Zitate zu "Glück"
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Arthur Schopenhauer
Die, welche mittels Streben und Hoffen nur in der Zukunft leben, immer vorwärtssehen und mit Ungeduld den kommenden Dingen entgegeneilen, als welche allererst das wahre Glück bringen sollen, inzwischen aber die Gegenwart unbeachtet und ungenossen vorbeiziehen lassen, sind trotz ihrer altklugen Mienen jenen Eseln in Italien zu vergleichen, daß an einem ihrem Kopf angehefteten Stock ein Bündel Heu hängt, welches sie daher stets dicht vor sich sehn und zu erreichen hoffen.
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Arthur Schopenhauer
Durch die Individualität des Menschen ist das Maß seines möglichen Glückes im voraus bestimmt.
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Arthur Schopenhauer
Eben so ist im Praktischen ein Thor, wer da glaubt, daß von Außen vom Objekt die wesentlichen Bestimmungen seines Lebens, sein Glück oder Unglück kommen soll. Nur von Innen kann es kommen. Nicht welche Objekte sich ihm präsentieren ist das Wesentliche, sondern wie er sie ansieht und wie er sich nach iihnen bestimmt.
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Arthur Schopenhauer
Ehen aus Liebe werden im Interesse der Gattung, nicht der Individuen geschlossen. Zwar wähnen die Beteiligten, ihr eigenes Glück zu fördern, allein ihr wirklicher Zweck ist ein ihnen selbst fremder, indem er in der Hervorbringung eines nur durch sie möglichen Individuums liegt. Durch diesen Zweck zusammengeführt, sollen sie fortan suchen, so gut als möglich miteinander auszukommen. Aber sehr oft wird das durch jenen instinktiven Wahn, welcher das Wesen der leidenschaftlichen Liebe ist, zusammengebrachte Paar im übrigen das von heterogenster Beschaffenheit sein. Dies kommt an den Tag, wann der Wahn, wie er notwendig muß, verschwindet. Demgegenüber fallen die aus Liebe geschlossenen Ehen in der Regel unglücklich aus; denn durch sie wird für die kommende Generation auf Kosten der gegenwärtigen gesorgt.
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Arthur Schopenhauer
Ein Glück aber ist es, wenn dem Greise noch die Liebe zu seinem Studium, auch zur Musik, zum Schauspiele und überhaupt eine gewisse Empfänglichkeit für das Äußere geblieben ist, wie diese allerdings bei einigen bis ins späteste Alter fortdauert. Was einer "an sich selbst hat", kommt ihm nie mehr zugute als im Alter.
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Arthur Schopenhauer
Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein, die Einsamkeit ertragen zu lernen, weil sie eine Quelle des Glückes und der Gemütsruhe ist.
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Arthur Schopenhauer
Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und es ist der, dass wir da sind, um glücklich zu sein.
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Arthur Schopenhauer
Es ist so schwer irgend etwas zu vollbringen und durchzusetzen; jedem Vorhaben stehen Schwierigkeiten und Bemühungen ohne Ende entgegen: und wenn nun endlich Alles überwunden ist, so ist man eigentlich nicht vorgerückt, sondern hat höchstens sich auf seiner Stelle erhalten: denn alles Glück ist seiner Natur nach negativ, nicht positiv; jedes Gelingen ist immer nur das Abwehren einer "Noth", das Befreien von einer Last, auch da wo das was uns belästigte ein bloßer Wunsch war, dessen Importunität unsre Ruhe stöhrte.
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Arthur Schopenhauer
Ganz glücklich, in der Gegenwart, hat sich noch kein Mensch gefühlt - er wäre denn betrunken gewesen.
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Arthur Schopenhauer
Gesunder Menschenverstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber kein Grad von Bildung den gesunden Menschenverstand.
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Arthur Schopenhauer
Glück und Unglück sind zu unserm Besten.
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Arthur Schopenhauer
Glück, "Wohlseyn" besteht darin, daß man den Zug des Wollens wenig oder gar nicht empfindet.
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Arthur Schopenhauer
Im Reiche der Wirklichkeit ist man nie so glücklich, wie im Reiche der Gedanken.
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Arthur Schopenhauer
Ist der Charakter der ersten Lebenshälfte unbefriedigte Sehnsucht nach Glück, so ist der der zweiten Besorgnis vor Unglück. Denn mit ihr ist, mehr oder weniger deutlich, die Erkenntnis eingetreten, daß alles Glück chimärisch, hingegen das Leiden real sei.
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Arthur Schopenhauer
Ist einer jung, schön, reich und geehrt, so fragt man sich - wenn man sein Glück beurteilen will - ob er dabei heiter sei. Ist er heiter, so ist es einerlei, ob er jung oder alt, gerade oder bucklig, arm oder reich sei: er ist glücklich.
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Arthur Schopenhauer
Jede Beschränkung hingegen, sogar die geistige, ist unserm Glücke förderlich. Denn je weniger Erregung des Willens, desto weniger Leiden: und wir wissen, daß das Leiden das Positive, das Glück bloß negativ ist.
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Arthur Schopenhauer
Jede epische oder dramatische Dichtung stellt das Leben dar: sie schildert aber nie ein Bleibendes, vollendetes Glück, sondern immer nur ein werdendes, angestrebtes: ist das Ziel des Helden erreicht, so muß sie schließen: denn es bliebe ihr nichts übrig als zu zeigen, daß das als Glück aufgestellte Ziel den Helden nur geneckt hat und er eigentlich nicht besser daran ist wie zuvor. Denn ein wirkliches bleibendes Glück ist gar nicht möglich und daher kein Gegenstand der Kunst.
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Arthur Schopenhauer
Jedenfalls aber kommt, nach einiger Zeit, die Erfahrung und bringt die Einsicht, daß Glück und Genuß eine Fata Morgana sind, welche, nur aus der Ferne sichtbar, verschwindet, wenn man herangekommen ist; daß hingegen Leiden und Schmerz Realität haben, sich selbst unmittelbar vertreten und keiner Illusion, noch Erwartung bedürfen. Fruchtet nun die Lehre; so hören wir auf, nach Glück und Genuß zu jagen, und sind vielmehr darauf bedacht, dem Schmerz und Leiden möglichst den Zugang zu versperren.
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Arthur Schopenhauer
Kein verkehrterer Weg zum Glück als das Leben in der großen Welt in Saus und Braus (high life).
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Arthur Schopenhauer
Kommt zu einem schmerzlosen Zustand noch die Abwesenheit der Langeweile, so ist das irdische Glück im Wesentlichen erreicht - denn das Übrige ist Chimäre.