Gedanken - Wünsche - Träume
-
Johann Wolfgang von Goethe
Ganz und gar bin ich ein armer Wicht. Meine Träume sind nicht wahr, und meine Gedanken geraten nicht.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Große Gedanken und ein reines Herz, das ist's, was wir uns von Gott erbitten sollten.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Handeln ist leicht, Denken schwer, nach dem Gedanken handeln unbequem.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Hypothesen sind Gerüste, die man vor dem Gebäude aufführt und die man abträgt, wenn das Gebäude fertig ist. Sie sind dem Arbeiter unentbehrlich; nur muß er das Gerüst nicht für das Gebäude ansehen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Ich halte geistige Zwiesprache mit den Ranken der Weinrebe, die mir gute Gedanken sagen und wovon ich Euch wunderliche Dinge mitteilen könnte.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Mensch so töricht sein kann, sich zu erschießen; der bloße Gedanke erregt mir Widerwillen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
In langweiligen Versen und abgeschmackten Gedanken lehrt ein Präzeptor und hier, wie man gefällt und verführt.
-
Johann Wolfgang von Goethe
In New York, sagt man, finden sich neunzig christliche Kirchen abweichender Konfession, und nun wird diese Stadt besonders seit Eröffnung des Eriekanals überschwenglich reich. Wahrscheinlich ist man der Überzeugung, daß religiöse Gedanken und Gefühle, von welcher besondern Art sie auch seien, dem beruhigenden Sonntag angehören, angestrengte Tätigkeit, von Frommen Gesinnungen begleitet, den Werkeltagen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Leicht kann der Hirt eine ganze Herde Schafe vor sich hintreiben; der Stier zieht seinen Pflug ohne Widerstand. Aber dem edlen Pferde, das du reiten willst, muß du seine Gedanken ablernen; du mußt nichts Unkluges, nichts unklug von ihm verlangen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Man muß sich hüten, nicht mit Gedanken zurückzukommen, die später für unsere Zustände nicht passen. So brachte ich aus Italien den Begriff der schönen Treppen zurück, und ich habe durchaus offenbar mein Haus verdorben, indem dadurch die Zimmer alle kleiner ausgefallen sind, als sie hätten sollen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Man sollte manchmal einen kühnen Gedanken auszusprechen wagen, damit er Frucht brächte.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Mich läßt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, daß unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Niemals gehe ich im Mondenlichte spazieren, niemals, daß mir nicht der Gedanke an meine Verstorbenen begegnet, daß nicht das Gefühl von Tod, von Zukunft über mich käme.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Täglich, bei aller Mühe und Arbeit, sehe ich, daß nicht mein Wille, sondern der Wille einer höheren Macht geschieht, deren Gedanken nicht meine Gedanken sind.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Viele Gedanken heben sich erst aus der allgemeinen Kultur hervor wie die Blüten aus den grünen Zweigen. Zur Rosenzeit sieht man Rosen überall blühen.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Was sich täglich im Dichter von Gedanken und Empfindungen aufdrängt, das will und soll ausgesprochen sein. Hat man aber ein größeres Werk im Kopfe, so kann nichts daneben aufkommen, so werden alle Gedanken zurückgewiesen, und man ist für die Behaglichkeit des Lebens selbst so lange verloren.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Was wir einen glänzenden Gedanken nennen, ist meist nur ein verfänglicher Ausdruck, der uns mit Hilfe von ein wenig Wahrheit einen verblüffenden Irrtum aufzwängt.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Weh dem, der fern von Eltern und Geschwistern / ein einsam Leben führt! Ihm zehrt der Gram / das nächste Glück vor seinen Lippen weg, / ihm schwärmen abwärts immer die Gedanken / nach seines Vaters Hallen, wo die Sonne / zuerst den Himmel vor ihm aufschloß, wo / sich Mitgeborne spielend fest und fester / mit sanften Banden aneinander knüpften.
-
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn er von bestem Humor ist, mag er gern die Schrecknisse eines Familientisches lebhaft schildern, wo jedes Glied mit fremden Gedanken beschäftigt sich niedersetzt, ungern hört, in Zerstreuung spricht, muffig schweigt und, wenn gar das Unglück kleine Kinder heranführt, mit augenblicklicher Pädagogik die unzeitigste Mißstimmung hervorbringt.
-
Johann Gottfried von Herder
Das Geschlecht der Weiber, so schöne Muster jeder Tugend es auch in Griechenland hervorgebracht hat, blieb nur ein untergeordneter Zweck des männlichen Lebens; die Gedanken edler Jünglinge gingen auf etwas Höheres hinaus: das Band der Freundschaft, das sie unter sich oder mit erfahr'nen Männern knüpften, zog sie in eine Schule, die ihnen eine Aspasia schwerlich gewähren konnte.