Zitate zu "Kind(er)"
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Johann Wolfgang von Goethe
Wer sich mit reiner Erfahrung begnügt und darnach handelt, der hat Wahres genug. Das heranwachsende Kind ist weise in diesem Sinne.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wie sehr hütete man sich sonst in der Gesellschaft, irgend etwas zu berühren, was einem oder dem andern unangenehm sein konnte! Der Protestant vermied in Gegenwart des Katholiken, irgendeine Zeremonie lächerlich zu finden, der eifrigste Katholik ließ den Protestanten nicht merken, daß die alte Religion eine größere Sicherheit ewiger Seligkeit gewähre. Man unterließ vor den Augen einer Mutter, die ihren Sohn verloren hatte, sich seiner Kinder lebhaft zu freuen, und jeder fühlte sich verlegen, wenn ihm ein solches unbedachtsames Wort entwischt war.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wie viel Eltern verkennen das Wohl ihrer Kinder und sind für ihre dringendsten Empfindungen taub.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wir brauchen in unserer Sprache ein Wort, das, wie Kindheit sich zu Kind verhält, so das Verhältnis Volkheit zum Volke ausdrückt. Der Erzieher muß die Kindheit hören, nicht das Kind, der Gesetzgeber und Regent die Volkheit, nicht das Volk. Jene spricht immer dasselbe aus, ist vernünftig, beständig, rein und wahr; dieses weiß niemals vor lauter Wollen, was es will. Und in diesem Sinne soll und kann das Gesetz der allgemein ausgesprochene Wille der Volkheit sein, ein Wille, den die Menge niemals ausspricht, den aber der Verständige vernimmt, den der Vernünftige zu befriedigen weiß und der Gute gern befriedigt.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wir sind Sensualisten, solange wir Kinder sind, Idealisten, wenn wir lieben und in den geliebten Gegenstand Eigenschaften legen, die nicht eigentlich darin sind. Die Liebe wankt; wir zweifeln an der Treue und sind Skeptiker, ehe wir es glaubten. Der Rest des Lebens ist gleichgültig. Wir lassen es gehen, wie es will, und endigen mit dem Quietismus wie die indischen Philosophen auch.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies.
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Johann Wolfgang von Goethe
Zwei Dinge sollten Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.
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Johann Gottfried von Herder
Auch die Stürme des Meers, oft zertrümmernd und verwüstend, sind Kinder einer harmonischen Weltordnung und müssen derselben wie die säuselnden Zephyrs dienen.
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Johann Gottfried von Herder
Das Kind lernt viel, was nur der Mann anwenden kann; deswegen aber hat es solches nicht umsonst erlernt.
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Johann Gottfried von Herder
Der klug gewordene Greis geht unter die Erde, damit sein Nachfolger ebenfalls wie ein Kind beginne, die Werke seines Vorgängers vielleicht als ein Tor zerstöre und dem Nachfolger dieselbe nichtige Mühe überlasse, mit der auch er sein Leben verzehret. So ketten sich Tage, so ketten Geschlechter und Reiche sich aneinander.
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Johann Gottfried von Herder
Des gliederlösenden Bacchus, der gliederlösenden Venus gliederlösendes Kind - Podagra nennen sie mich.
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Johann Gottfried von Herder
Die Zeiten ketten sich kraft ihrer Natur aneinander, mithin auch das Kind der Zeiten, die Menschenreihe, mit allen ihren Wirkungen und Produktionen.
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Johann Gottfried von Herder
Die Zeiten rollen fort und mit ihnen das Kind der Zeiten, die vielgestaltige Menschheit.
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Johann Gottfried von Herder
Ein Kind muß bloß durch sich und seine Triebfeder handeln, das ist Neugierde: Die muß geleitet und gelenkt werden, ihm aber keine fremde eingepflanzt werden.
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Johann Gottfried von Herder
Was nützt alle das Leben? In Häusern wohnet die Sorge, / auf dem Lande die Müh" in den Geschäften der Neid, / auf dem Meere Gefahr. Besitzt du Habe, so droht dir / Schrecken, besitzest du nichts, quälet dich Mangel und Weh! / Lebe du unvermählt, so lebst du traurig und einsam, / nimm dir ein Weib, so nimmst du auch die Sorge mit ihr. / Kinder mühen, und ohne Kinder lebet sich halb nur; / Jüngling ist man ein Tor, weit in den Jahren ein Kind. / Dürft' ich wählen, ich würd' aus Zweien Eines mir wählen: / Nie geboren zu sein oder den frühesten Tod.
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Paul von Heyse
Dilettanten beneid ich von Herzen, Ihnen ist ein großes Heil veliehen: Kinder gebären sie ohne Schmerzen und brauchen hernach sie nicht zu erziehn.
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Paul von Heyse
Vergangnes Jahr in Liebesweh, in neuen Flammen heuer? Das Sprichwort lügt, so viel ich seh: Gebrannte Kinder lockt das Feuer.
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Theodor Gottlieb von Hippel
Der gemeine Mann nennt sein Weib, sobald sie ihm mehr als ein Kind geschenkt hat, "Mutter". Dieser Titel gilt ihm mehr als Weib.
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Theodor Gottlieb von Hippel
Tod und Schlaf sind Kinder von zwei Vätern und einer guten Mutter.
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Dr. Hugo von Hofmannsthal
Nur Künstler und Kinder sehen das Leben wie es ist.