Zitate zu "Stars, VIPs & Promis"
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ich eine Feministin? Ich war schon emanzipiert, da waren die heutigen Emanzen noch nicht einmal konzipiert, und das in einer Zeit, in der man sich damit aus der Gesellschaft katapultiert hat. Aber eine Emanze im jetzigen Sinn, dass man die Männer quält und die Geschlechtsgenossinnen auch, wenn sie sich, Gott behüte, in den Mantel helfen lassen: Das empört mich. Dass man unter Verdacht gestellt wird, wenn man was gegen die Rauch-Kallat mit ihren Töchter-Söhnen in der Bundeshymne sagt!
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ich mache Menschen gerne glücklich. Es geht oft ganz einfach. Einfache Leute kommen mit ihrer schiachen Tochter. Ich frage: "Kann sie tanzen?". Und sie kann - und am Abend ist das schiache Mädel vor lauter Glück ganz hübsch. Sie war in der Familie das hässliche Entlein und plötzlich ist sie als eine von 700 Bewerbern für den Opernball genommen worden und ihr Leben ist ein bisschen anders geworden. In meiner Jugend habe ich geglaubt, man muss die Welt erlösen. Heute weiß ich längst, dass das nicht geht. Aber im Kleinen ist es mir dann und wann gelungen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Kritik? Wenn jemand einen fixen Posten hat und beim Staat angestellt ist, dann kann er nicht laut schimpfen. Also wer als wir Alten, die nix zu verlieren haben, soll denn etwas sagen? Ich wundere mich ja: Es gibt so viele Pensionisten, die nichts zu verlieren haben und sich nicht einmischen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Kürzlich haben Frauen bei einem Universitätsaufnahmetest schlecht abgeschnitten. Deshalb soll jetzt der Test geändert werden. Das ist doch grotesk! Ich möchte keine Quotenfrau sein. Das würde ich als Beleidigung empfinden. Ich halte in Zeiten von Frau Merkel und Frau Clinton überhaupt die ganze Debatte für Unsinn.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Man kann über Frau Merkel denken, wie man will - man weiß ja aus der Bibel, dass Leute wie sie gekreuzigt werden. Aber das ist doch immerhin etwas. Hier sehen Sie die immer gleichen Gesichter, exemplarisch den Cap (ehemaliger SPÖ-Klubobmann, Anm. der Redaktion): Aus einem lebendigen Menschen, der einmal aufbegehrt hat, haben sie einen Versorgungsfall mit Zusatzvertrag gemacht, damit er dieselbe Gage hat wie vorher. Das ist doch widerlich! Deshalb wähle ich jetzt auch Irmgard Griss, weil sie nicht diesen Erbmonarchien angehört und etwas geleistet hat.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Meine Erinnerung an Staatsopern-Direktoren? Ich erinnere mich gern an den von mir sehr geschätzten Egon Hilbert. Heute werkt an der Oper Ioan Holender, Godfather himself, wie er glaubt. Nur: Er ist es nicht!
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Lotte Tobisch-Labotyn
Mode in der Nachkriegszeit? Damals hatte die Mode den Sinn, den Auftrag und die Aufgabe, Frauen schöner zu machen, als sie sind. Heute versuchen die Couturiers mit ungeheurer Verve, die hübschesten Mädchen hässlich zu machen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ob ich mit 90 glücklich bin? Ich schau mich um und denk mir, es ist doch eigentlich schön, dass ich mir das alles noch ansehen und dass ich mich noch ärgern kann.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Opernball? Einen Wurschtl muss ein Faschingsevent wie der Opernball aushalten. Der Lugner ist sicher nicht schlimmer als alle anderen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Politik? Das ist ganz einfach: Die Roten glauben, ich bin schwarz, und die Schwarzen glauben, ich bin rot, und beide haben recht. Sollte ich noch einmal auf die Welt kommen, gehe ich sicher in die Politik.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Politiker wie Angela Merkel haben meine volle Bewunderung. Ich sage nicht, dass sie in allem recht hat. Aber sie zieht ihre Haltung - beispielsweise in der Flüchtlingspolitik - konsequent durch.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ruhegeben? Wenn man irgendetwas ändern oder besser machen kann, bin ich mit meinen 90 Jahren in der vordersten Reihe. Aber Dinge, die absolut nicht änderbar sind, nehme ich jetzt mit einer großen Gelassenheit.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Vor Vranitzky fürchten? Sie werden doch nicht im Ernst glauben, dass ich mich vor dem Vranitzky gefürchtet habe. Es ging ja auch nur darum, dass sein Sohn nicht in der ersten Reihe tanzt. Ich hab's ja auch nicht aus irgendeiner Ranküne gemacht, sondern es ging darum, dass er nicht tanzen kann.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Warum ich mir kein Blatt vor den Mund nehme? Es ist der wirkliche Vorteil am Alter, wenn man unabhängig ist: Was kann mir passieren? Schreckliches, wie dass mir der Herr Bundesminister kein Telegramm zum Geburtstag schickt?
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Lotte Tobisch-Labotyn
Was der große Aufklärer Adorno zum Populismus unserer Zeit sagen würde? Das habe ich mich schon öfter gefragt. Der Teddy hat einmal gesagt: "Wer denkt, ist nicht wütend". Es gibt einen Mangel an Denken überall. Es wird gehandelt aus Machtgründen, aus Vorteilsgründen, aber es wird nichts mehr zu Ende gedacht. Das ist ein großer Fehler, und dann kommt die große Wut, und dann hört das Denken überhaupt auf.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Weil es der Gesundheit zuträglich ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Wen ich bei der Bundespräsidentenwahl wähle? Ich kann diese Aufteilung in Rot und Schwarz und demnächst Blau nicht mehr sehen. Ich habe das Gefühl, ich bin in einer Erbmonarchie. Ich finde, das muss irgendwann durchbrochen werden. Deswegen habe ich gesagt, ich werde Irmgard Griss unterstützen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Wenn der Herr Hofer wirklich in die Hofburg einzieht, werden nicht wir uns wundern, was alles möglich ist, sondern der Herr Hofer, was alles nicht möglich ist. Wenn er wirklich versucht, in der Hofburg auf den Tisch zu hauen, wird er sich jeden einzelnen Zahn an der Beamtenschaft ausbeißen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Wenn sie morgen den Frackzwang aufheben, ist der Opernball tot.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Woran man mit 90 denkt? Ich denk an heute, ich denk an morgen. Übermorgen wartet man mit 90 lieber ab.