Zitate zu "Politik(er)"
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Konstantin Wecker
Trends in der Gesellschaft? Schon vor 10, 15 Jahren hat die gesamte europäische Sozialdemokratie versagt. Alle haben sich angebiedert im Schröder'schen Sinne an die Neoliberalen, an einen Finanzkapitalismus, der völlig durchgedreht ist. Eine Anbiederung, die so grausam ist, dass man jede Sicherung, die man früher in einem Sozialstaat hatte, fallen lässt.
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Konstantin Wecker
Was die Masse will? Ein Beispiel: Zurzeit tourt ja gerade Helene Fischer. Sie füllt in jeder Stadt zwei Mal riesige Stadien, bricht damit Rekorde. Das sagt ja alles. Die Masse sehnt sich offenbar nach inhaltslosem Ablenkungskram. Wenn man im Rückblick etwa die Ideen von 1968 als Revolution ansieht, dann hat ungefähr 20 Jahre danach die Konterrevolution in Form des Neoliberalismus gesiegt. Da wurde ganzen Generationen zielsicher eingeredet, dass alles politische Engagement uncool und unsexy ist. Stattdessen geht es darum, gut auszusehen, sich gut anzuziehen, in Einkaufszentren herumzustreunen. Und das hat bestens funktioniert.
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Konstantin Wecker
Wenn einer Hartz IV empfängt und der Meinung ist, in der Gesellschaft eigentlich der letzte Dreck zu sein, dann hat er wenigstens die Hoffnung, dass er durch das Nationalistische jemand ist.
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Elisabeth Wehling
Die Kernaussage der beiden Kandidaten? Hofer sagt: "Österreich soll wieder auf sich schauen. Österreich und seine Bürger stehen an erster Stelle." Da ist diese ganz starke Fürsorge für die Seinen und die Abgrenzung gegen das Andere. Van der Bellen sagt: "Wir brauchen in Österreich den Zusammenhalt, das Ansehen in Europa und der Welt." Er stellt sich als Kandidat dar, der über die Grenzen Österreichs hinaus und innerhalb Österreichs vereint, der parteiübergreifend ist, wobei man ihm das natürlich nicht so ganz abnimmt.
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Elisabeth Wehling
Die Körpersprache? Hofer vermittelt totale Gefasstheit, wirkt aber mit seinem Lächeln und den Provokationen öfter unauthentisch. Van der Bellen hingegen ist sehr ungeschliffen, ehrlich, nimmt sich Pausen, überlegt, verhaspelt sich auch einmal. Das ist zwar hochauthentisch, aber man würde sich ein bisschen mehr Flottheit wünschen. Das langsame Sprechen, die Tendenz, sehr stark auf Angriffe von Hofer einzugehen, lässt ihn verwundbarer wirken als er ist.
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Elisabeth Wehling
Die Tricks der beiden Kandidaten? Bei Hofer merkt man auf jeden Fall, dass er sehr gut trainiert ist. Er beantwortet wirklich mit Bravour Fragen einfach nicht. Aber dann hat er auch dieses Dauerlächeln. Das ist, vermischt mit seiner provokanten Art, einfach "too much". Und er arbeitet natürlich mit Manipulationen und Tricks, um zu provozieren, was ihn auch ein bisschen unsympathisch macht. Van der Bellen hat eine klare Schwäche in seiner Kommunikation. Wenn er sich provoziert fühlt - und Hofer provoziert intensivst, um sein Gegenüber aus der Contenance zu bringen oder zu verwirren - dann verliert er die Form und argumentiert nicht mehr so sauber.
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Herbert Wehner
Politik ist die Kunst, das Notwendige möglich zu machen.
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Herbert Wehner
Über Freiheit kann jeder reden, aber nur in der Freiheit!
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Wolfram Weidner
Parteiprogramme sind Versuche, möglichst viele Wähler auf einen Nenner zu bringen.
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Otto Weininger
Jeder Politiker ist Volkstribun und im Tribunat steckt ein Element der Prostitution. Er ist nicht nur ein großer Schachspieler, sondern auch ein große Schauspieler. Er prostituiert nicht nur, er ist auch eine große Prostituierte.
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Gerhard Weis
Mitunter neigen Politiker dazu, uns wie einen Politbetrieb zu behandeln. Da ist in aller Freundlichkeit und Klarheit zu sagen: Wir sind ein Unternehmen.
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Oliver Welke
Demokratie - das ist doch, wenn man d'rüber nachdenkt, der Wettstreit der Ideen - nicht noch mehr Konsensterror.
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Oliver Welke
Viktor Orban - der sprechende Stacheldraht aus Ungarn.
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Orson Welles
Beliebtheit sollte kein Maßstab für die Wahl von Politikern sein. Wenn es auf Popularität ankäme, so säßen Donald Duck und die Muppets längst im US-Senat.
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Franz Werfel
Wer nicht versteht, daß die Macht das stärkste Erotikum der Menschheit ist, wird niemals Politik und Geschichte verstehen.
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Jürgen Werner
Das Grundgesetz der parlamentarischen Demokratie lautet: Lass' den anderen ruhig ausreden, du musst ihm ja nicht zuhören.
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Emanuel Wertheimer
Wie glücklich wäre die Welt, wenn das Wohl aller von dem jedes einzelnen abhinge!
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Dr. Guido Westerwelle
Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt - und das bin ich jetzt nicht mehr. (Letzter Satz der Abschiedsrede des FDP-Bundesvorsitzenden beim 62. Bundesparteitag am 13. 5. 2011 in Rostock).
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Dr. Guido Westerwelle
Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt - und das bin ich. (Nach seiner Wahl zum FDP-Bundesvorsitzenden am 4. 5. 2001 in Düsseldorf).
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Ulrich Wickert
Die Mehrheit der Politiker reproduziert sich selbst. Man wird von der Schulbank Politiker und wenn man Karriere machen will, muß man sich ständig arrangieren, anpassen, stromlinienförmig verhalten. Einer, der aneckt, tut sich schwer.