Zitate zu "Herz"
-
Heinrich von Kleist
Wenn man sich so lange mit ernsthaften abstrakten Dingen beschäftigt hat, wobei der Geist zwar seine Nahrung findet, aber das arme Herz leer ausgehen muß, dann ist es eine wahre Freude sich einmal ganz seinen Ergießungen zu überlassen; ja es ist selbst nötig, daß man es zuweilen ins Leben zurückrufe.
-
Heinrich von Kleist
Wie Männer Weiber lieben: Keusch und das Herz voll Sehnsucht doch; in Unschuld und mit der Lust doch, sie darum zu bringen.
-
August von Kotzebue
Ein Augenblick, wo das Herz genießt, wiegt Stunden auf, wo der Körper schwelgt.
-
Freiherr Friedrich von Logau
Wer ist Feind? Der mir nicht gönnet, / was mir Gott und Glücke schenkt, / der bei Tag und Nachte sinnet, / wie er Herz und Sinn mir kränkt, / der nach meinem Leben trachtet, / der nach meiner Wohlfahrt strebt. / O, wird der für Feind geachtet, / so ist Feind, wer immer lebt.
-
Freiherr Friedrich von Logau
Wer's Herz auf seiner Zunge führt, der muß, wenn er die Zunge rührt, Bedachtsamkeit sich wohl befleißen, sonst möcht' er sich das Herz abbeißen.
-
Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Der Aufenthalt in kleinen Städten ist mir immer sehr langweilig vorgekommen. Der Geist der Männer verengt sich dort, und das Herz der Frauen erstarrt.
-
Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Die Erziehung, die spielend geschieht, zerstreut den Gedanken. Die Mühe jeder Art ist eins von den großen Geheimnissen der Natur, und der Geist des Kindes muß sich zu den Anstrengungen des Studiums ebenso gewöhnen wie unser Herz zum Leiden.
-
Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Man braucht nur über die Freiheit des Menschen zu räsonieren, um nicht mehr daran zu glauben; und wiederum braucht man nur die Hand aufs Herz zu legen, um nicht länger daran zu zweifeln.
-
Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Will man liebenswert erscheinen, so empfiehlt sich ein liebenswürdiger Ausdruck, ganz gleich, wie es einem ums Herz ist; der eigene Gesichtsausdruck wirkt nach und nach auch auf das zurück, was man selbst empfindet, und wenn man sich Mühe gibt, anderen zu gefallen, wird man bald selbst guter Laune sein.
-
Freiherr Ernst Ludwig von Wolzogen
Ich sehe gern am Menschen das Gute, und vermute ein Hirn unter jedem Hute, ich glaube gern vom Nächsten das Beste, und vermute ein Herz unter jeglicher Weste.
-
Karl Heinrich Waggerl
Alle guten Werke sind nur möglich, weil das Herz keine Vernunft kennt.
-
Richard Wagner
Blick' ich umher in diesem edlen Kreise, welch hoher Anblick macht mein Herz erglühn!
-
Robert Walser
Die Kunst ist ein schwindelnd hoher Felsen, und wer einem angehenden, klimmenden Künstler etwas weniges in Geld gibt oder in guten Ratschlägen verabfolgt, ist sich wohl selten oder überhaupt nicht bewußt, wie wenig er im Verhältnis zu den Schwierigkeiten darzubieten vermag, die sich vor der Künstlerseele und dem Künstlerkopf aufbäumen, durch die sich sein Herz hindurchzuarbeiten hat.
-
Karl Julius Weber
Und wenn das Herz hundert Tore hätte wie Theben - lasset die Freude herein zu allen hundert Toren!
-
Karl Julius Weber
Wahre Volksfeste erhöhen das Leben, ziehen den Menschen aus dem Ichtum seiner Hütte und erwärmen das Herz für Menschen- und Bürgertum, für Staat und Vaterland.
-
Karl Julius Weber
Wenn mir im Ausland ein Mann aufstößt, zu unbehilflich für einen Franzosen, zu zeremoniös für einen Briten, zu treuherzig für einen Italiener, zu biegsam für einen Spanier, zu lebhaft für einen Niederländer, zu bescheiden für einen Russen - ein Mann, der mit schiefen Bücklingen sich andrängt und mit unbeschreiblicher Entsagung allen huldigt, die er für vornehmer hält als sich, so sagt mir mein Herz und mein Blut im Gesicht: Das ist dein Landsmann.
-
Christoph Friedrich Wedekind
Wenn meine Knasterpfeife glüht, / So heitert sich die trübe Stirne, / So fällt der Nebel vom Gehirne, Dann ist der feur'ge Witz um keinen Reim bemüht. /// Wenn meine Knasterpfeife glüht, / So kann ich denken, schließen, schreiben, / Den Dunst der Einsamkeit vertreiben, / Der bei schlafloser Nacht sich um das Auge zieht. /// Wenn meine Knasterpfeife glüht, / So tut der Geist sich was zugute, / Das Herz hüpft in so muntrem Blute, / Als wenn ein Kriegsheer vor seinen Waffen flieht. /// Wenn meine Knasterpfeife glüht, / So ist die Liebe mir vergangen, / So seufz' ich nicht nach Doris' Wangen, / So gilt mir's einerlei, ob sie nach andern sieht. /// Wenn meine Knasterpfeife glüht, / So sind die Sorgen abgeschieden, / So bin ich mit der Welt zufrieden / Und glaube, daß mein Glück in vollen Knospen blüht. /// Wenn meine Knasterpfeife glüht, / Entreiß ich mich der Eitelkeiten / Und suche die Vollkommenheiten / Der philosophischen Welt mit ruhigem Gemüte.
-
WEIN - GEIST - WORTE
Der Wein erfreut des Menschen Herz und lindert ihm im Leid den Schmerz. Auch seine Freud' vermehret er sehr oft um's Doppelte und mehr.
-
WEIN - GEIST - WORTE
Ein Mann, der immer einzeln geht; ein Mann, der guten Wein verschmäht; ein Mann, der nie geliebt ein Weib, der hat kein rechtes Herz im Leib.
-
WEIN - GEIST - WORTE
Im Wasser kannst du dein Antlitz seh'n, im Wein der ander'n Herz erspäh'n.