Zitate zu "Natur"
-
Johann Wolfgang von Goethe
Was man an der Natur Geheimnisvolles pries, // Das wagen wir verständig zu probieren, // Und was sie sonst organisieren ließ, // Das lassen wir kristallisieren.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Was wär ein Gott, der nur von außen stieße, / im Kreis das All am Finger laufen ließe! / Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen, / Natur in Sich, Sich in Natur zu hegen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wem die Natur ihr offenbares Geheimnis zu enthüllen anfängt, der empfindet eine unwiderstehliche Sehnsucht nach ihrer würdigsten Auslegerin, der Kunst.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wem ererbte Reichtümer eine vollkommene Leichtigkeit des Daseins verschafft haben, wer sich, wenn ich mich so ausdrücken darf, von allem Beiwesen der Menschheit von Jugend auf reichlich umgeben findet, gewöhnt sich meist, diese Güter als das erste und größte zu betrachten, und der Wert einer von der Natur schön ausgestatteten Menschheit wird ihm nicht so deutlich.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn die Natur des Fadens ewge Länge, / gleichgültig drehend, auf die Spindel zwingt, / wenn aller Wesen unharmonsche Menge / verdrießlich durcheinanderklingt: / Wer teilt die fließend immer gleiche Reihe / belebend ab, daß sie sich rhythmisch regt? / Wer ruft das Einzelne zur allgemeinen Weihe, / wo es in herrlichen Akkorden schlägt? / Wer läßt den Sturm zu Leidenschaften wüten? / Das Abendrot im ernsten Sinne glühn? / Wer schüttet alle schönen Frühlingsblüten / auf der Geliebten Pfade hin? / Wer flicht die unbedeutend-grünen Blätter / zum Ehrenkranz Verdiensten jeder Art? / Wer sichert den Olymp? Vereinet die Götter? / Des Menschen Kraft, im Dichter offenbart!
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Du eine glühende Masse Eisen auf dem Herde siehst, so denkst Du nicht, daß soviel Schlacken drin stekken, als sich erst offenbaren, wenn es unter den großen Hammer kommt. Dann scheidet sich der Unrat, den das Feuer selbst nicht absonderte, und fließt und stiebt in glühenden Tropfen und Funken davon, und das gediegene Erz bleibt dem Arbeiter in der Zange. Es scheint, als wenn es eines so gewaltigen Hammers bedurft habe, um meine Natur von den vielen Schlacken zu befreien und mein Herz gediegen zu machen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn einen Menschen die Natur erhoben, ist es kein Wunder, wenn ihm viel gelingt; man muß in ihm die Macht des Schöpfers loben, der schwachen Ton zu solcher Ehre bringt.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Künstler von Natur sprechen, subintelligieren sie immer die Idee, ohne sich's deutlich bewußt zu machen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn Lust und Freude sehr geschickt sind, die Liebe zuerst zu erzeugen und im stillen zu nähren, so wird sie, die von Natur herzhaft ist, durch den Schrecken am leichtesten angetrieben, sich zu entscheiden und zu erklären.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wer die Natur als göttliches Organ leugnen will, der leugne nur gleich alle Offenbarung!
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wie ich die Menschen sehe, scheint mir in ihrer Natur immer eine Lücke zu bleiben, die nur durch ein entschieden ausgesprochenes Gesetz ausgefüllt werden kann.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wie kann ein junger Mann sich bilden, der nicht eitel ist? Eine leere, hohle Natur wird sich wenigstens einen äußern Schein zu geben wissen, und der tüchtige Mensch wird sich bald von außen nach innen bilden.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wie Natur im Vielgebilde / einen Gott nur offenbart, / so im weiten Kunstgefilde / webt ein Sinn der ewgen Art; / dieses ist der Sinn der Wahrheit, / der sich nur mit Schönem schmückt, / und getrost der höchsten Klarheit / hellsten Tags entgegenblickt.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wie oft macht der gute Mensch sich Vorwürfe, daß er nicht zart genug gehandelt habe; und doch, wenn nun eine schöne Natur sich allzu zart, sich allzu gewissenhaft bildet, ja, wenn man will, sich überbildet, für diese scheint keine Duldung, keine Nachsicht in der Welt zu sein.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir finden, daß alle geistig wie körperlich durchaus naturkräftig ausgestatteten Menschen in der Regel die bescheidensten sind, dagegen alle besonders geistig Verfehlten weit eher einbilderischer Art. Es scheint, daß die gütige Natur allen denen, die bei ihr in höherer Hinsicht zu kurz gekommen sind, die Einbildung und den Dünkel als versöhnendes Ausgleichungs- und Ergänzungsmittel gegeben hat.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir führen doch im Grunde alle ein isoliertes armseliges Leben! Aus dem eigenen Volke kommt uns sehr wenig Kultur entgegen, und unsere sämtlichen Talente und guten Köpfe sind über ganz Deutschland ausgesäet. - . . . Nun aber denken Sie sich eine Stadt wie Paris, wo die vorzüglichsten Köpfe eines großen Reiches auf einem einzigen Fleck beisammen sind und in täglichem Verkehr, Kampf und Wetteifer sich gegenseitig belehren und steigern; wo das Beste aus allen Reichen der Natur und Kunst des ganzen Erdbodens der täglichen Anschauung offen steht; diese Weltstadt denken Sie sich, wo jeder Gang über eine Brücke oder einen Platz an eine große Vergangenheit erinnert und wo an jeder Straßenecke ein Stück Geschichte sich entwikkelt hat.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wir Menschen werden wunderbar geprüft; / wir könnten's nicht ertragen, hätt' uns nicht / den holden Leichtsinn die Natur verliehn.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wo fass ich dich, unendliche Natur? Euch Brüste, wo? Ihr Quellen alles Lebens.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wo ist die Natur als bei einem Bauer? Der ißt, trinkt, arbeitet, schläft und liebt so simpel weg und kümmert sich den Henker drum, in was für Firlfanzereien man all das in den Städten und am Hof vermaskeriert hat.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Zudem sind die Natur Gottes, die Unsterblichkeit, das Wesen unserer Seele und ihr Zusammenhang mit dem Körper ewige Probleme, worin uns die Philosophen nicht weiterbringen.