Also sprach . . .
Beeindruckende Sätze von Deutschlands und Österreichs Bundespräsidenten und Bundeskanzlern und Bundeskanzlerin
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Vertraglich abgesicherte Nichtverbreitung, Abrüstung und Rüstungskontrolle sind zentrale Anliegen deutscher Außenpolitik. Bei derart großer strategischer Bedeutung geht es mir darum, mit Ruhe und Umsicht zu diskutieren. Wir begrüßen ausdrücklich, dass Washington und Moskau inzwischen einen substantiellen Dialog führen.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Gute Außenpolitik kann sich nicht an Umfragen orientieren, deren Gehalt dürfen Sie nicht überschätzen. Auch Reflexe zählen in der Politik weniger, als Sie vielleicht vermuten. Wir bemühen uns - nicht nur während unserer Ratspräsidentschaft - um eine kohärente und partnerschaftliche Außenpolitik, die sich klar am Ziel des Friedens ausrichtet.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir leben in stürmischen Zeiten. Viele in unserem Land sind verunsichert. Die Welt - das hat der ein oder andere vermutlich von mir schon mal gehört - scheint aus den Fugen. Aber viele fragen auch: Was ist eigentlich der Kitt - der Kitt, der unsere Gesellschaft im Kern zusammenhält? Und hält dieser Kitt auch für die Zukunft? Andere fragen: Wenn die Welt unsicherer wird, und wenn unser Land mit dieser Welt so eng verflochten ist, was bedeutet das für unsere Sicherheit, für unsere Zukunft? (Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 11. 2. 2017 im Deutschen Bundestag).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir machen anderen Mut - nicht weil alles gut ist in unserem Land. Sondern weil wir gezeigt haben, dass es besser werden kann! Dass nach Kriegen Frieden werden kann; und nach Teilung Versöhnung; dass nach der Raserei der Ideologien so etwas einkehren kann wie politische Vernunft; dass uns vieles geglückt ist in unserem Land. (Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 11. 2. 2017 im Deutschen Bundestag).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir brauchen den Mut, einander zuzuhören; die Bereitschaft, das eigene Interesse nicht absolut zu setzen; das Ringen um Lösungen in einer Demokratie nicht als Schwäche zu empfinden; die Realität nicht zu leugnen, sondern sie verbessern zu wollen. (Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 11. 2. 2017 im Deutschen Bundestag).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Es verlangt Mut! Mut nach vorn in Richtung Zukunft zu denken - nicht darauf zu hoffen, die Antworten in der Vergangenheit zu finden. Mut, unsere Geschicke selbst in die Hand zu nehmen - ohne Monarch oder "großen Bruder" oder selbsternannte "starke Männer". Mut ist das Lebenselixier der Demokratie - so wie die Angst der Antrieb von Diktatur und Autokratien ist. Deshalb: Die Staatsform der Mutigen - das ist die Demokratie!
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Ist es nicht eigentlich ganz wunderbar, dass unser Land, ein Land mit dieser Geschichte, zu einem Anker der Hoffnung in der Welt geworden ist? Und ist es nicht ein unschätzbares Glück, dass wir - unsere Generationen - das erleben dürfen?
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Verehrte Delegierte, unterschätzen wir nicht die Stärke der Demokratie. Aber unterschätzen wir auch nicht die Herausforderungen, vor denen sie steht! Gegner der Demokratie, von außen und von innen, säen in der Pandemie Zweifel an unserer Handlungsfähigkeit, an unseren Institutionen, an der freien Wissenschaft und den freien Medien. (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Der entscheidende Durchbruch im Kampf gegen die Pandemie, die Impfstoffentwicklung in Rekordzeit - die gelang hier, in der freien Wissenschaft, dank brillanter Forscherinnen und mutiger Unternehmer, hier in Mainz, in Deutschland, mit unseren Partnern in Europa und den USA. Wir sollten, bei aller notwendigen Selbstkritik, unser Licht nicht unter den Scheffel stellen! (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wenn ich auf unser Land blicke, dann sehe ich Menschen, die sich Monat für Monat durch diese Pandemie kämpfen - und zwar nicht, weil sie mit eiserner Hand dazu gezwungen werden. Sondern weil sie immer wieder selbst darum ringen, das Richtige zu tun, durchzuhalten, anzupacken! (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Herr Präsident, sehr geehrte Delegierte, verehrte Mitbewerber, meine Damen und Herren. // "Ihr macht mir Mut!" // Dieser Zuruf einer jungen Frau - damals vor zwei Jahren - hat lange in mir nachgehallt; und heute gebe ich ihn an Sie weiter: Von Herzen danke ich Ihnen, den Mitgliedern dieser Bundesversammlung, für die Ermutigung, mit der Sie mich heute auf den Weg in das höchste Amt unseres Staates senden. Ihre Wahl erfüllt mich mit großer Freude, und mein großer