den Gebühren. // 2. Die neue Konstellation ermöglicht mehr öffentlich-rechtliche Programme: neben einem TV-Hauptprogramm mehrere Spartensender etwa für Nachrichten und Kultur. // 3. Starkes privates Programmangebot aus Österreich: Mit dem neuen kommerziellen Unternehmen hätte Österreich mit einem Schlag einen großen, auch international ernst genommenen Privatanbieter, der im Konzert der großen Sprachraumsender mitspielen könnte. Gemeinsam brächten die beiden Unternehmen mehr Marktanteil für österreichische Medienproduktion und wären damit wettbewerbsfähiger als der ORF heute. Zudem könnten sich die österreichischen privaten Medienunternehmer sinnvoll an einer privaten audiovisuellen Medienplattform beteiligen und vorhandene Ressourcen einbringen. // 4. Das Potential der ORF-Mitarbeiter würde besser genützt: Wachstum statt Stillstand, Weiterentwicklung statt Verteidigung und viele neue Chancen. Knowhow und Können vieler Mitarbeiter des ORF auf dem kommerziellem Sektor bedeuten einen Wert, der sich - noch - kapitalisiert in Geld für den öffentlich-rechtlichen Teil umwandeln ließe. Dieser realisierbare Wert sinkt laufend und wird in ein paar Jahren verschwinden. Jedes Zögern vernichtet den Wert von ORF-Vermögen. // 5. Gemeinsame Infrastrukturen: Das dritte Unternehmen, der Infrastrukturprovider, könnte je zu einem Drittel den beiden Programmunternehmen und zu einem Drittel zusätzlichen privaten Investoren gehören. Damit könnte des natürlich auch für externe Auftraggeber arbeiten und sich auf dem internationalen Markt und in neuen Feldern der digitalen Welt bewähren. // Auch die Landesstudios sind als digitale Medienzentren der Länder gut denkbar, die für beide Gesellschaften tätig werden. Statt über Reduktion, könnte man so - unter gesellschaftsrechtlicher Einbindung der Länder und. privater lokaler Partner - über einen Ausbau der Landesstudios nachdenken. // Natürlich ist dies nur eine erste Skizze für eine Neuordnung, die noch viel Diskussion und Feinarbeit erfordert. Aber am Ende hätten wir statt einem Dinosaurier, der in der neuen digitalen Medienwelt ums nackte Überleben kämpft, drei neue Unternehmen, die insgesamt das Angebot an Programmen - öffentlich-rechtlich wie kommerziell - und damit auch an Medienarbeitsplätzen deutlich erweitern und einen neuen, kräftigen Impuls für eine zukunftssichere digitale Medienlandschaft in Österreich bringen. // Paradoxerweise wird gerade die ORF-Führung dagegen argumentieren: Der öffentlich-rechtliche Sender würde zum Nischensender und hätte keine vernünftigen Marktanteilschancen mehr. Irrtum: Gut gemachte, anspruchsvolle Programme haben weltweit Erfolg (siehe BB-Programmimporte des ORF). Und einige der Quotenprobleme des ORF wie "Mitten im Achten" waren bei Gott keine öffentlich-rechtlichen Programme. // Ein anspruchsvoll ausgerichtetes, rein öffentlich-rechtliches Massenprogramm hat sehr wohl auch Chancen auf Zuseher und damit Marktanteile. Ein öffentlich-rechtliches Unternehmen wie der ORF, der allen Ernstes behauptet, er hätte bei Konzentration auf seinen Hauptauftrag keine Chance mehr, redet sich selbst ins Grab.
-
Dr. Peter Klien
Herr Bürgermeister, würden Sie mir Recht geben: Einen guten Roten erkennt man daran, dass er stark im Abgang ist? (Nach der Vorstandssitzung und die Personaldiskussion in der Wiener SPÖ).
-
Dr. Peter Klien
Wenn man sich viel mit Politik beschäftigt, verliert man da langsam das Desinteresse? (Geniale Satirefrage am Wahlabend der Bundespräsidentschaftswahl für "Willkommen Österreich").
