Zitate zu "Pflicht"
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Paul von Heyse
Das ist des Alters Los auf Erden, / daß alle Rechte zu Pflichten werden.
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Ödön von Horváth
Wenn ich der liebe Gott wär, würd ich alle Menschen gleich machen. Einen wie den anderen - gleiche Rechte, gleiche Pflichten! Aber so ist die Welt ein Saustall.
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
Dem Glück ist aber immer die Bedingung gestellt, daß man es zuerst, und wenn die einbrechenden Tage Prüfungen mit sich führen, allein in der mit Selbstverleugnung geübten Pflicht finde.
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
Es ist eine eigene Sache im Leben, dass, wenn man gar nicht an Glück oder Unglück denkt, sondern nur an strenge, sich nicht schonenden Pflichterfüllung, das Glück sich von selbst, auch bei entbehrender und mühevoller Lebensweise einstellt.
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Freiherr Wilhelm von Humboldt
Viele, die bei Kindern sind, tun ihre Pflicht, aber das Herz ist nicht dabei. Das merkt ein Kind.
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Rudolf von Ihering
Bei jedem Erwerbszweig hat sich auf dem Wege der Erfahrung ein Gleichgewicht herausgestellt zwischen Lasten und Vorteilen, Pflichten und Rechten. Wer, ohne die Pflichtstellung des Berufes zu übernehmen, bloß die Vorteile desselben sich aneignet, verrückt dieses Gleichgewicht und gefährdet den Erwerbszweig; er ist ein sozialer Freibeuter, den die Gesellschaft alle Ursache hat zu unterdrücken.
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Rudolf von Ihering
Es gibt keine Handlung, die an sich böse wäre. Nicht die Tötung des Menschen - im Kriege ist sie Pflicht, im Notstand erlaubt. Nicht die Unwahrheit, Täuschung, Verstellung - im Kriege gilt von ihr dasselbe wie von der Tötung, hier wird sie als Kriegslist erlaubt und geboten.
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Heinrich von Kleist
Drauf - wie ich übern Lindengang mich nähere, / bei Marthens, wo die Reihen dicht gewölbt / und dunkel wie der Dom zu Utrecht sind, / hör' ich die Gartentüre fernher knarren. / Sieh da, da ist die Eve noch, sag ich / und schicke freudig Euch, von wo die Ohren / mir Kundschaft brachten, meine Augen nach / und schelte sie, da sie mir wiederkommen, / für blind und schicke auf der Stelle sie / zum zweitenmal, sich besser umzusehen, / und schimpfe sie nichtswürdige Verleumder, / Aufhetzer, niederträcht'ge Ohrenbläser / und schicke sie zum drittenmal und denke, / sie werden, weil sie ihre Pflicht getan, / unwillig los sich aus dem Kopf mir reißen / und sich in einen andern Dienst begeben: / Die Eve ist's, am Latz erkenn ich sie.
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Heinrich von Kleist
Erfülle deine Pflicht; und dieser Satz enthält die Lehren aller Religionen.
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Heinrich von Kleist
Nur zu leicht glaubt man, man habe alles getan, wenn man die ernsten Gebräuche der Religion beobachtete. Darin kann das Wesen der Religion allein nicht liegen. Aber in uns flammt eine Vorschrift, und die muß göttlich sein, weil sie ewig und allgemein ist - sie heißt: erfülle deine Pflicht.
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Heinrich von Kleist
Und wenn Mädchen wie du sich der heiligen Pflicht, Mütter und Erzieherinnen des Menschengeschlechts zu weden, entziehen, was soll aus der Nachkommenschaft werden? Soll die Sorge für künftige Geschlechter nur der Üppigkeit feiler oder eitler Dirnen überlassen sein? Oder ist sie nicht vielmehr eine heilige Verpflichtung tugendhafter Mädchen? Ich schweige und überlasse es dir, diesen Gedanken auszubilden.
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Heinrich von Kleist
Wenn auch die Hülle des Menschen mit jedem Monde wechselt, so bleibt doch eines in ihm unwandelbar und ewig: das Gefühl seiner Pflicht.
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August von Kotzebue
Die Leidenschaft hat für Gefahren nur Spott und für Pflichten kein Gedächtnis.
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Otto von Leixner
Mütter, werdet deutsch! Lehrt eure Kinder von frühesten Tagen an Wahrheit und Treue; pflanzt in sie das Bewußtsein der Pflicht; unterdrückt die Keime der Ich- und Genußsucht. Pflegt in ihnen die Kraft des Gemüts, weist sie hin auf Gott. Erzieht die Knaben zu Männern, die Töchter zu echten Müttern. Das Vaterland wird euch dafür segnen.
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Freiherr Friedrich von Logau
Ein Kind vergißt sich selbst, ein Knabe kennt sich nicht, ein Jüngling acht sich schlecht, ein Mann hat immer Pflicht, ein Alter nimmt Verdruß, ein Greis wird wieder Kind: Was meinst du, daß doch dies für Herrlichkeiten sind?
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Graf Helmuth von Moltke
Es ist aber die erste Pflicht eines Befehlshabers, daß er befiehlt, daß er nicht die Dinge gehen läßt, wie der Zufall sie führt, und selbstverständlich, daß er sich überzeugt, ob und wie seine Befehle ausgeführt werden.
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Graf Helmuth von Moltke
Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens und das treue Beharren in der Pflicht, auch der geringscheinenden, wird den Wert eines Menschenlebens entscheiden.
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Leopold von Ranke
Was gibt überhaupt einer bedeutenden Persönlichkeit ihren Charakter? Das Verhältnis der ihr auferlegten oder von ihr übernommenen Verpflichtungen mit den angeborenen Eigenschaften. Das Zusammentreffen von beiden bildet die großen Männer.
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Richard von Schaukal
Wer sich bewegen kann, ist nicht verpflichtet, Meinungen zu widerlegen.
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Friedrich von Schlegel
Die Pflicht ist Kants ein und alles. Aus Pflicht der Dankbarkeit, behauptet er, müsse man die Alten verteidigen und schätzen, und nur aus Pflicht ist er selbst ein großer Mann geworden.