Zitate zu "Seele"
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Es gibt Rückfälle bei den Krankheiten der Seele wie bei denen des Körpers. Was wir für Genesung halten, ist häufig nur Unterbrechung oder Wechsel des Leidens.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Es ist schwer, die Liebe zu definieren. In der Seele ist sie eine Leidenschaft zu herrschen, im Verstande Sympathie, im Körper ein geheimnisvoller Drang zu besitzen.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Gebrechen der Seele sind wie Wunden des Körpers: Wie sorgsam man sie auch zu heilen sucht, die Narben bleiben, und immer besteht die Gefahr, daß sie wieder aufbrechen.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Ruhe oder Unrast unserer Seele hängen nicht so sehr von großen Ereignissen ab als von der reibungslosen oder fehlerhaften Ordnung des Alltagslebens.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Um schließlich eine richtige Idee dieser Leidenschaft zu geben, muß man sagen, daß die Faulheit eine Glückseligkeit der Seele ist, welche sie über alle ihre Verluste tröstet und ihr als Ersatz aller ihrer Güter dient.
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François VI. Duc de La Rochefoucauld
Wir wechseln deshalb so oft unsere Freunde, weil wir die Vorzüge des Geistes so leicht, die der Seele aber so schwer kennen.
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Alphonse Marie Louis de Lamartine
Verlöscht den Glauben an Gott, und es wird Nacht in der Seele des Menschen.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Der Körper kann eine größere Last tragen, wenn man ihn strafft; mit der Seele ist es genauso.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Die Seele fühlt sich wohl, wenn die Philosophie in ihr wohnt; diese seelische Gesundheit wird auch auf die körperliche Gesundheit übergreifen.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Die Seele gibt dem Druck der ersten Überzeugung umso leichter nach, je weniger sie über einen eigenen Inhalt und ein inneres Gegengewicht verfügt.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Die Seele kann alles sehen und befühlen, aber nähren kann sie sich nur von ihrem eigenen Gehalt; sie soll nur lernen, was sie wirklich angeht, was wirklich ihr Besitz und ihre Substanz werden kann.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Es genügt nicht, einem Jungen die Seele zu stählen; man muß ihm auch die Muskeln stählen: Es wird zu viel von der Seele verlangt, wenn sie keine Unterstützung erhält; allein ist sie der doppelten Belastung nicht gewachsen.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Es gibt auch niedrige seelische Funktionen; wer diese Seite des Innenlebens nicht beachtet, versteht die Menschen nur halb; in den einfachen Regungen belauscht man die Seele vielleicht am besten.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Es wird ja doch nicht einmal bloß eine Seele und ein andermal bloß ein Körper erzogen, sondern ein Mensch; den darf man nicht aufspalten.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Größe der Seele besteht nicht so sehr darin, sich hoch emporzuschwingen und vorwärts zu drängen, als aus der Kenntnis, wie man sich anzupassen und zu begrenzen hat.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Ich brauche die Bücher, wie die Geizigen ihre Schätze, damit ich weiß, ich könne sie, wenn es mir beliebt, gebrauchen: meine Seele ist bloß mit diesem Eigentumsrechte zufrieden. Denn, ich kann nicht sagen, wie viel ich mir auf diese Vorstellung zu gute tue, daß ich sie zur Hand habe, mich zu rechter Zeit daraus ergötzen und lernen kann, wie viel sie mir in meinem Leben helfen. Sie sind der beste Vorrat, den ich auf unserer Lebensreise zu finden weiß.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Sogar manche Stoiker geben den Rat, gelegentlich eins über den Durst zu trinken, um die Seele zu lockern.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Unsere Seele beugt und schmiegt sich gar zu gerne auf guten Glauben, nach dem Willen und den Meinungen anderer.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Unsere Seele soll ihre Rolle nicht vor der Außenwelt spielen, sondern zu Hause, in unserem Inneren, wohin keine Augen reichen als unsere eigenen.
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Seigneur Michel Eyquem de Montaigne
Unsere Seele weitet sich in dem Maße, wie ihr neue Inhalte zugeführt werden.