Zitate zu "Herz"
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich fügte hinzu, daß zwar der Verstand der Männer sich nach Haushälterinnen umsehe, daß aber ihr Herz und ihre Einbildungskraft sich nach anderen Eigenschaften sehne.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich fühle, daß meine Liebe zu dir nicht eigennützig ist, nicht die Leidenschaft einer Liebhaberin, die alles dahingäbe, den erflehten Gegenstand zu besitzen. Fernando, mein Herz ist warm und voll für dich. Es ist das Gefühl einer Gattin, die aus Liebe selbst ihre Liebe hinzugeben vermag.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich kann überhaupt nicht begreifen, fuhr sie fort, wie man hat glauben können, daß Gott durch Bücher und Geschichten zu uns spreche. Wem die Welt nicht unmittelbar eröffnet, was sie für ein Verhältnis zu ihm hat, wem sein Herz nicht sagt, was er sich und andern schuldig ist, der wird es wohl schwerlich aus Büchern erfahren, die eigentlich nur geschickt sind, unsern Irrtümern Namen zu geben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich leugne nicht, daß ich die Geschichten nicht liebe, die unsere Einbildungskraft immer in fremde Länder nötigen. Muß denn alles in Italien und Sizilien, im Orient geschehen? Sind denn Neapel, Palermo und Smyrna die einzigen Orte, wo etwas Interessantes vorgehen kann? Mag man doch den Schauplatz der Feenmärchen nach Samarkand und Ormus versetzen, um unsere Einbildungskraft zu verwirren. Wenn sie aber unseren Geist, unser Herz bilden wollen, so geben Sie uns einheimische, geben Sie uns Familiengemälde.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ihr Eifersüchtigen! Die ihr ein Mädchen plagt, denkt euren Streichen nach, dann habt das Herz und klagt.
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Johann Wolfgang von Goethe
In jedes gute Herz ist das edle Gefühl von der Natur gelegt, daß es für sich allein nicht glücklich sein kann, daß es sein Glück in dem Wohl der andern suchen muß.
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Johann Wolfgang von Goethe
Jammer wird Wollust, wenn wir seine klemmende, stechende Empfindung, die unser Herz ängstigt, durch Klagen lindern und zu einem sanften Kitzel verwandeln.
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Johann Wolfgang von Goethe
Jeden Nachklang fühlt mein Herz froh - und trüber Zeit, wandle zwischen Freud und Schmerz in der Einsamkeit.
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Johann Wolfgang von Goethe
Kränken ein liebendes Herz und schweigen müssen - geschärfter können die Qualen nicht sein, die Rhadamanth sich ersinnt.
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Johann Wolfgang von Goethe
Lobt man mich, weil ich was Dummes gemacht, / dann mir das Herz im Leibe lacht; / schilt man mich, weil ich was Gutes getan, / so nehm ich's ganz gemächlich an. / Schlägt mich ein Mächtiger, daß es schmerzt, / so tu ich, als hätt er nur gescherzt, / doch ist es einer von meinesgleichen, / den weiß ich wacker durchzustreichen. / Hebt mich das Glück, so bin ich froh / und sing in dulci Jubilo; / senkt sich das Rad und quetscht mich nieder, / so denkt ich: Nun, es hebt sich wieder!
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Johann Wolfgang von Goethe
Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer; ich finde sie nimmer und nimmermehr.
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Johann Wolfgang von Goethe
Mir untergräbt das Herz die verzehrende Kraft, die in dem All der Natur verborgen liegt, die nichts gebildet hat, das nicht seinen Nachbarn, nicht sich selbst zerstörte. Und so taumle ich beängstigt. Himmel und Erde und ihre webenden Kräfte um mich her: Ich sehe nichts als ein ewig verschlingendes, ewig wiederkäuendes Ungeheuer.
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Johann Wolfgang von Goethe
Nur wenn das Herz erschlossen, dann ist die Erde schön. Du standest so verdrossen und wußtest nicht zu sehn.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ob er dir gefallen kann? Die Augen mußt du fragen. Ob's ein braver guter Mann? Das muß das Herz dir sagen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Oh trüg ich doch ein männlich Herz in mir, das, wenn es einen kühnen Vorsatz hegt, vor jeder andern Stimme sich verschließt!
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Johann Wolfgang von Goethe
Tasso: Die goldne Zeit, wohin ist sie geflohn, / nach der sich jedes Herz vergebens sehnt? / Da auf der freien Erde Menschen sich / wie frohe Herden im Genuß verbreiteten; / da ein uralter Baum auf bunter Wiese / dem Hirten und der Hirtin Schatten gab, / ein jüngeres Gebüsch die zarten Zweige / um sehnsuchtsvolle Liebe traulich schlang; / wo klar und still auf immer reinem Sande / der weiche Fluß die Nymphe sanft umfing; / wo in dem Grase die gescheuchte Schlange / unschädlich sich verlor, der kühne Faun, / vom tapfern Jüngling bald bestraft entfloh; / wo jeder Vogel in der freien Luft / und jedes Tier, durch Berg' und Täler schweifend, / zum Menschen sprach: Erlaubt ist, was gefällt. / Prinzessin: Mein Freund, die goldne Zeit ist wohl vorbei; / allein die Guten bringen sie zurück. / Und soll ich Dir gestehen, wie ich denke: / Die goldne Zeit, womit der Dichter uns / zu schmeicheln pflegt, die schöne Zeit, sie war, / o scheint es mir, so wenig, als sie ist; / und war sie je, so war sie nur gewiß; / wie sie uns immer wieder werden kann. / Noch treffen sich verwandte Herzen an / und teilen den Genuß der schönen Welt; / nur in dem Wahlspruch ändert sich, mein Freund, / ein einzig Wort: Erlaubt ist, was sich ziemt.
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Johann Wolfgang von Goethe
Und sehe, daß wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Vergebung erhalten ist für mein Herz eben so süße als Dank verdienen, ja noch süßer; denn die Empfindung ist uneigennütziger.
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Johann Wolfgang von Goethe
Verstand und Vernunft sind ein formelles Vermögen. Das Herz liefert den Gehalt, den Stoff.
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Johann Wolfgang von Goethe
Verzweifelt nicht, ihr Jünglinge, wenn eure Mädchen spröde sind! Niemals hat noch die Kälte der mütterlichen Lehren ein weibliches Herz so zu Eise gehärtet, daß es der alles erwärmende Hauch der Liebe nicht hätte zerschmelzen sollen.