Zitate zu "Bildung - Lernen - Wissen"
-
Dr. Kurt Waldheim
Anmerkung der Redaktion. Das Zeichen "/" symbolisiert in der Originalrede immer einen Absatz. / Von Gott geführt, scheide ich mit großer Dankbarkeit aus diesem Leben. Es hat mir mehr an Jahren, mehr an Erfahrungen, mehr auch an Mitverantwortung zugeteilt, als ich jemals gehofft hatte. Ich gehe als einer der Letzten einer Generation, deren Lebensbogen sich vom Krieg zum Frieden, von der Diktatur zu Freiheit, von Armut zum Wohlstand gewandelt hat. / Diesen Weg unseres Heimatlandes und unseres Kontinents habe ich jeden Tag aufs Neue als Wunder empfunden - gerade aus dem Wissen um das, was vorher war und in vielen Teilen der Welt heute noch traurige Realität ist. Viele meiner Landsleute - Frauen und Männer - haben daran mitgewirkt. Aber nicht alles ist nur die Frucht unserer Arbeit gewesen. Österreich war und ist auch ein gesegnetes Land. Umso schmerzlicher habe ich es immer empfunden, dass wir diesen Segen nicht mit allen Menschen - in Österreich und darüber hinaus - teilen dürfen. Dass wir auf so viele vergessen, die in Hunger und Armut mit uns und neben uns leben. / Diese furchtbare Kluft, die ich zehn Jahre lang an der Spitze der Vereinten Nationen ganz unmittelbar erlebt habe, hat mich bis in die letzten Tage meines Lebens hinein bestürzt und zutiefst bewegt. Sie ist die Wurzel aller großen Bedrohungen, die über uns liegen. Den nachhaltigen Wandel hin zu einer gerechteren Welt hätte ich gerne noch miterlebt. Im Angesicht des Todes lösen sich alle Brüche des Lebens auf. Gutes und Böses, Helles und Dunkles, Verdienste und Fehler stehen nun vor einem Richter, der allein die Wahrheit kennt. / Getrost trete ich vor ihn - im Wissen um seine Gerechtigkeit und seine Gnade. Allen, die mir beigestanden sind, die mich bei meiner Arbeit für Österreich und für die Völkergemeinschaft unterstützt und getragen haben, möchte ich von Herzen danken und ihnen sagen, dass ich ohne ihre Hilfe und Unterstützung nichts bewirkt, ja nicht überlebt hätte. Meine Dankbarkeit beginnt in der eigenen Familie und bei all jenen, die über Jahrzehnte in großer Treue um mich waren - und sie reicht bis in die entfernten Winkel dieser Erde. / Aber auch all jenen, die mir kritisch gegenübergestanden sind, gilt mein Gruß und meine Bitte, ihre Motive noch einmal zu überdenken und mir - wenn möglich - eine späte Versöhnung zu schenken. Vielleicht ist auch dies durch meinen Weggang von dieser Erde leichter geworden. Ja, ich habe auch Fehler gemacht - und glücklicherweise viel Zeit gehabt, um sie immer wieder zu überdenken. Es waren aber sicher nicht jene der Mitläufer- oder gar Mittäterschaft mit einem verbrecherischen Regime. Zu prägend waren für mich die Haltung und das Schicksal meiner Familie. Im Rückblick sehe ich die Ursachen für die zu späte Aufarbeitung des Geschehens vor allem in der Hektik meines übervollen internationalen Lebens und - über Jahre und Jahrzehnte hinweg - auch in meiner Abwesenheit von Österreich und Europa. Als Generalsekretär der Vereinten Nationen war ich nahezu täglich mit Kriegen, Gewalt und politischer Willkür, mit Millionen in Not und Verzweiflung lebender, mit verfolgten, gedemütigten und um ihre um Rettung - unsere Erfolge und unser Scheitern - verstellte, überwucherte zu lange die Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit. / Es war aber wohl auch jene Staatsraison, die wir junge