Die besten Zitate & Sprüche zum Thema:
Latein - Deutsch - Klassiker
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Heinrich von Kleist
Drauf - wie ich übern Lindengang mich nähere, / bei Marthens, wo die Reihen dicht gewölbt / und dunkel wie der Dom zu Utrecht sind, / hör' ich die Gartentüre fernher knarren. / Sieh da, da ist die Eve noch, sag ich / und schicke freudig Euch, von wo die Ohren / mir Kundschaft brachten, meine Augen nach / und schelte sie, da sie mir wiederkommen, / für blind und schicke auf der Stelle sie / zum zweitenmal, sich besser umzusehen, / und schimpfe sie nichtswürdige Verleumder, / Aufhetzer, niederträcht'ge Ohrenbläser / und schicke sie zum drittenmal und denke, / sie werden, weil sie ihre Pflicht getan, / unwillig los sich aus dem Kopf mir reißen / und sich in einen andern Dienst begeben: / Die Eve ist's, am Latz erkenn ich sie.
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Heinrich von Kleist
Hinaus mir über die Gefilde, sag ich, / und mir die Rosen, die der Lenz verweigert, / mit eurem Atem aus der Flur gehaucht! / An euer Amt, ihr Priesterinnen der Diana, / daß eures Tempels Pforten rasselnd auf, / des glanzerfüllten, weihrauchduftenden / mir, wie des Paradieses Tore, fliegen! / Zuerst den Stier, den feisten, kurzgehörnten, / mir an den Altar hin; das Eisen stürz' ihn, / das blinkende, an heil'ger Stätte lautlos, / daß das Gebäu erschüttere, darnieder! / Ihr Dienrinnen, ihr rüstigen, des Tempels, / das Blut - wo seid ihr? - rasch, ihr emsigen! - / mit Perserölen, von der Kohle zischend, / von des Getäfels Plan hinweggewaschen! / Und all ihr flatternden Gewänder, schürzt euch, / ihr goldenen Pokale, füllt euch an, / ihr Tuben, schmettert, donnert, ihr Posaunen, / der Jubel mache, der melodische, / den festen Bau des Firmamentes beben! / O Prothoe! Hilf jauchzen mir, frohlocken, / erfinde, Freundin, Schwesterherz, erdenke, / wie ich ein Fest jetzt göttlicher, als der / Olymp durchjubelte, verherrliche.
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Heinrich von Kleist
Mein süßes Kind! Sieh, wär' ich ein Tyrann, / dein Wort, das fühl' ich lebhaft, hätte mir / das Herz schon in der ehrnen Brust geschmelzt. / Dich aber frag' ich selbst: Darf ich den Spruch, / den das Gericht gefällt, wohl unterdrücken?
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Heinrich von Kleist
Nicht aus des Herzens bloßem Wunsche keimt / des Glückes schöne Götterpflanze auf. / Der Mensch soll mit der Mühe Pflugschar sich / des Schicksals harten Boden öffnen, soll / des Glückes Erntetag sich selbst bereiten / und Taten in die offnen Furchen streun.
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Prof. Dr. Carl von Linné
Natura non facit saltum - Die Natur macht keinen Sprung.
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Freiherr Friedrich von Logau
Wer ist Feind? Der mir nicht gönnet, / was mir Gott und Glücke schenkt, / der bei Tag und Nachte sinnet, / wie er Herz und Sinn mir kränkt, / der nach meinem Leben trachtet, / der nach meiner Wohlfahrt strebt. / O, wird der für Feind geachtet, / so ist Feind, wer immer lebt.
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Graf Axel Gustavson von Oxenstierna
Nescis, mi fili, quantilla prudentia mundus regatur - Du ahnst nicht, mein Sohn, mit wie wenig Verstand die Welt regiert wird.
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Hl. Gregor von Tours
Adora, quod incendisti! - Bete an, was du verbrannt hast!
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Hl. Gregor von Tours
Incende, quod adorasti! - Verbrenne, was du angebetet! (Bischof Remigius von Reims bei der Taufe des Königs Chlodwig im Jahre 496).