Zitate zu "Ewigkeit"
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Johann Wolfgang von Goethe
Man bedient sich als Symbol der Ewigkeit der Schlange, die sich in einen Reif abschließt; ich betrachte dies hingegen gern als Gleichnis einer glücklichen Zeitlichkeit.
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Johann Wolfgang von Goethe
Man sieht, es bessert doch nicht Elend, Reu noch Zeit. Einmal ein Lumpenhund, der bleibt's in Ewigkeit.
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Johann Wolfgang von Goethe
Nehmt den heiligen Ernst mit hinaus, denn der Ernst, der heilige, macht allein das Leben zur Ewigkeit.
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Johann Wolfgang von Goethe
Was braucht er in die Ewigkeit zu schweifen? Was er erkennt, läßt sich ergreifen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wenn ich beim Sonnenschein durch diese Straßen / bewundernd wandle, der Gebäude Pracht, / die felsengleich getürmten Massen schaue, / der Plätze Kreis, der Kirchen edlen Bau, / des Hafens masterfüllten Raum betrachte: / Das scheint mir alles für die Ewigkeit / gegründet und geordnet; diese Menge / gewerksam Tätiger, die hin und her / in diesen Räumen wogt, auch die verspricht, / sich unvertilgbar ewig herzustellen. / Allein wenn dieses große Bild bei Nacht / in meines Geistes Tiefen sich erneut, / da stürmt ein Brausen durch die düstre Luft, / der feste Boden wankt, die Türme schwanken, / gefugte Steine lösen sich herab, / und so zerfällt in ungeformten Schutt / die Prachterscheinung.
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Johann Gottfried von Herder
Der Weise geht auf seinem Wege fort, die menschliche Vernunft aufzuklären, und zuckt nur dann die Achseln, wenn andre Narren von dieser Aufklärung als einem letzten Zwecke, als einer Ewigkeit reden.
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Johann Gottfried von Herder
Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier. Wie Schatten auf den Wogen schweben und schwinden wir. Und messen unsere trägen Tritte nach Raum und Zeit; und sind (und wissen's nicht) in Mitte der Ewigkeit.
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Dr. Hugo von Hofmannsthal
In jedem Anfang liegt die Ewigkeit.
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Heinrich von Kleist
Wie können wir uns getrauen, in den Plan einzugreifen, den die Natur für die Ewigkeit entworfen hat, da wir nur ein so unendlich kleines Stück von ihm, unser Erdenleben, überblicken?
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Heinrich von Kleist
Wir begegnen uns, drei Frühlinge lieben wir uns, und eine Ewigkeit fliehen wir wieder auseinander!
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Fürst Klemens Wenzel von Metternich
Vergiß mich nie und sei wohl überzeugt, daß unter allen Menschen, die dich hätten lieben können, ich am eifersüchtigsten darauf bin, dir Beweise davon zu geben . . . Ich werde alles, was von mir abhängt, tun, um die Zeit bis zu unserer Heirat abzukürzen, die mir eine Ewigkeit erscheint. Dieser Zeitpunkt wird das Glück meines ganzen Lebens ausmachen.
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Karl Heinrich Waggerl
Die Dichtung allein erhebt die Sprache aus dem Bereich profanen Gebrauches zum künstlerischen Maßstab, sie entsteht ja erst aus der Synthese von Stoff und Form. Jede andere Kunstart findet die Mittel zur Gestaltung von Ewigkeit her unberührt und unentweiht vor. Aber die Wörter und Wendungen, aus denen das Abendlied von Claudius gefügt wurden, sind alltäglich in jeder Bierstube zu hören.
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Simone Weil
Dadurch, daß die Zeit verfließt, nützt sie das Zeitliche ab und zerstöt es. Daher liegt auch mehr Ewigkeit in der Vergangenheit als in der Gegenwart. So stellt uns die Vergangenheit etwas vor, das zugleich wirklich und besser als wir selbst ist und das uns nach oben zu ziehen vermag, was die Zukunft niemals tut.
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Simone Weil
Der Schein haftet am Sein, und nur der Schmerz kann eins vom anderen ablösen. Wer das Sein hat, kann nicht den Schein haben. Der Schein fesselt das Sein. Der Lauf der Zeit trennt das Scheinen vom Sein und das Sein vom Scheinen mit Gewalt. Die Zeit macht offenbar, daß sie nicht die Ewigkeit ist.
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Prof. Max Weiler
Ich bin ein Erbe einer uralten Welterfahrung - der Landschaft der Ahnung der Unendlichkeit.
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Sepp Wejwar
Im Atem holen liegt ein entferntes Hoffen. Im Atem halten finde ich eine Spur Ewigkeit.
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Franz Werfel
In den Wolken meiner Wasserpfeife / Kommt die Knospe aller Zeit zur Reife. // Blaue Ruhe nenn' ich Gott zum Ruhme / Der Vergängnis windgeschützte Blume. // Dichte Wichtigkeiten, Pflichtigkeiten / Fern im Lärm und Straßenstaub vergleiten. // Und vom Planen, Heischen, Unternehmen / Bleibt im Herzen nur ein leichtes Schemen. // Hold gedankenlos durch Schattenscharten / Fächert Tag mir vom Gezirah-Garten. // Flötentönig näselnd hält durchdrungen / Saugende Befriedigung die Lungen. // Da geschieht es bis zum Grund der Sinne, / Daß ich tiefer meiner werde inne, // Und bereits beim nächsten Zug der Pfeife / Einen Mund voll Ewigkeit begreife.
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Ernst Wiechert
Es gibt keine Ewigkeit ohne die Mutter.
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Thornton Niven Wilder
Nie könnte ich mir eine Liebe vorstellen, die fähig wäre, ihr eigenes Ende vorauszusehen. Liebe ist ihre eigene Ewigkeit. Liebe ist, in jedem Augenblick ihres Seins: alle Zeit. Sie ist der einzige Blick, den wir darauf werfen dürfen, was die Ewigkeit ist.