Zitate zu "Seitenblicke"
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Lotte Tobisch-Labotyn
Der Opernball ist die ewige Sehnsucht der Menschen nach Märchen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Der Star des Opernballs ist der Opernball selbst.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Die Bevölkerung hat ein großes Bedürfnis nach Ordnung, und das ist die Stunde der Erdogans und Orbans. Ordnung machen die, aber mit Kopf ab. Darum ist die Weltlage derzeit wirklich gefährlich.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Die Eliten dieses Landes? Da wird einem doch übel. Seit Kreisky geht das so. Er hat Menschen geschätzt, die etwas gekonnt und etwas gedacht haben, auch wenn sie nicht unbedingt in der Partei waren. Heute teilen sich zwei Mittelparteien das Land auf. Jetzt haben sie noch einen Dritten dazu, weil sie es glücklich so weit gebracht haben, dass sie nicht einmal mehr Alleinherrscher beim Aufteilen sind.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Die ewige Frage: Ist der Opernball aktuell und zeitgemäß? - Da kann man nur drauf sagen: Sicher nicht! Aber macht das was?
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Lotte Tobisch-Labotyn
Die Menschen gewöhnen sich an alles, sogar wenn man ihnen die Wahrheit sagt.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Die Zukunft Europas? Ich denke oft darüber nach, was die wirklich intelligente Merkel eigentlich will. Ich kann es mir nur so erklären: Es muss allen das Wasser bis zum Hals stehen. Vielleicht wachen sie dann auf und sagen: "Jetzt geht es nur mehr miteinander".
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Lotte Tobisch-Labotyn
Eine wirkliche Dame kann auch einmal "Scheiße" sagen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Elfriede Jelinek? Immerhin eine Nobelpreisträgerin, eine wortgewaltige Literatin. Aber soooo voller Hass. Und ich weiß, wovon ich rede. Ich hab sie gelesen. "Lust" zum Beispiel. Fürchterlich. Eine Zertrümmerin. Karl Kraus hat auch gehasst. Aber konstruktiv. Er wollte die Welt besser machen. Jelineks Hass ist destruktiv, will nur zerstören.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Emanzipation? Ich war schon eine Emanze, da waren die jetzigen Emanzen noch nicht einmal konzipiert. Ich kann das nicht leiden, was jetzt ist - angefangen vom Binnen-I bis zur Rauch-Kallat ihrem blödsinnigen "Töchter-Söhne" in der Hymne. Wenn sich die Emanzipation in solchen Blödheiten erschöpft: Dankeschön!
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Lotte Tobisch-Labotyn
Emanzipation? Ich warte nur darauf, dass man auch die Europahymne "Alle Menschen werden Brüder . . ." abändern will.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Es gibt im Leben immer Dinge, von denen man will, dass man sie am besten nicht hört.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ich bin als Reicher-Leute-Kind, wie es damals noch üblich war, puritanisch erzogen worden.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ich bin zutiefst deprimiert, was sich derzeit bei uns politisch abspielt. Die zwei Monarchen, die sich das Land gewissermaßen als eine Doppel-Monarchie aufgeteilt und gemacht haben, was sie wollen, haben bei der Bundespräsidenten-Wahl endgültig pleite gemacht. Und nachdem Rot und Schwarz das Land zunehmend kaputtgemacht haben, überlassen sie es noch der blauen Partie (sic!). Dass jetzt vielleicht wirklich der Herr Dingsda, wie heißt er doch . . . Hofer? . . . Ja, dass wir den jetzt auch noch als Bundespräsidenten kriegen könnten, ist doch ein Albtraum.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ich eine Feministin? Ich war schon emanzipiert, da waren die heutigen Emanzen noch nicht einmal konzipiert, und das in einer Zeit, in der man sich damit aus der Gesellschaft katapultiert hat. Aber eine Emanze im jetzigen Sinn, dass man die Männer quält und die Geschlechtsgenossinnen auch, wenn sie sich, Gott behüte, in den Mantel helfen lassen: Das empört mich. Dass man unter Verdacht gestellt wird, wenn man was gegen die Rauch-Kallat mit ihren Töchter-Söhnen in der Bundeshymne sagt!
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Lotte Tobisch-Labotyn
Ich mache Menschen gerne glücklich. Es geht oft ganz einfach. Einfache Leute kommen mit ihrer schiachen Tochter. Ich frage: "Kann sie tanzen?". Und sie kann - und am Abend ist das schiache Mädel vor lauter Glück ganz hübsch. Sie war in der Familie das hässliche Entlein und plötzlich ist sie als eine von 700 Bewerbern für den Opernball genommen worden und ihr Leben ist ein bisschen anders geworden. In meiner Jugend habe ich geglaubt, man muss die Welt erlösen. Heute weiß ich längst, dass das nicht geht. Aber im Kleinen ist es mir dann und wann gelungen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Kritik? Wenn jemand einen fixen Posten hat und beim Staat angestellt ist, dann kann er nicht laut schimpfen. Also wer als wir Alten, die nix zu verlieren haben, soll denn etwas sagen? Ich wundere mich ja: Es gibt so viele Pensionisten, die nichts zu verlieren haben und sich nicht einmischen.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Kürzlich haben Frauen bei einem Universitätsaufnahmetest schlecht abgeschnitten. Deshalb soll jetzt der Test geändert werden. Das ist doch grotesk! Ich möchte keine Quotenfrau sein. Das würde ich als Beleidigung empfinden. Ich halte in Zeiten von Frau Merkel und Frau Clinton überhaupt die ganze Debatte für Unsinn.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Man kann über Frau Merkel denken, wie man will - man weiß ja aus der Bibel, dass Leute wie sie gekreuzigt werden. Aber das ist doch immerhin etwas. Hier sehen Sie die immer gleichen Gesichter, exemplarisch den Cap (ehemaliger SPÖ-Klubobmann, Anm. der Redaktion): Aus einem lebendigen Menschen, der einmal aufbegehrt hat, haben sie einen Versorgungsfall mit Zusatzvertrag gemacht, damit er dieselbe Gage hat wie vorher. Das ist doch widerlich! Deshalb wähle ich jetzt auch Irmgard Griss, weil sie nicht diesen Erbmonarchien angehört und etwas geleistet hat.
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Lotte Tobisch-Labotyn
Meine Erinnerung an Staatsopern-Direktoren? Ich erinnere mich gern an den von mir sehr geschätzten Egon Hilbert. Heute werkt an der Oper Ioan Holender, Godfather himself, wie er glaubt. Nur: Er ist es nicht!