Respekt vor diesem Amt bleibt. // Mein Respekt ist umso größer, weil Joachim Gauck hier vor mir sitzt: ein Bundespräsident, der diesem Amt und unserem Land gut getan hat. Ein Präsident, der für die Freiheit spricht; und der das Glück der Freiheit mit jeder Faser verkörpert. Ihnen, verehrter Herr Präsident, gilt mein, und ich bin sicher: unser aller tiefer Dank! // Ich danke allen, die mich gewählt haben, für ihr Vertrauen. Und denen, die mich nicht unterstützt haben, gebe ich ein Versprechen: In gleichem Respekt vor allen demokratischen Parteien, vor Regierung und Opposition, in Respekt vor dem Vielklang der Stimmen in unserer Demokratie, werde ich dafür arbeiten, auch Ihr Vertrauen zu gewinnen. Denn ich weiß: Wir leben in stürmischen Zeiten. Viele in unserem Land sind verunsichert. Die Welt - das hat der ein oder andere vermutlich von mir schon mal gehört - scheint aus den Fugen. Aber viele fragen auch: Was ist eigentlich der Kitt - der Kitt, der unsere Gesellschaft im Kern zusammenhält? Und hält dieser Kitt auch für die Zukunft? Andere fragen: Wenn die Welt unsicherer wird, und wenn unser Land mit dieser Welt so eng verflochten ist, was bedeutet das für unsere Sicherheit, für unsere Zukunft? Diese Sorgen spüre ich in unserem Land, und ich nehme sie ernst. // Aber, meine Damen und Herren, als Außenminister habe ich auch etwas anderes erfahren: "Ihr macht mir Mut!" // Es war eine junge Frau in Tunesien, die diesen Satz zu mir gesagt hat - eine Aktivistin, die sich in ihrer Heimat für Demokratie und Menschenrechte engagiert. Und als sie diesen Satz sagte, da meinte sie nicht mich oder meine Delegation, sondern unser Land war gemeint. "Ihr Deutschen macht mir Mut!", hat sie gesagt. // Meine Damen und Herren: Ist es nicht erstaunlich - ist es nicht eigentlich wunderbar, dass dieses Deutschland, "unser schwieriges Vaterland", wie Gustav Heinemann es nannte, für viele auf der Welt ein Anker der Hoffnung geworden ist? // Wir machen anderen Mut - nicht weil alles gut ist in unserem Land. Sondern weil wir gezeigt haben, dass es besser werden kann! Dass nach Kriegen Frieden werden kann; und nach Teilung Versöhnung; dass nach der Raserei der Ideologien so etwas einkehren kann wie politische Vernunft; dass uns vieles geglückt ist in unserem Land. // An all das erinnert uns dieser Tag - der Tag der Bundesversammlung! // Als Theodor Heuss vor der ersten Bundesversammlung stand, da räumten die Menschen in Deutschland den Schutt von Krieg und Diktatur beiseite; da bauten sie Stein um Stein die Bundesrepublik auf - eine Demokratie, die damals nur auf dem Fundament des Westens festen Halt finden konnte. Und wenn dieses Fundament heute anderswo wackelt, dann müssen wir umso fester zu ihm stehen! Als später Roman Herzog hier vor der Bundesversammlung stand, da war die deutsche Wiedervereinigung noch jung. Da wehte der Wind des Aufbruchs durchs Land - aber da gab es auch Ängste vor dieser neuen Zukunft. Doch die Lockrufe derer, die schon damals zündelten mit Fremdenfeindlichkeit und Ressentiments, die hat unsere Gesellschaft damals überwunden, und ich bin sicher, das werden wir auch heute! // Als Johannes Rau hier stand, da sah sich das geeinte Deutschland durch den Einsatz auf dem Balkan mit schwierigen außenpolitischen Entscheidungen konfrontiert. Mit einer neuen Verantwortung in der Welt, die bis heute noch weiter gewachsen ist, und die wir angenommen haben. // Meine Damen und Herren: Wir haben vieles miteinander gemeistert, und nicht immer waren die Zeiten einfach. Der Blick auf die Welt und auch auf Europa lehrt uns: Auch heute ist eine schwere Zeit. Aber, meine Damen und Herren: sie ist unsere! Sie liegt in unserer Verantwortung. Und wenn wir anderen Mut machen wollen, dann brauchen wir auch selber welchen. Wir brauchen den Mut, zu sagen, was ist . . . - und was nicht ist! Der Anspruch, Fakt und Lüge zu unterscheiden, das Vertrauen in die eigene Urteilskraft - sie sind das stolze Privileg eines jeden Bürgers, und sie sind Voraussetzung von Demokratie. // Wir brauchen den Mut, einander zuzuhören; die Bereitschaft, das eigene Interesse nicht absolut zu setzen; das Ringen um Lösungen in einer Demokratie nicht als Schwäche zu empfinden; die Realität nicht zu leugnen, sondern sie verbessern zu wollen. // Und wir brauchen den Mut, zu bewahren, was wir haben! Freiheit und Demokratie in einem vereinten Europa - dieses, unser Fundament wollen wir verteidigen. Es ist nicht unverwundbar - aber es ist stark. Nein, wir leben nicht auf einer Insel der Seligen. Wir sind Teil einer Welt mit ihren Risiken, und Risiken gibt's auch bei uns. Aber: Kaum irgendwo auf der Welt gibt es mehr Chancen als bei uns. Wer, meine Damen und Herren, wenn nicht wir, kann guten Mutes sein? Deshalb, liebe Landsleute: Lasst uns mutig sein! Dann ist mir um die Zukunft nicht bange.
