Zitate zu "Schmerz"
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Alfred Paul Schmidt
Den Schmerz bejahen, heißt nicht, er soll weitergehen, sondern daß er als Brücke zu einer neuen Hoffnung zu begehen ist.
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Arthur Schnitzler
Auch der Selbstmord wird eine sinnlose Sache, wenn man keinem Menschen mehr dadurch einen Schmerz bereitet. Dies erst heißt, sich völlig ins Nichts stürzen.
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Arthur Schnitzler
Dem seelischen Schmerz ist es gegeben, auch der armseligsten Stirn einen Heiligenschein zu verleihen; die gemeine Sorge des Tags verzerrt auch das edelste Antlitz zur Fratze.
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Arthur Schnitzler
Ein geliebter Mensch, das bedeutet siebenmal Schmerz und einmal Freude.
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Arthur Schnitzler
So mancher glaubt, immer noch einem verlorenen Glücke nachzuweinen, und es ist längst nur mehr der abgeschiedene Schmerz darum, dem seine Tränen fließen.
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Elisabeth Schöffl-Pöll
Wo der Schmerz für menschliches Ermessen übermächtig wird, vermag er Tore in die Schmerzlosigkeit der Ewigkeit zu öffnen.
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Arthur Schopenhauer
Auch ist jede lebhafte Freude ein Irrtum, ein Wahn, weil kein erreichter Wunsch dauernd befriedigen kann, auch weil jeder Besitz und jedes Glück nur vom Zufall auf unbestimmte Zeit geliehen ist, und daher in der nächsten Stunde wieder zurückgefordert werden kann. Jeder Schmerz aber beruht auf dem Verschwinden eines solchen Wahns: beide also entstehen aus fehlerhafter Erkenntnis: dem Weisen bleibt daher Jubel wie Schmerz immer fern, und keine Begebenheit stört seine Ataraxie.
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Arthur Schopenhauer
Bei einem unglücklichen Ereignis, welches bereits eingetreten, also nicht mehr zu ändern ist, soll man sich nicht einmal den Gedanken, daß dem anders sein könnte, noch weniger den, wodurch es hätte abgewendet werden können, erlauben: denn gerade er steigert den Schmerz ins Unerträgliche, so daß man damit zum Selbstpeiniger wird.
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Arthur Schopenhauer
Der allgemeine Überblick zeigt uns, als die beiden Feinde des menschlichen Glückes, den Schmerz und die Langeweile. Dazu noch läßt sich bemerken, daß, in dem Maße, als es uns glückt, vom einen derselben uns zu entfernen, wir dem andern uns nähern, und umgekehrt; so daß unser Leben wirklich eine stärkere, oder schwächere Oszillation zwischen ihnen darstellt.
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Arthur Schopenhauer
Der größte Schmerz verschmähter Liebe beruht zum Teil auch auf verletzter Eitelkeit.
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Arthur Schopenhauer
Die Genüsse sind und bleiben negativ. Daß sie beglücken, ist ein Wahn, den der Neid zu seiner eigenen Strafe hegt. Die Schmerzen hingegen werden positiv empfunden. Daher ist ihre Abwesenheit der Maßstab des Lebensglückes. Kommt zu einem schmerzlosen Zustand noch die Abwesenheit der Langeweile, so ist das irdische Glück im wesentlichen erreicht.
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Arthur Schopenhauer
Es gibt eigentlich gar keinen Genuß - anders als im Gebrauch und Gefühl der eigenen Kräfte, der größte Schmerz ist wahrgenommener Mangel an Kräften, wo man ihrer bedarf.
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Arthur Schopenhauer
Ich weiß mir kein schöneres Gebet als das, womit die alt-indischen Schauspiele schließen. Es lautet: "Mögen alle lebenden Wesen von Schmerzen frei bleiben."
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Arthur Schopenhauer
Jede Beschränkung hingegen, sogar die geistige, ist unserm Glücke förderlich. Denn je weniger Erregung des Willens, desto weniger Leiden: und wir wissen, daß das Leiden das Positive, das Glück bloß negativ ist.
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Arthur Schopenhauer
Jedenfalls aber kommt, nach einiger Zeit, die Erfahrung und bringt die Einsicht, daß Glück und Genuß eine Fata Morgana sind, welche, nur aus der Ferne sichtbar, verschwindet, wenn man herangekommen ist; daß hingegen Leiden und Schmerz Realität haben, sich selbst unmittelbar vertreten und keiner Illusion, noch Erwartung bedürfen. Fruchtet nun die Lehre; so hören wir auf, nach Glück und Genuß zu jagen, und sind vielmehr darauf bedacht, dem Schmerz und Leiden möglichst den Zugang zu versperren.
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Arthur Schopenhauer
Man braucht nur zu erwägen, daß aller Genuß negativer, der Schmerz positiver Natur ist, um zu begreifen, daß die Leidenschaften nicht beglücken können und daß das Alter deshalb, daß manche Genüsse ihm versagt sind, nicht zu beklagen ist.
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Arthur Schopenhauer
Verwirklicht werden heißt, mit dem Wollen ausgeführt werden, welches Wollen unausweichbare Schmerzen herbeiführt.
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Arthur Schopenhauer
Weil alles Glück und aller Genuß negativer, der Schmerz aber positiver Art ist; so ist das Leben nicht da um genossen zu werden, sondern um abgetan, durchgemacht zu werden . . .
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Arthur Schopenhauer
Wenn das Individuum Sorge oder Schmerzen quälen oder heftige Wünsche es martern, so liegt der Genius in Ketten. Er kann sich nicht rühren. Nur wenn Sorge und Wünsche schweigen, ist die Luft der Freiheit da, in der er leben kann. Dann sind die Bande der Materie abgeworfen, der reine Geist bleibt übrig, das reine Subjekt des Erkennens. Daher, wen der Genius heimsucht, der bewahre sich vor Schmerzen, halte die Sorgen fern, beschränke seine Wünsche; aber die, welche er nicht unterdrücken kann, befriedige er völlig.
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Rudolf Alexander Schröder
Das höchste Glück und der tiefste Schmerz sind ohne Humor. Wo sie zu lächeln anfangen, haben Furcht und Hoffnung schon ihr Werk begonnen.