Zitate zu "Entscheidung(en)"
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Robert Hochner
In jedem James-Bond-Film, auf jedem zweiten Spielfilm, hat man heute eine lange Liste von Product-Placement. Das heißt, das fremde Product-Placement, für das wir keinen Groschen Geld kriegen, das müssen wir spielen. Das Product-Placement, wofür einmal wir ein Geld kriegen, dürfen wir nicht mehr spielen. Das ist ein bißchen absurd. Aber okay, das sind Details. Nein. In einigen Fällen haben wir unsere österreichische Identität völlig verkauft. Zum Beispiel bei der Briefbombergeschichte. Das war keine nationale Katastrophe, aber doch sozusagen unsere RAF-Phase. Daß da niemand die Entscheidung getroffen hat, die besten österreichischen Schauspieler, den besten Regisseur, das beste Drehbuch zu nehmen, finde ich schlimm. Stattdessen haben wir ein billiges deutsch-österreichisches Kolportagestück abgeliefert, wo Leute in Gralla mit deutschem Akzent sprechen. Das wäre ungefähr so, wie wenn in einem deutschen RAF-Film jeder zweite RAF-Terrorist Meidlinger Dialekt spricht.
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Robert Hochner
Jetzt sag ich, und das sage ich nicht als Standardsatz: Es ist jeder ersetzbar. Und zugleich ist niemand ersetzbar. Es ist kein Trafikant ersetzbar, weil kein Mensch ersetzbar ist. Nur ist der Unterschied: Den Trafikanten kennen seine Kunden und halten ihn mit Recht für unersetzbar und sind furchtbar traurig, wenn ihm was passiert, wie ihren Beislwirt, wie ihren Friseur, wie ihren Buchhändler, wie ihren Maronibrater, Gemüseverkäufer. Bei mir sind es wesentlich mehr. Aber natürlich prägt ein bißchen der Effekt, den man kennt, wenn man sozusagen gemeinsam im Lift steckenbleibt, gemeinsam eine Flugzeugpanne überlebt. Wir haben halt gemeinsam viele Pannen dieses Landes mit überlebt. Ich vor der Kamera, die vor'm Schirm. Nur: Betroffen hat's uns beide. Tschernobyl war nix, von dem wir ausgenommen waren. Ganz im Gegenteil. Gerade jetzt, zum Jahrestag, habe ich wieder d'ran gedacht. Wir haben versucht, immer die Grenze zwischen Berichterstattung und Hysterie zu beachten. Und die Leute informieren in einer Situation, wo man nicht genau weiß, was kommt, ohne sie in den Selbstmord zu treiben. Das war ja die berühmte Entscheidung - dank Kreuzer, Gott sei Dank, als Gesundheitsminister, glaub ich - den 1. Mai nicht abzusagen. Das war ja nicht nix. Das hing mit dem zweiten Reaktor zusammen, der Gott sei dank nicht gebrannt hat. Das ist dann die Verantwortung des Journalisten. Und noch dazu im elektronischen Medium. Das ist ja etwas, was heute durch diesen extremen Konkurrenzkampf geschürt wird: Einer macht eine Geschichte, und es sind alle drauf. Es läßt niemand aus. Es ist etwas, und alle sind da. Das heißt, die Gefahr, daß diese riesige Medienmaschinerie komplett entgleist, ist natürlich groß. Wir haben gemeinsam Wahlen, Niederlagen, Höhepunkte wie die EU-Beitritts-Abstimmung erlebt, das verbindet einfach. Das ist einfach ein bißchen ein Resultat das gemeinsamen Erlebens. Jeder ist für sich in dem Flugzeug gesessen, und trotzdem hat das Faktum, daß wir alle gemeinsam im Flieger gesessen sind, der ziemlich gewackelt hat, uns verbunden. Und in dem Sinn verbindet es genauso jeden Nachfolger und jede Nachfolgerin. Und ich bin überzeugt davon, daß ein paar Jahre lang die Leute sagen werden "Ja, der Hochner." Und in zehn Jahren, in fünfzehn Jahren wird sich jemand die Bandln anschauen und wird sagen: "Heast - das war ja eigentlich net so guat, das war ja eigentlich ein bißchen lächerlich." Ich nehme das extreme Beispiel, weil jetzt gerade wieder irgendeine Goebbels-Dokumentation war, bei der man sich fragt: "Und auf das sind die Leute reingefallen?" Ich meine, vom Inhalt her ist's das Gruseln. Aber das hat auch so viel mit der Zeit zu tun. Ich habe mir jetzt die alten Bänder von Walter Kronkite angeschaut - natürlich war das formal skurril.