-
Andreas "Andi" Knoll
Ich glaube, dass ich als Kind in denselben Zaubertrank wie Obelix gefallen bin. Er ist dadurch stark geworden und ich bin chronisch gut gelaunt. Mir ist relativ viel aufgegangen und zum Glück nichts widerfahren, was mir die Laune verdorben hätte. Da ist es natürlich leicht, gut aufgelegt, souverän und entspannt zu sein.
-
Andreas "Andi" Knoll
Ich habe viel gesehen und weiß, dass mein Status nur geliehen ist. Der, der ich nach außen bin, bin ich ja nur, weil ich beim größten Sender des Landes moderiere. Irgendwann wird das aufhören, weil sich ein Medienunternehmen logischerweise verjüngen muss. Dann kommt ein anderer Andi Knoll. Ich habe ja 1999 auch Ernst Grissemann beim Song-Contest beerbt. Er hat die Moderation vorher so lange gemacht, wie ich damals alt war.
-
Andreas "Andi" Knoll
Ich hatte das große Glück, zu einer Zeit zu "Ö3" zu kommen, wo noch nicht alles so professionell abgelaufen ist. Man konnte noch Fehler machen, auch auf Sendung. Ich hatte Zeit, mir meinen Charakter, mein Charisma und mein Profil zu erarbeiten. Mir verzeiht man mehr als jungen Kollegen, die neu dazukommen. Ich habe mir das Recht, den Leuten auf die Nerven zu gehen, quasi ersessen.
-
Andreas "Andi" Knoll
Ich kann nichts so gut, um damit Geld zu verdienen, aber ich würde alles machen, bis auf Bestatter. Auch Schweiß und Schmutz schrecken mich nicht ab.
-
Andreas "Andi" Knoll
Mein Bekanntheitsgrad? Gold glänzt ja nur, wenn man zu Silber und Bronze runterschauen kann. Außerdem finde ich Silber eigentlich schöner als Gold. Ich verdiene fast so viel Geld wie die in der ersten Reihe, habe aber meine Ruhe in der zweiten. Da weht der Wind nicht so scharf. Das Licht ist zwar nicht ganz so hell, aber dafür sind die Abnützungserscheinungen kleiner.
-
Andreas "Andi" Knoll
Meine Zeit nach "Ö3"? Mich interessiert vieles. Ich kann nix g'scheit, aber fast alles ein bissl. Insofern komme ich schon irgendwo unter.
-
Dr. Georg Kofler
Ich halte den ORF für eine der modernsten und leistungsfähigsten öffentlich-rechtlichen Anstalten in Europa und denke, daß Österreich insgesamt mit dem ORF gut fährt. Er wird sich immer behaupten, da mache ich mir keine Sorgen. Viel schwieriger ist es für frei empfangbares Privatfernsehen in Österreich, weil der Markt eben so klein ist. Auch ein eigenes Pay-TV hätte in Österreich keinen Sinn. Aber in Kombination mit Deutschland ist Österreich immer interessant.
-
Andreas Koller
Der Fall ORF ist ein Schulbeispiel für die filzige Art und Weise, wie dieses Land funktioniert. Oder eigentlich nicht mehr funktioniert.
-
Andreas Koller
Die Funktion des ORF-Chefs ist ausgezeichnet dotiert, besser als die des Bundeskanzlers, und der ORF ist eine weithin anerkannte Rundfunkanstalt. Da hätte sich wohl die eine oder andere Medienkoryphäe europäischen Zuschnitts für eine Kandidatur gewinnen lassen. Doch nein, der Stiftungsrat, der, no na, von einem SPÖ-Mann geleitet wird, beschränkte sich darauf, auf Zuruf von SPÖ und ÖVP je einen Kandidaten österreichischen Koalitionszuschnitts in die engere Wahl zu ziehen: einen für Christian Kern, einen für Erwin Pröll. So geht Politik. So geht die Politik mit Österreichs wichtigstem Medienbetrieb um.
-
Robert Kratky
30 Jahre bei Ö3? Dass ich einen Großteil meines Lebens bei einem Unternehmen verbringen darf, das ist natürlich eine große Freude. Entweder hab' ich es mir verdient, oder sie haben einfach nur vergessen, mich zu feuern.
-
Robert Kratky
Der Großteil meines Scherzrepertoires ist definitiv nicht jugendfrei - von Freunden mit Kindern im Hause werde ich schon gar nicht mehr eingeladen.