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Ist es nicht erstaunlich - ist es nicht eigentlich wunderbar, dass dieses Deutschland, "unser schwieriges Vaterland", wie Gustav Heinemann es nannte, für viele auf der Welt ein Anker der Hoffnung geworden ist? (Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 11. 2. 2017 im Deutschen Bundestag).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir haben vieles miteinander gemeistert, und nicht immer waren die Zeiten einfach. Der Blick auf die Welt und auch auf Europa lehrt uns: Auch heute ist eine schwere Zeit. Aber: sie ist unsere! Sie liegt in unserer Verantwortung. Und wenn wir anderen Mut machen wollen, dann brauchen wir auch selber welchen. (Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 11. 2. 2017 im Deutschen Bundestag).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir brauchen den Mut, zu sagen, was ist . . . - und was nicht ist! Der Anspruch, Fakt und Lüge zu unterscheiden, das Vertrauen in die eigene Urteilskraft - sie sind das stolze Privileg eines jeden Bürgers, und sie sind Voraussetzung von Demokratie. (Rede nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten am 11. 2. 2017 im Deutschen Bundestag).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Die übergroße Mehrheit in unserem Land handelt in dieser Pandemie verantwortungsvoll und solidarisch - seit zwei langen Jahren, die sich für viele anfühlen wie eine Ewigkeit. Als Ihr alter und Ihr neuer Bundespräsident möchte ich Ihnen von Herzen danken für diesen großen, gemeinsamen Kraftakt. Ganz herzlichen Dank dafür! (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Wir spüren: Nach zwei Jahren Pandemie macht sich Frust breit, auch Enttäuschung, zunehmend Gereiztheit. Wir haben uns aufgerieben im Streit um den richtigen Weg, im Streit weit über die Politik hinaus: in den Betrieben, an den Schulen, unter Freunden, Kollegen, bis hinein in jede Familie. Die Pandemie hat tiefe Wunden geschlagen in unserer Gesellschaft. Ich möchte dabei helfen, diese Wunden zu heilen. (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Denen, die in der Not der Pandemie Hass und Lügen verbreiten, die Wunden aufreißen, die von "Corona-Diktatur" fabulieren und sogar vor Bedrohung und Gewalt nicht zurückschrecken, gegen Polizistinnen, Pflegekräfte oder Bürgermeister - denen sage ich: Ich bin hier, ich bleibe. Ich werde als Bundespräsident keine Kontroverse scheuen. Demokratie braucht Kontroverse. Aber es gibt eine rote Linie und die verläuft bei Hass und Gewalt. Und diese rote Linie müssen wir halten in diesem Land! (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Ich fürchte, die Gegner der Demokratie werden nach der Pandemie nicht leiser werden, sie werden sich neue Themen suchen und vor allem neue Ängste, von denen es reichlich gibt in dieser Zeit: Werden unsere Kinder noch denselben Lebensstandard haben wie wir heute? Kann ich Schritt halten mit dem Lauf der digitalen Welt? Fällt unser Land hinten runter im globalen Wettbewerb? Solche Sorgen sind Nährboden für die, die mit der Angst ihr politisches Geschäft betreiben. Und ich fürchte, sie tun es auch mit dem großen Thema unserer Zeit: dem Kampf gegen den Klimawandel. (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Klimawandel: Diese große Aufgabe, die Transformation hin zu einer nachhaltigen Lebensweise auf unserem Planeten, die sucht kein Land, keine Regierung sich einfach aus. Sie ist nicht weniger als die Überlebensfrage der Menschheit. Und diese Aufgabe bringt uns in eine Epoche des Aufbruchs und des Umbruchs. (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).
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Dr. Frank-Walter Steinmeier
Klimawandel: Mehr Aufbruch, hoffen manche; mehr Umbruch, fürchten andere. Ich bin überzeugt: Wenn wir aus den großen Umbrüchen einen gemeinsamen Aufbruch machen wollen, dann geht das nicht durch staatliche Verordnung allein. Dann müssen wir Brücken bauen! (In seiner Rede nach der Wiederwahl zum Bundespräsidenten durch die 17. Bundesversammlung am 13. Februar 2022 in Berlin).