Nachkriegs-Diplomaten zu vertreten hatten und die uns Österreicher als "Hitlers erstes Opfer" den Weg zu Freiheit und Staatsvertrag geöffnet hatte. Zutiefst bedauere ich, dass ich - unter dem äußeren Druck monströser Beschuldigungen, die mit meinem Leben und meinem Denken nichts zu tun hatten - viel zu spät zu den NS-Verbrechen umfassend und unmissverständlich Stellung genommen habe. Ursache dafür war weder eine zweifelhafte Grundhaltung noch irgend ein politisches Kalkül, sondern die Betroffenheit, Kränkung, ja das Entsetzen über Inhalt und Ausmaß dieser Vorwürfe. / "Übernehmen wir die Verantwortung für unsere Fehler in einer Form, die dazu angetan ist, künftige Fehler zu vermeiden", habe ich am 10. März 1988 - 50 Jahre nach dem "Anschluss" an Hitler-Deutschland - in einer Fernsehansprache gesagt. Mehr denn je bin ich heute der Überzeugung, dass alles, was wir Österreicher geschaffen haben, um es an kommende Generationen weiterzugeben, nur dann eine Chance auf Dauerhaftigkeit hat, wenn wir uns auch zu einem gemeinsamen Geschichtsverständnis bekennen. / Wo immer ich konnte, wollte ich Menschen versöhnen und verbinden; wollte in Konflikten Brücken bauen und Gemeinsamkeiten stärken. Kaum eine andere Funktion war in diesem Sinn erfahrungsreicher als die des UNO-Generalsekretärs. Umso bitterer war meine Enttäuschung, dass ich diese globale Erfahrung für uns alle im Amt des Bundespräsidenten meiner geliebten Republik Österreich nicht so einsetzen und meine vielen Vorhaben nicht so umsetzen konnte, wie ich das erhofft hatte. / Vor dem Urteil der Geschichtsschreibung aber fürchte ich mich nicht. Sie wird wissen, was war und was nicht war. Mein berufliches Leben, das Schicksal meiner Zeit und mein Glaube haben mich viele wichtige Lektionen gelehrt. Die Wichtigste ist so selbstverständlich und doch so schwierig, dass ich sie noch einmal in Erinnerung rufen möchte: Wir werden nur überleben, wenn wir uns weit mehr als bisher als Geschwister entdecken und weit fürsorglicher leben, miteinander umgehen und handeln. Jedes Miteinander ist ein Segen. Die Generation, der ich angehöre, verlässt diese Welt. Sie war geprägt von der Erfahrung, dass die Suche nach Kompromiss und Konsens zwischen Menschen, Gruppen, Parteien und Nationen keine Schwäche, keine Niederlage, sondern eine Voraussetzung für inneren und äußeren Frieden ist. Ich hoffe, dass diese Erfahrung auch in Zukunft weiterlebt.
-
Dr. Kurt Waldheim
Den Weg unseres Heimatlandes und unseres Kontinents habe ich jeden Tag aufs Neue als Wunder empfunden - gerade aus dem Wissen um das, was vorher war und in vielen Teilen der Welt heute noch traurige Realität ist. Viele meiner Landsleute - Frauen und Männer - haben daran mitgewirkt. Aber nicht alles ist nur die Frucht unserer Arbeit gewesen. Österreich war und ist auch ein gesegnetes Land. Umso schmerzlicher habe ich es immer empfunden, dass wir diesen Segen nicht mit allen Menschen - in Österreich und darüber hinaus - teilen dürfen. Dass wir auf so viele vergessen, die in Hunger und Armut mit uns und neben uns leben. Diese furchtbare Kluft, die ich zehn Jahre lang an der Spitze der Vereinten Nationen ganz unmittelbar erlebt habe, hat mich bis in die letzten Tage meines Lebens hinein bestürzt und zutiefst bewegt. Sie ist die Wurzel aller großen Bedrohungen, die über uns liegen. Den nachhaltigen Wandel hin zu einer gerechteren Welt hätte ich gerne noch miterlebt.
