Zitate zu "Wort(e)"
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Johann Wolfgang von Goethe
Es ist viel Tradition bei den Kunstwerken. Die Naturwerke sind immer wie ein erstausgesprochenes Wort Gottes.
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Johann Wolfgang von Goethe
Falsch Gebild und Wort verändern Sinn und Ort.
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Johann Wolfgang von Goethe
Falsche Worte gelten zum höchsten, wenn sie Masken unserer Taten sind. Ein Vermummter, der kenntlich ist, spielt eine armselige Rolle.
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Johann Wolfgang von Goethe
Freilich bedeutet das Wort Schalk im gewöhnlichen Sinne eine Person, die mit Heiterkeit und Schadenfreude jemand einen Possen spielt; hier aber bedeutet's ein Frauenzimmer, das einer Person, von der es abhängt, durch Gleichgültigkeit, Kälte und Zurückhaltung, die sich oft in eine Art von Krankheit verhüllen, das Leben sauer macht. Es ist dies in jener Gegend etwas Gewöhnliches. Mir ist es einigemal vorgekommen, daß mir ein Einheimischer, gegen den ich diese und jene Frau schön pries, einwendete: "Aber sie ist ein Schalk." Ich hörte sogar, daß ein Arzt einer Dame, die viel von einem Kammermädchen litt, zur Antwort gab: "Es ist ein Schalk, da wird schwer zu helfen sein."
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Johann Wolfgang von Goethe
Geschrieben steht: "Im Anfang war das Wort!" Hier stock ich schon! Wer hilft mir weiter fort? Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen, ich muss es anders übersetzen, wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
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Johann Wolfgang von Goethe
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Habt ihr gelogen in Wort und Schrift, / andern ist es und euch ein Gift.
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Johann Wolfgang von Goethe
Hat Rat bei Menschen je gegolten? Ein kluges Wort erstarrt im harten Ohr.
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Johann Wolfgang von Goethe
Hatten die Eltern die Braut für ihren Sohn sich ersehen, / ward zuvörderst ein Freund vom Hause vertraulich gerufen. / Diesen sandte man dann als Freiersmann zu den Eltern / der erkorenen Braut, der dann in stattlichem Putze / sonntags etwa nach Tische den würdigen Bürger besuchte, / freundliche Worte mir ihm im allgemeinen zuvörderst / wechselnd und klug das Gespräch zu lenken und wenden verstehend. / Endlich nach langem Umschweif ward auch der Tochter erwähnet, / rühmlich, und rühmlich des Manns / und des Hauses, von dem man gesandt war. / Kluge Leute merkten die Absicht; der kluge Gesandte / merkte den Willen gar bald und konnte sich weiter erklären. / Lehnte den Antrag man ab, so war auch ein Korb nicht verdrießlich. / Aber gelang es denn auch, so war der Freiersmann immer / in dem Hause der Erste bei jedem häuslichen Feste; / denn es erinnerte sich durch's ganze Leben das Ehpaar, / daß die geschickte Hand den ersten Knoten geschlungen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Höchst merkwürdig ist, daß von dem menschlichen Wesen das Entgegengesetzte übrig bleibt: Gehäus und Gerüst, worin und womit sich der Geist hienieden genügte, sodann aber die idealen Wirkungen, die in Wort und Tat von ihm ausgingen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich habe nichts als Worte, und es ziemt dem edlen Mann, der Frauen Wort zu achten.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich hatte meine Balladen alle schon seit vielen Jahren im Kopf. Sie beschäftigten meinen Geist als anmutige Bilder, als schöne Träume, die kamen und gingen und womit die Phantasie mich spielend beglückte. Ich entschloß mich ungern dazu, diesen mir seit so lange befreundeten glänzenden Erscheinungen ein Lebewohl zu sagen, indem ich ihnen durch das ungenügende dürftige Wort einen Körper verlieh. Als sie auf dem Papiere standen, betrachtete ich sie mit einem Gemisch von Wehmut; es war mir, als sollte ich mich auf immer von einem geliebten Freunde trennen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich kann leiden, wenn meine Freunde eine Arbeit von mir zu Feuer verdammen, umgegossen oder verbrannt zu werden; aber sie sollen mir keine Worte rücken, keine Buchstaben ersetzen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Ich verfluche allen negativen Purismus, daß man ein Wort nicht brauchen soll, in welchem eine andre Sprache Vieles oder Zarteres gefaßt hat.
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Johann Wolfgang von Goethe
Jedes ausgesprochene Wort erregt den Gegensinn.
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Johann Wolfgang von Goethe
Kein Wort steht still, sondern es rückt immer durch den Gebrauch von seinem anfänglichen Platz, eher hinab als hinauf, eher ins Schlechtere als ins Bessere, ins Engere als Weitere, und an der Wandelbarkeit des Wortes läßt sich die Wandelbarkeit der Begriffe erkennen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Keiner versteht den anderen ganz, weil keiner bei demselben Wort genau dasselbe denkt wie der andere.
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Johann Wolfgang von Goethe
Kinder halten nicht, was sie versprechen; junge Leute sehr selten, und wenn sie Wort halten, hält es ihnen die Welt nicht.
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Johann Wolfgang von Goethe
Kommt jener nun mit Gläsern dort, so bin ich stille, stille; ich rede kein vernünftig Wort mit einem durch die Brille.
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Johann Wolfgang von Goethe
Leider sind dem Menschen die Worte gewöhnlich Surrogate: Er denkt und weiß es meistenteils besser, als er sich ausspricht.