Zitate zu "Gewalt"
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Johannes Rau
Gewaltanwendung ist längst nicht in dem Maße tabuisiert, wie sie das sein müßte. Eine Ursache für das Erstarken brauner Gesinnung und die Zunahme von Gewalt in Ost und West ist mit Sicherheit auch in mancher Verrohung unserer Gesellschaft zu sehen.
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Johannes Rau
Gewalttäter mit dumpfen Parolen und Schreibtischtäter mit menschenfeindlicher Ideologie sind in unserem Land eine kleine Minderheit. Wir dürfen darin freilich keinen falschen Trost suchen. Diese kleine Minderheit steht nicht außerhalb unserer Gesellschaft und auch nicht ganz am Rande. Da machten wir es uns zu leicht. Die Täter sind nicht vom Himmel gefallen. Ihr Haß und ihre Gewalt sind Teil und Ausdruck unserer Gesellschaft. Haß, Gewalt und menschenverachtende Ideologien sind eine gefährliche und falsche Antwort auf wirkliche Probleme, auf Ängste und Sorgen von Menschen.
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Johannes Rau
Kinder, die von ihren Eltern geschlagen werden oder erleben müssen, daß der Vater die Mutter mißhandelt, lernen, daß Gewalt "erlaubt" ist - man muß nur der Stärkere sein. Kinder lernen auch vor dem Fernsehschirm, daß andere Menschen geschlagen, getreten, abgeknallt werden "dürfen", sie lernen, daß Gewalt zum Leben gehört und daß die köperlich Starken oder brutaler Bewaffneten die Erfolgreichen sind. Hätte Fernsehen gar keine Wirkung, gäben Unternehmen nicht viel Geld für Werbung aus.
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Johannes Rau
Nicht nur die Gewöhnung an Gewalt gehört zur Verrohung der Gesellschaft. In manchen Medien kann man tagtäglich dabei zuschauen, wie Menschen vorgeführt werden oder sich selber vorführen, wie Menschen für Geld und ein paar Minuten Ruhm jeden Respekt vor sich selber oder vor anderen ablegen. Wer erleben muß, daß es im Umgang untereinander offenbar keine Tabus, keine geschützten Zonen, keine Scham mehr gibt, der muß schon ein starker Charakter sein, um nicht selbst Respekt, Achtung und Scham zu verlieren.
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Johannes Rau
Viele erleben in Wirtschaft und Politik auch mehr oder weniger subtile Formen von Gewalt - sie wird akzeptiert, gar nicht zu reden von der alltäglichen PS-Gewalt aggressiver Rücksichtslosigkeit auf unseren Straßen. Wenn wir die körperliche, die "rohe" Gewalt ablehnen, müssen wir uns auch fragen, ob wir nicht allzu oft und stillschweigend das Gesetz des Stärkeren gelten lassen, selbst da, wo Menschlichkeit oder Anstand Rücksichtnahme verlangt.
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Johannes Rau
Wie können wir der Verlockung gefährlicher Heilslehren, die Haß und Gewalt predigen, am besten begegnen? Entscheidend ist es, selbst klare und unzweideutige Überzeugungen zu haben - aber das reicht nicht aus: Sie müssen auch geäußert, gelebt und gelehrt werden.
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Johannes Rau
Zivilcourage beginnt damit, sich im Bekannten- und Kollegenkreis gegen rohe Sprüche und fremdenfeindliche Bemerkungen zu wenden, sich schlimme Witze über Juden, Polen und Türken zu verbitten. Zivilcourage heißt, nicht schweigend zuzuschauen, wenn im Bus, in der Bahn oder in der Fußgängerzone Pöbeleien oder Gewalt drohen.
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Erich Maria Remarque
Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind. Besonders die, die nicht hineingehen müssen.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Die Gewalt in der Familie liefert den Kriegsanhängern den Beweis der Unfähigkeit zum Frieden.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Einer von den Diadochen wurde jüngst erstochen. Das sahen zwei Satrapen und nahmen diesen Happen, Gewalt wird mit Gewalt gebrochen.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Hinter jeder tüchtigen Frau steht kein Mann. Unfähigkeit zur Potenz, ist auch Impotenz. Unter Hooligans ist Gewalt gewollt.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Man löst mit Gewalt Probleme, wenn der Verstand sein Herz verloren hat.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Obszön ist nicht nur Pronographie. Auch Gewalt und Brutalität gehören dazu.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Politiker sind wie Almkühe: man muß sie mit Gewalt von den Weiden treiben.
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Dr. Fritz P. Rinnhofer
Wer mit Gewalt regiert, negiert die Gegner.
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Georg Rollenhagen
Geld, Gewalt und Herrengunst zerbricht Ehr', Recht und alle Kunst.
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Jean-Jacques Rousseau
Die legislative Gewalt ist das Herz des Staates, die exekutive Gewalt ist sein Gehirn.
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Jean-Jacques Rousseau
Es gibt Gesetze, die nicht in Erz und Marmor, sondern in die Herzen der Staatsbürger eingegraben werden; die den eigentlichen Kern der Staatsverfassung ausmachen; die von Tag zu Tag neue Kraft gewinnen; die - wenn die anderen Gesetze veralten oder verlöschen - neue beleben oder ersetzen, das Volk in dem Geiste seiner Verfassung erhalten und an die Stelle der Macht der öffentlichen Gewalt unmerklich die Macht der Gewohnheit setzen. Ich spreche von den Sitten, den Gebräuchen und vor allem - von der öffentlichen Meinung.
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Jean-Jacques Rousseau
Gewalt machte die ersten Sklaven - und ihre Feigheit hat ihren Zustand verewigt.
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Jean-Jacques Rousseau
Ich gebe zu, daß jede Gewalt von Gott kommt. Aber auch jede Krankheit kommt von ihm: Heißt das etwa, deshalb sei es verboten, den Arzt zu rufen?