Zitate zu "Kind(er)"
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe nicht leicht jemanden gesehen, der die Menschen mit denen er lebt, so wenig kennt, so von Grund aus verkennt, wie Sie. Erlauben Sie mir, es zu sagen: Wenn man Sie ihren Shakespeare erklären hört, glaubt man, Sie kämen eben aus dem Rate der Götter und hätten zugehört, wie man sich daselbst beredet, Menschen zu bilden. Wenn Sie dagegen mit Leuten umgehen, seh' ich in Ihnen gleichsam das erste groß geborene Kind der Schöpfung, das mit sonderlicher Verwunderung und erbaulicher Gutmütigkeit Löwen und Affen, Schafe und Elefanten anstaunt und sie treuherzig als seinesgleichen anspricht.
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Johann Wolfgang von Goethe
In einem jeden neuen Kreise muß man zuerst wieder als Kind anfangen, leidenschaftliches Interesse auf die Sache werfen, sich erst an der Schale freuen, bis man zu dem Kerne zu gelangen das Glück hat.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ja was man so erkennen heißt! Wer darf das Kind beim rechten Namen nennen?
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Johann Wolfgang von Goethe
Jede Produktivität höchster Art, jedes bedeutende Aperçu, jede Erfindung, jeder große Gedanke, der Früchte bringt und Folge hat, steht in niemandes Gewalt und ist über aller irdischen Macht erhaben. Dergleichen hat der Mensch als unverhoffte Geschenke von oben, als reine Kinder Gottes zu betrachten.
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Johann Wolfgang von Goethe
Kann wohl ein Kind empfinden, wie den Vater die Sorge möglichen Verlustes quält?
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Johann Wolfgang von Goethe
Laß sie am Sonnenlicht sich vergnügen, fleißig bei ihren Weibern liegen, damit wir tapfer Kinder kriegen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Man könnt' erzog'ne Kinder gebären, wenn die Eltern erzogen wären!
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Johann Wolfgang von Goethe
Man schont die Alten, wie man die Kinder schont.
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Johann Wolfgang von Goethe
Selbst als Mann und Hausvater pflegte er sich manchmal etwas, das ihm Freude würde gemacht haben, zu versagen, um nur nicht aus der Übung einer so schönen Tugend zu kommen, und seine ganze Erziehung bestand gewissermaßen darin, daß seine Kinder sich gleichsam aus dem Stegreife etwas mußten versagen können. Auf eine Weise, die ich im Anfang nicht billigen konnte, untersagte er zum Beispiel einem Knaben bei Tische, von einer beliebten Speise zu essen. Zu meiner Verwunderung blieb der Knabe heiter, und es war, als wenn weiter nichts geschehen wäre.
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Johann Wolfgang von Goethe
Sind doch nicht das Schwerste des Diensts die ermüdenden Wege, / nicht der bittere Schweiß der ewig drängenden Arbeit; / denn mit dem Knechte zugleich bemüht sich der tätige Freie: / Aber zu dulden die Laune des Herrn, wenn er ungerecht tadelt / oder dieses und jenes begehrt, mit sich selber im Zwiespalt, / und die Heftigkeit noch der Frauen, die leicht sich erzürnet, / mit der Kinder roher und übermütiger Unart - das ist schwer zu ertragen.
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Johann Wolfgang von Goethe
So nimmt ein Kind der Mutter Brust / nicht gleich im Anfang willig an; / doch bald ernährt es sich mit Lust. / So wirds euch an der Weisheit Brüsten / mit jedem Tage mehr gelüsten.
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Johann Wolfgang von Goethe
So sangen die Parzen; es horcht der Verbannte in nächtlichen Höhlen, der Alte, die Lieder, denkt Kinder und Enkel und schüttelt das Haupt.
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Johann Wolfgang von Goethe
Töricht, auf Beßrung der Toren zu harren! Kinder der Klugheit, o habet die Narren eben zum Narren auch, wie sichs gehört.
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Johann Wolfgang von Goethe
Und die Knaben, versteht sich von selber, sie führt ein wackrer / gradgesinnter Mann ins Heiligtum aller Erkenntnis, / die uns die griechische Welt und die lateinische darbeut. / Und so wären die Kinder vor allem Unheil gesichert.
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Johann Wolfgang von Goethe
Unsere Nachbarn, die Franken, in ihren früheren Zeiten / hielten auf Höflichkeit viel; sie war dem Edlen und Bürger / wie den Bauern gemein, und jeder empfahl sie den Seinen. / Und so brachten bei uns auf deutscher Seite gewöhnlich / auch die Kinder des Morgens mit Händeküssen und Knixchen / Segenswünsche den Eltern.
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Johann Wolfgang von Goethe
Verwaiste Väter sind beklagenswert. Allein verwaiste Kinder sind es mehr.
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Johann Wolfgang von Goethe
Von Gott, dem Vater, stammt Natur, / das allerliebste Frauenbild, / des Menschen Geist, ihr auf der Spur, / ein treuer Werber, fand sie mild. / Sie liebten sich nicht unfruchtbar, / ein Kind entsprang von hohem Sinn; / so ist uns allen offenbar: / Naturphilosophie sei Gottes Enkelin.
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Johann Wolfgang von Goethe
Was sogar die Frauen an uns ungebildet zurücklassen, das bilden die Kinder aus, wenn wir uns mit ihnen abgeben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Weit besser ist's, sie einzuengen, daß man sie wie Kinder halten, wie Kinder zu ihrem Besten leiten kann. Glaube nur, ein Volk wird nicht alt, nicht klug, ein Volk bleibt immer kindisch.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wenn er von bestem Humor ist, mag er gern die Schrecknisse eines Familientisches lebhaft schildern, wo jedes Glied mit fremden Gedanken beschäftigt sich niedersetzt, ungern hört, in Zerstreuung spricht, muffig schweigt und, wenn gar das Unglück kleine Kinder heranführt, mit augenblicklicher Pädagogik die unzeitigste Mißstimmung hervorbringt.