Zitate zu "Spiel"
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Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach
Ein Held - hoch heiliger Ernst der Natur; eine Heldin - Spiel der Natur.
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Johann Wolfgang von Goethe
"Merkwürdig ist", sagte ich, "daß sich von allen Talenten das musikalische am frühesten zeigt, so daß Mozart in seinem fünften, Beethoven in seinem achten und Hummel in seinem neunten Jahre schon die nächste Umgebung durch Spiel und Kompositionen in Erstaunen setzten." / "Das musikalische Talent", sagte Goethe, "in Wundern wie der Erscheinung Mozarts, kann sich wohl am frühesten zeigen, indem die Musik ganz etwas Angeborenes, Inneres ist, das von außen keiner großen Nahrung und keiner aus dem Leben gezogenen Erfahrung bedarf."
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Johann Wolfgang von Goethe
Alle bedeutenden Menschen, die in ihrer Lebensweise eine gewisse Regelmäßigkeit und feste Grundsätze besitzen, die viel nachgedacht haben und mit den Angelegenheiten des Lebens kein Spiel treiben, können sehr leicht in den Augen oberflächlicher Beobachter als Pedanten erscheinen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Das Menschenleben ist aus Ernst und Spiel zusammengesetzt, und der Weiseste und Glücklichste verdient nur derjenige genannt zu werden, der sich zwischen beiden im Gleichgewicht zu bewegen versteht.
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Johann Wolfgang von Goethe
Der Witz gehört unter den Spielbetrieb. Das Spiel offenbart die große Freiheit des Geistes.
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Johann Wolfgang von Goethe
Es ist mit Meinungen, die man wagt, wie mit Steinen, die man voran im Brette bewegt: Sie können geschlagen werden, aber sie haben ein Spiel eingeleitet, das gewonnen wird.
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Johann Wolfgang von Goethe
Es ist wahr, das Spiel ist ein Probierstein des Gehirns.
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Johann Wolfgang von Goethe
Lüsternheit ist ein Spiel mit dem zu Genießenden und mit dem Genossenen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Man sagt: Man könne den Menschen beim Spiel am besten kennenlernen; seine Leidenschaften zeigten sich da offen und wie in einem Spiegel. So habe ich auch gefunden.
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Johann Wolfgang von Goethe
Nur aus innig verbundenem Ernst und Spiel kann wahre Kunst entspringen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Schach - Sie nennen's ein königlich Spiel und sagen, es sei für einen König erfunden worden, der den Erfinder mit einem Meer von Überfluß belohnte. Wenn's wahr ist, so ist mir's, als wenn ich ihn sähe. Er war minorenn an Verstand oder an Jahren, unter der Vormundschaft seiner Mutter oder seiner Frau, hat Milchhaare im Bart und Flachshaare um die Schläfe. Er war so gefällig wie ein Weidenschößling und spielte gern mit den Damen und auf der Dame, nicht aus Leidenschaft, behüte Gott, nur zum Zeitvertreib.
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Johann Wolfgang von Goethe
Sind wir ein Spiel von jedem Druck der Luft?
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Johann Wolfgang von Goethe
Vergeben Sie, versetzte Wilhelm, meiner Verlegenheit und meinen Zweifeln, dieses Geschenk anzunehmen. Es vernichtet gleichsam das wenige, was ich getan habe, und hindert das freie Spiel einer glücklichen Erinnerung. Geld ist eine schöne Sache, wo etwas abgetan werden soll.
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Johann Wolfgang von Goethe
Vorschnell und töricht, echt-wahrhaftes Weibsgebild! / Vom Augenblick abhängig, Spiel der Witterung, / des Glücks und Unglücks: Keins von beiden wißt ihr je / zu bestehn mit Gleichmut!
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Johann Wolfgang von Goethe
Wer klein Spiel spielt, hat immer Freude, auch am kleinen Gewinn, und der kleine Verlust ist zu verschmerzen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wer ließe sich nicht lieber den Arm abnehmen, als daß er durch Zaudern und Zagen sein Leben aufs Spiel setzte?
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Ödön von Horváth
Das Spiel hatte begonnen, um nimmermehr beendet zu werden und die zweiundzwanzig spielten wie er noch nie spielen sah. Manchmal kam es zwar vor, daß der eine oder andere dem Ball nachflog (es waren ja auch lauter Engel) doch da pfiff der Schiedsrichter (ein Erzengel) sogleich ab: wegen unfairer Kampfesweise.
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Heinrich von Kleist
Die Überlegung findet ihren Zeitpunkt weit schicklicher nach als vor der Tat. Wenn sie vorher oder in dem Augenblick der Entscheidung selbst ins Spiel tritt, so scheint sie nur die zum Handeln nötige Kraft, die aus dem herrlichen Gefühl quillt, zu verwirren, zu hemmen und zu unterdrücken; dagegen sich nachher, wenn die Handlung abgetan ist, der Gebrauch von ihr machen läßt, zu welchem sie dem Menschen eigentlich gegeben ist, nämlich sich dessen, was in dem Verfahren fehlerhaft und gebrechlich war, bewußt zu werden und das Gefühl für andere künftige Fälle zu regulieren. Das Leben selbst ist ein Kampf mit dem Schicksal, und es verhält sich auch mit dem Handeln wie mit dem Ringen. Der Athlet kann in dem Augenblick, da er seinen Gegner umfaßt hält, schlechthin nach keiner andern Rücksicht als nach bloßen augenblicklichen Eingebungen verfahren, und derjenige, der berechnen wollte, welche Muskeln er anstrengen und welche Glieder er in Bewegung setzen soll, um zu überwinden, würde unfehlbar den kürzern ziehn und unterliegen.
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Heinrich von Kleist
Tausend Menschen höre ich reden und sehe ich handeln, und es fällt mir nicht ein, nach dem Warum zu fragen. Sie selbst wissen es nicht, dunkle Neigungen leiten sie, der Augenblick bestimmt ihre Handlungen. Sie bleiben für immer unmündig und ihr Schicksal ein Spiel des Zufalls.
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Heinrich von Kleist
Um eines Siegs, / der deine junge Seele flüchtig reizt, / willst du das Spiel der Schlachten neu beginnen? / Weil unerfüllt ein Wunsch, ich weiß nicht welcher, / dir im geheimen Herzen blieb, den Segen, / gleich einem übellaun'gen Kind, hinweg, / der deines Volks Gebete krönte, werfen?