Zitate zu "ORF - Österreichischer Rundfunk"
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Martin Traxl
Kultur ist keine Frage der Bildung, sondern der Aufgeschlossenheit und Intelligenz. Mir geht es um einen unverkrampften Zugang - weil Kultur ist lustig, leidenschaftlich.
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Kurt Tucholsky
Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Totschweigen - und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch.
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Peter Turrini
Er hat mich in den ORF eingeladen und hat das Gespräch damit eröffnet - ich gebe es in der typischen Form eines Dramatikers, nämlich zugespitzt, wieder - er sagte zu mir: "Wieso glauben Sie Kommunist, dass Sie in meinen ORF kommen?" Und ich antwortete: "Wieso glauben Sie Reaktionär, dass der ORF Ihnen gehört?" Seine Antwort darauf war, dass er sagte: "Entweder Sie sind ein jugendlicher Dummkopf oder ein kommendes Talent." Dass aus mir ein kommendes Talent wurde, verdanke ich auch sehr dem Gerd Bacher, denn er hat dann die "Alpensaga" mit durchgesetzt. (Reminiszenzen des damals 30-Jährigen an Gerd Bacher und die Gespräche über die später mehrfach preisgekrönte "Alpensaga" von Wilhelm Pevny und Peter Turrini).
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Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen
Bei Personalfragen ist ÖVP-Nähe wichtiger als fachliche Qualifikation. Für die Langeweile, die sich breit macht, trägt die ORF-Führung gemeinsam mit der ÖVP die Verantwortung. Sogar der Sport im ORF ist langweilig.
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Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen
Der ORF wird nicht geführt. Er könnte ein zentrales Leitmedium sein. Ist er aber nicht. Politischer Druck wird entgegengenommen und an die Redaktionen weitergegeben.
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Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen
Ob ich ORF schaue? Spät am Abend, wenn ich nach Hause komme, schaue ich gelegentlich. Aber das Programm wird zunehmend uninteressanter.
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Paul Virilio
Journalisten sind die Soldaten der Information.
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Dr. Peter Vitouch
Bei deutschen ModeratorInnen-Interviews hat der Zuschauer die Möglichkeit, sich eine Meinung zu bilden. In Österreich, vor allem bei Armin Wolf, weiß man von Anfang an, welche Meinung er vertritt. Das ist nicht unbedingt guter Journalismus. Denn es ist keine objektive Befragung, sondern es schwingt immer eine Wertung mit. Und es ist keine gute Interviewführung.
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Hubert von Goisern
Mich stört vor allem, dass sich alle bis hin zu Ö3-Chef Bogdan Roscic darauf berufen, nur Erfüllungsgehilfen fürs Kohlemachen zu sein. Sie sollten sich nicht nur abputzen, sondern auch den Mut haben, eigene Vorstellungen durchzusetzen.
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Martin Walser
Die Medien dürfen alles und müssen nichts. Keine Macht ist so illegitim wie die der Medien.
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Gerhard Weis
Anders als etwa ARD und ZDF, die sich zu 80 Prozent aus Gebühren nähren können, sind es bei uns gerade 47 Prozent. Den Rest müssen wir auf andere Weise, vor allem mit Werbung verdienen, weil bei uns mit drei Millionen Haushalten der Markt zu klein ist. Die ARD setzt jährlich 80,2 Milliarden Schilling um, der ORF 11,1 Milliarden. Unsere Werbekunden schalten ihre Spots nicht wegen unserer hübschen Augen, die wollen begreiflicherweise Programme. Worum es geht, ist die Mischung. (Auf die Frage: "Ist die Teilfinanzierung des ORF aus gesetzlich vorgschriebenen Gebühren noch zu rechtfertigen?").
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Gerhard Weis
Daß Dr. Haider dem ORF Privilegien vorwirft, ist nicht neu. Sein bevorzugtes Ziel, die Nationalbank, ist ihm abhanden gekommen, jetzt sucht er halt neue Geschäftsfelder. Offenkundig hat er keine Ahnung von den wirklichen Zuständen. Das muß er auch nicht, er ist Landeshauptmann in Kärnten und kein gelernter Medienexperte.
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Gerhard Weis
Der "unzulässige Druck", von dem derzeit die Rede ist, kann auch als "Nachweis für die Unabhängigkeit" des ORF gewertet werden. Wenn einmal niemand mehr unzufrieden ist, dann sind wir total angepaßt in vorauseilendem Gehorsam.
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Gerhard Weis
Die Wahrheit ist auch, daß der Wettbewerb das Fernsehen nach unten nivelliert hat. Und er hat auch die Preise nicht gedrückt, wie prognostiziert wurde, alles Scheiße! Heute verdienen an diesem Wettbewerb die Programmlieferanten in Hollywood, wahnsinnig gewordene Sportfunktionäre und es verdienen merkwürdige Moderatoren wie diese Frau Nadja, Naddel oder wie auch immer sie heißt. Oder schauen Sie sich an, was der Gottschalk verdient. Dagegen verkümmert das Einkommen eines Bundeskanzlers zu einem Bettel. Das sind die Profiteure! Und wenn einer so geschickt ist wie RTL, dann verdienen auch die Shareholder schon gut. (Auf die Frage: "Verbessert der ORF sein Publikum?").
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Gerhard Weis
Einer wichtigen Nachricht ist es egal, wie sie zu Ihnen kommt. Der ORF definiert sich nicht mehr nur über Fernsehen und Radio, sondern auch über Inhalte.
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Gerhard Weis
Es gibt einen Markt, nennen wir ihn 100 Prozent. Von dem wollen sich alle möglichst viel holen. Wenn wir nun das Feld den Privaten überlassen, bleiben die Öffentlich-Rechtlichen auf ihren dann ausnahmslos anspruchsvollen Programmen sitzen. Und es stellt sich viel rascher die Frage nach der Überflüssigkeit eines Systems, das alle zahlen sollen, das aber keiner mehr nutzt. Das ist der Grund, warum überall auf der Welt öffentlich-rechtliche Programme um den Zuschauer kämpfen müssen. (Auf die Frage: "Ist die Teilfinanzierung des ORF aus gesetzlich vorgschriebenen Gebühren noch zu rechtfertigen?").
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Gerhard Weis
Politische Interventionen gehören im ORF zum Tagesgeschäft, es kommt nur darauf an, wie man damit umgeht.
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Gerhard Weis
Sie haben nach ORF-Wahlen Karriere gemacht, Dienstautos bekommen, Familienangehörige wurden angestellt. Es gab Betriebsratsschulungen in Tennis-Camps am Wörthersee und ausgedehnte Dienstreisen von Betriebsräten. Sogar geschiedene Ehefrauen sind im ORF untergekommen, damit sich die Herren Betriebsräte die Alimente ersparen.
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Gerhard Weis
Wichtig ist das neue "Human Ressource Management": Ein Unternehmen wie der ORF ist nicht mehr als Feudalfürstentum zu führen. Wir brauchen Teamarbeit. Und Führungskräfte dürfen nicht immer nur geliebt werden wollen.
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Mag. Roland Weißmann
Es ist für mich ein Pakt, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Publikum und der Öffentlichkeit schließen. Es geht um Glaubwürdigkeit, um Vertrauen. Es geht darum, dass man Spielregeln hat, in denen die Rechte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter festgeschrieben sind - aber auch die Pflichten.