Zitate zu "Sinn(e)"
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Heinrich Heine
Wenn wir jetzt in einen alten Dom treten, ahnen wir kaum mehr den esoterischen Sinn seiner steinernen Symbolik. Nur der Gesamteindruck tritt uns unmittelbar ins Gemüt.
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DDr. Gustav Heinemann
Traditionen sind keineswegs das Privileg konservativer Kräfte. Noch weniger gehören sie in die alleinige Erbpacht von Reaktionären, obgleich diese am lautstärksten von ihnen reden. Es kann nicht um die Frage gehen: Tradition ja oder nein? Die Alternative besteht vielmehr darin, an welche Traditionen angeknüpft werden soll und in welchem Sinn eines historischen Vorganges gedacht wird.
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Hermann Hesse
Den Sinn erhält das Leben einzig durch die Liebe. Das heißt: Je mehr wir zu lieben und uns hinzugeben fähig sind, desto sinnvoller wird unser Leben.
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Hermann Hesse
Die Worte tun dem geheimen Sinn nicht gut; es wird immer alles gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht.
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Hermann Hesse
Ein Prophet ist ein solcher Kranker, dem der gesunde, gute, wohltätige Sinn für die Selbsterhaltung, der Inbegriff aller bürgerlichen Tugenden, verloren gegangen ist.
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Hermann Hesse
Geschichte treiben heißt: Sich dem Chaos überlassen und dennoch den Glauben an die Ordnung und den Sinn bewahren.
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Hermann Hesse
Hände laßt von allem Tun, Stirn vergiß du alles Denken, alle meine Sinne nun wollen sich in Schlummer senken. Und die Seele unbewacht will in freien Flügeln schweben, um im Zauberkreis der Nacht tief und tausendfach zu leben.
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Hermann Hesse
Ich glaube, daß trotz des offensichtlichen Unsinns das Leben dennoch einen Sinn hat. Ich ergebe mich darein, diesen letzten Sinn mit dem Verstand nicht erfassen zu können, bin aber bereit, ihm zu dienen.
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Hermann Hesse
In Weihnachtszeiten reis' ich gern / Und bin dem Kinderjubel fern / Und geh' in Wald und Schnee allein. / Und manchmal, doch nicht jedes Jahr, / Trifft meine gute Stunde ein, / Daß ich von allem, was da war, / Auf einen Augenblick gesunde / Und irgendwo im Wald für eine Stunde / Der Kindheit Duft erfühle tief im Sinn / Und wieder Knabe bin . . .
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Hermann Hesse
Sonne leuchte mir ins Herz hinein, / Wind verweh' mir Sorgen und Beschwerden! / Tiefere Wonne weiß ich nicht auf Erden, / Als im Weiten unterwegs zu sein. / Nach der Ebne nehm' ich meinen Lauf, / Sonne soll mich sengen, Meer mich kühlen; / Uns'rer Erde Leben mitzufühlen / Tu ich alle Sinne festlich auf. / Und so soll mir jeder neue Tag. / Neue Freunde, neue Brüder weisen, / Bis ich leidlos alle Kräfte preisen, / Aller Sterne Gast und Freund sein mag.
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Hermann Hesse
Wir verlangen, das Leben müsse einen Sinn haben - aber es hat nur ganz genau so viel Sinn, als wir selber ihm zu geben imstande sind.
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Charlton Heston
Ich wollte mich jetzt an euch wenden. Denn wenn erst die Zeit gekommen ist, bin ich dazu vielleicht nicht mehr in der Lage. Ich habe mein ganzes Leben vor euch auf der Leinwand und der Bühne geführt. Euer Applaus war Inhalt und Sinn meines Daseins.
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Prof. Dr. Theodor Heuss
Der Sinn des Reisens ist, an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns, unterwegs zu sein.
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Ottmar Hitzfeld
Der Sinn des Lebens ist der Alltag, der Weg ist auch das Ziel - den Alltag gestalten, daß man zufrieden ist.
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Thomas Hobbes
Liebe zu Personen mit dem ausschließlichen Zweck, die Sinne zu befriedigen, ist Wollust.
