Zitate zu "Herz"
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Johann Gottfried von Herder
Die dankbare Liebe des Sohnes zu seinem Vater ist freilich nur eine geringe Wiedervergeltung des Triebes, mit dem der Vater den Sohn liebte; aber auch das ist Naturabsicht. Sobald der Sohn Vater wird, wirkt das Herz auf seine Söhne hinunter; der vollere Strom soll hinab, nicht aufwärts fließen; denn nur also erhält sich die Kette stets wachsender, neuer Geschlechter.
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Johann Gottfried von Herder
Glücklich, daß die Natur das weibliche Herz mit einem unnennbar zarten und starken Gefühl für den persönlichen Wert des Mannes ausgerüstet und geschmückt hat. Durch dies Gefühl erträgt sie auch seine Härtigkeiten; sie schwingt sich in einer süßen Begeisterung so gern zu allem auf, was ihr an ihm edel, groß, tapfer, ungewöhnlich dünket; mit erhebender Teilnehmung hört sie männliche Taten, die ihr, wenn der Abend kommt, die Last des beschwerlichen Tages versüßen und es zum Stolz ihr machen, daß sie, da sie doch einmal zugehören muß, einem solchen Mann gehöre.
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Johann Gottfried von Herder
Neu und freier wird das Herz durch besiegte Leiden.
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Paul von Heyse
Gegen Herzlose kannst du dich schützen, / gib ihnen nur dein Herz nicht preis! / Geistlose mögen dir auch wohl nützen, / da mancher manches kann und weiß. / Wenn aber Taktlose dich umringen, / das wird dich zur Verzweiflung bringen.
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Paul von Heyse
Wenn Kopf und Herz sich widersprach, / tät doch das Herz zuletzt entscheiden. / Der arme Kopf gibt immer nach; / er ist der Klügere von beiden.
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Dr. Hugo von Hofmannsthal
Ich sag', was wahr ist, sag's zu mir so gut als wie zu dir. Leicht will ich's machen dir und mir. Leicht muß man sein, mit leichtem Herz und leichten Händen halten und nehmen, halten und lassen . . .
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Ödön von Horváth
Ergriffen lauschte er trüben Weissagungen, bis ihn wieder ein wunderbar vollendet geköpfter Ball mit sich riss, dass sein Herz noch höher flog wie der Ball.
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
Viele, die bei Kindern sind, tun ihre Pflicht, aber das Herz ist nicht dabei. Das merkt ein Kind.
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Thomas von Kempen
Wer sich durch jede leise Eingebung seines Feindes ziehen und wie im Kreise umhertreiben läßt, der verrät, daß er eine kleine Seele und wenig Herz hat.
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Ewald Christian von Kleist
Je mehr Verstand jemand hat, desto besser wird sein Herz sein. Was ist ein guter Gemütscharakter anders, als gute Begriffe von Schönheit, Tugend, Glückseligkeit, von dem, was edel und groß ist, und die Harmonie der Welt befördert? Übelgesinnt sein heißt übel denken.
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Heinrich von Kleist
Ach, es muß öde und leer und traurig sein, später zu sterben als das Herz - aber noch lebt es.
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Heinrich von Kleist
Bei dem ewigen Beweisen und Folgen verlernt das Herz fast zu fühlen; und doch wohnt das Glück nur im Herzen, nur im Gefühl, nur im Kopfe, nicht im Verstande.
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Heinrich von Kleist
Denn niemals, wohin ich mich auch, durch die Umstände gedrängt, wenden muß, wird mein Herz ein anderes Vaterland wählen als das, worin ich geboren bin.
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Heinrich von Kleist
Denn wenn das Herz ein Bedürfnis hat, so ist es kalt gegen alles, was es nicht befriedigt.
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Heinrich von Kleist
Die Menge von Erscheinungen stört das Herz in seinen Genüssen, man gewöhnt sich endlich, in ein so vielfaches eitles Interesse einzugreifen, und verliert am Ende sein wahres aus den Augen.
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Heinrich von Kleist
Mein süßes Kind! Sieh, wär' ich ein Tyrann, / dein Wort, das fühl' ich lebhaft, hätte mir / das Herz schon in der ehrnen Brust geschmelzt. / Dich aber frag' ich selbst: Darf ich den Spruch, / den das Gericht gefällt, wohl unterdrücken?
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Heinrich von Kleist
Nirgends fand ich mich aber tiefer in meinem Innersten gerührt als in der katholischen Kirche, wo die größte, erhabenste Musik noch zu den andern Künsten tritt, das Herz gewaltsam zu bewegen. Ach, Wilhelmine, unser Gottesdienst ist keiner. Er spricht nur zu dem kalten Verstande, aber zu allen Sinnen ein katholisches Fest.
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Heinrich von Kleist
Überhaupt, dünkt mich, alle Zeremonien ersticken das Gefühl. Sie beschäftigen unsern Verstand, aber das Herz bleibt tot.
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Heinrich von Kleist
Und doch, wer wendet sein Herz nicht gern der Zukunft zu, wie die Blumen ihre Kelche der Sonne?
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Heinrich von Kleist
Was Ihnen Ihr Herz sagt, ist Goldklang.