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Robert Hochner
Zu dem Zeitpunkt, als ich Karl Kraus gelesen habe und sozusagen diese Entscheidung in meinem Kopf fiel, war ich vierzehn, fünfzehn - da hat's das Fernsehen noch nicht wirklich gegeben. Da war ich im Gymnasium Kalksburg. Im Vorzimmer des Direktors stand ein Fernseher, und die, die brav waren, und das war ich ja selten, durften sich eine Skiübertragung anschauen. Das war's. Fernsehnachrichten als Medium waren mir nicht geläufig. Ich bin mit Zeitungen aufgewachsen. Meine Eltern waren bürgerlich.
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Quintus Flaccus Horaz
Hört auf der klugen Frauen Urteil; denn ihnen schenkten die Götter die Gabe, mancherlei zu schauen, was unserem Auge entgeht. Sind unsere Blicke auch klarer, so sind sie in die Weite gerichtet; ihre Blicke aber sind schärfer für das, was im Umkreis geschieht.
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Quintus Flaccus Horaz
Mische ein bißchen Torheit in dein ernsthaftes Tun und Trachten! Albernheiten im rechten Moment sind etwas Köstliches.
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Dr. Wolfgang Hötschl
Ausgewogene Ernährung? Also, der eine sagt, nur kein Kohlenhydrate. Der andere sagt, unbedingt Trennkost. Ernährungsratgeber gibt's viele. Und wer, bitte, hat Recht?
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Dr. Wolfgang Hötschl
Wenn mir einer kommt mit "Dokta, des geht net'", sag' ich: "Wollen Sie's nicht oder geht's nicht? Wenn's nicht geht, sagen Sie mir, wie's geht. Wenn Sie's nicht wollen, dann vergessen Sie das und wollens's lieber."
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Lee Iacocca
Mein Prinzip ist immer gewesen, bis zum Augenblick der Entscheidung demokratisch zu verfahren. Dann übernehme ich das Kommando.
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William James
Wenn du eine Entscheidung treffen musst, und du trifft sie nicht, ist das auch eine Entscheidung.
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Elfriede Jelinek
Sobald sich Politikerentscheidungen nach diesem, wie ich es nenne "gesunden Volksempfinden" zu richten beginnen, sobald man sich also von diesen Agenturen dieses Volksempfindens vor sich hertreiben läßt und Entscheidungen schon im Hinblick darauf trifft, empfinde ich das als Gefahr für die Demokratie.
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Claudia Jung
Man muss einmal den Pfad verlassen, um an's Ziel zu kommen.
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Kaiser Ferdinand I.
Es geschehe Gerechtigkeit, und mag die Welt darüber zugrunde gehen! - Fiat iustitia et pereat mundus!
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Kaiser Ferdinand I.
Oft geschieht im Augenblick, was nicht im Jahr gehofft wird.
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Kaiser Napoléon I. Bonaparte
Nichts ist schwieriger als die Fähigkeit zu entscheiden.
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Kaiser Napoléon I. Bonaparte
Vom Erhabenen zum Lächerlichen ist nur ein Schritt.
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Immanuel Kant
Der Mangel an Urteilskraft ist eigentlich das, was man Dummheit nennt - und einem solchen Gebrechen ist gar nicht abzuhelfen.
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John Fitzgerald Kennedy
Konsumenten sind wir alle. Die Konsumenten stellen die größte wirtschaftliche Gruppe dar. Sie beeinflussen nahezu jede öffentliche und privatwirtschaftliche Entscheidung und sind umgekehrt von jeder dieser Entscheidungen betroffen. Doch zugleich sind sie die einzige bedeutende gesellschaftliche Gruppe, die oft überhaupt nicht gehört wird.
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Nicolas Kiefer
Es ist nicht zu verstehen, warum der Fußball sich technischen Neuerungen verschließt. Jeder Mannschaft sollte ein Mal pro Halbzeit das Recht zugebilligt werden, durch ihren Kapitän eine Entscheidung überprüfen zu lassen. Liegt der richtig und es muss korrigiert werden, sollte sie ein weiteres Einspruchsrecht bekommen. Jede Überprüfung kann ja auch kaum mehr als eine Minute Zeit kosten und damit das Spiel nicht unnötig verzögern.
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Mag. Markus Kienberger
Jeder von uns Managern hat klare Zielvorgaben, aber hohe Eigenverantwortung.
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Sören Aabye Kierkegaard
Der Mann freit, aber die Entscheidung liegt beim Weib. Das Weib fühlt sich als die Überwundene, der Mann als Sieger, und doch beugt sich der Sieger vor der Besiegten.