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Robert Hochner
Jetzt sag ich, und das sage ich nicht als Standardsatz: Es ist jeder ersetzbar. Und zugleich ist niemand ersetzbar. Es ist kein Trafikant ersetzbar, weil kein Mensch ersetzbar ist. Nur ist der Unterschied: Den Trafikanten kennen seine Kunden und halten ihn mit Recht für unersetzbar und sind furchtbar traurig, wenn ihm was passiert, wie ihren Beislwirt, wie ihren Friseur, wie ihren Buchhändler, wie ihren Maronibrater, Gemüseverkäufer. Bei mir sind es wesentlich mehr. Aber natürlich prägt ein bißchen der Effekt, den man kennt, wenn man sozusagen gemeinsam im Lift steckenbleibt, gemeinsam eine Flugzeugpanne überlebt. Wir haben halt gemeinsam viele Pannen dieses Landes mit überlebt. Ich vor der Kamera, die vor'm Schirm. Nur: Betroffen hat's uns beide. Tschernobyl war nix, von dem wir ausgenommen waren. Ganz im Gegenteil. Gerade jetzt, zum Jahrestag, habe ich wieder d'ran gedacht. Wir haben versucht, immer die Grenze zwischen Berichterstattung und Hysterie zu beachten. Und die Leute informieren in einer Situation, wo man nicht genau weiß, was kommt, ohne sie in den Selbstmord zu treiben. Das war ja die berühmte Entscheidung - dank Kreuzer, Gott sei Dank, als Gesundheitsminister, glaub ich - den 1. Mai nicht abzusagen. Das war ja nicht nix. Das hing mit dem zweiten Reaktor zusammen, der Gott sei dank nicht gebrannt hat. Das ist dann die Verantwortung des Journalisten. Und noch dazu im elektronischen Medium. Das ist ja etwas, was heute durch diesen extremen Konkurrenzkampf geschürt wird: Einer macht eine Geschichte, und es sind alle drauf. Es läßt niemand aus. Es ist etwas, und alle sind da. Das heißt, die Gefahr, daß diese riesige Medienmaschinerie komplett entgleist, ist natürlich groß. Wir haben gemeinsam Wahlen, Niederlagen, Höhepunkte wie die EU-Beitritts-Abstimmung erlebt, das verbindet einfach. Das ist einfach ein bißchen ein Resultat das gemeinsamen Erlebens. Jeder ist für sich in dem Flugzeug gesessen, und trotzdem hat das Faktum, daß wir alle gemeinsam im Flieger gesessen sind, der ziemlich gewackelt hat, uns verbunden. Und in dem Sinn verbindet es genauso jeden Nachfolger und jede Nachfolgerin. Und ich bin überzeugt davon, daß ein paar Jahre lang die Leute sagen werden "Ja, der Hochner." Und in zehn Jahren, in fünfzehn Jahren wird sich jemand die Bandln anschauen und wird sagen: "Heast - das war ja eigentlich net so guat, das war ja eigentlich ein bißchen lächerlich." Ich nehme das extreme Beispiel, weil jetzt gerade wieder irgendeine Goebbels-Dokumentation war, bei der man sich fragt: "Und auf das sind die Leute reingefallen?" Ich meine, vom Inhalt her ist's das Gruseln. Aber das hat auch so viel mit der Zeit zu tun. Ich habe mir jetzt die alten Bänder von Walter Kronkite angeschaut - natürlich war das formal skurril.
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Robert Hochner
Um 79/81 herum wurde ich gefragt, ob ich den "Club 2" moderieren möchte. Ich habe gesagt, ja, das würde mich reizen. Ungefähr zur gleichen Zeit brauchte man Moderatoren. Broukal machte ein Casting und ich hab gesagt: "Ich möcht mich nicht aufdrängen, aber ich würd's probieren." Und dann haben wir's einmal probiert, dann hab ich moderiert und es hieß: "Er verspricht sich relativ oft, und sicher ist er auch nicht. Aber: Probieren wir's halt." Dann habe ich so zweimal im Monat moderiert. Bis alle dran waren die aus vielerlei Gründen drankommen mußten. Das war eine lange Liste. Es wurde halt mit der Zeit mehr, weil andere eine andere Karriere machten. Und dann, 1984, sagte Franz Kreuzer zu meiner größten Überraschung plötzlich: "So, und Sie werden jetzt Sendungsverantwortlicher" - das war nur ein Titel, ohne Macht - "und ich will, daß Sie mehr moderieren." Aber dann war ich im eigentlichen Sinn Moderator.
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Paul Hoffmann
Es ist eine typisch deutsche Eigenschaft, das Neue so lange zu zerreden, bis es keinen Sinn mehr hat, es zu schaffen.
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Johann Christian Friedrich Hölderlin
Dem Einflusse des Meeres und der Luft widerstrebt der finstere Sinn umsonst.
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Johann Christian Friedrich Hölderlin
Es ist auch gut und sogar die erste Bedingung alles Lebens und aller Organisation, daß keine Kraft monarchisch ist im Himmel und auf Erden. Die absolute Monarchie hebt sich überall selbst auf, denn sie ist objektlos; es hat auch im strengen Sinne niemals eine gegeben. Alles greift ineinander und leidet, so wie es tätig ist.