-
Dr. Kurt Waldheim
Im Angesicht des Todes lösen sich alle Brüche des Lebens auf. Gutes und Böses, Helles und Dunkles, Verdienste und Fehler stehen nun vor einem Richter, der allein die Wahrheit kennt. Getrost trete ich vor ihn - im Wissen um seine Gerechtigkeit und seine Gnade.
-
Martin Walser
Ein Buch ist für mich eine Art Schaufel, mit der ich mich umgrabe.
-
Martin Walser
Man nimmt, was man kriegt, und ist zufrieden. Man ist eine Erfahrungswaschanlage.
-
Christoph Waltz
Meine Schulzeit war lang und fad.
-
Friedrich Wilhelm Weber
Wissen heißt, die Welt verstehen.
-
Karl Julius Weber
Viele Schlauköpfe wissen sogar aus Handschriften weit mehr herauszulesen als bloße Buchstaben und mehr als aus Gesichtern. Sie sehen in den vollen runden Buchstaben des Römers seine Manneskraft und Beharrlichkeit, in den Wellenlinien und Schlangenzügen des Griechen seinen Schönheitssinn und seine Verschlagenheit, in der viereckigen Schrift des Germanen seine Geradheit und Festigkeit und in der bilderreichen Schrift des Morgenländers seine regellose Einbildungskraft.
-
Konstantin Wecker
Der Mensch ist ein mitfühlendes Wesen. Das kann man lernen - und das kann man mitgeben. Vor allem bei kleinen Kindern kann man sehr viel mit Liedern und mit Musik erreichen. Und man kann Begeisterung wecken. Je mehr wir uns begeistern - da setzen wir ja unseren ganzen Geist ein -, desto weniger laufen wir Gefahr, in dumpfen Ideologien zu versinken.
-
Konstantin Wecker
Naivität? Naivität ist leider ein Schimpfwort geworden, das gilt heute als Weicheitum, so wie auch Pazifismus ein Schimpfwort geworden ist und verunglimpft wird. Wir brauchen die Naivität aber, um etwas zulassen zu können, das größer ist als wir und das uns allen innewohnt. Wäre ich religiöser, würde ich von Gott sprechen. Aber da gilt für mich Krischnamurtis Credo: Allein schon zu sagen ich bin Hindu oder Christ, ist eine Kriegserklärung. Es gibt etwas, das unsere Ratio nicht erfassen kann. Das ist eine Quelle, aus der Künstler immer geschöpft haben.
-
Frank Wedekind
Wer Gott ist, wissen wir. Und weil wir's wissen, verschließen wir's in uns.
-
Prof. Peter Weiser
Nein, weil die Umweltschützer nur wissen wogegen sie sind und nicht wofür sie sind.
-
China Weisheit
Ein kleiner Mann von Bildung ist dem Staate von Nutzen; wozu ist ein großer Mann, der nichts weiß, zu gebrauchen?
-
China Weisheit
Gelbes Gold hat seinen Preis; Wissen ist unbezahlbar.
-
China Weisheit
Laß dein Handeln Schritt halten mit deinem Wissen.
-
China Weisheit
Lernen ist wie stromaufwärts rudern: Nicht weiterkommen heißt zurücktreiben.
-
China Weisheit
Nicht wissen, aber Wissen vortäuschen, ist ein Laster. Wissen, aber sich dem Nichtwissenden gleich verhalten, ist Weisheit.
-
China Weisheit
Wein sollte man in kleinen Dosen einnehmen, Wissen in großen.
-
China Weisheit
Wenn du das Lernen in der Jugend vernachlässigst, was wird aus deinem Alter?
-
China Weisheit
Wissen ist ein Schatz, der seinen Besitzer überallhin begleitet.