Zitate zu "ORF - Österreichischer Rundfunk"
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Gerd Bacher
Ich bin ein Macher. "Small is beautiful" ist nicht mein Fall. Heute lebe ich vom Lesen und Reisen. Ich halte mich nirgends lieber auf als in Italien. Ich habe Gott sei Dank einige Freunde, die dort Häuser haben, Franzi Heller zum Beispiel, wo ich es mir im Gästetrakt gut gehen lasse. (Auf die Frage: "Wie leben Sie im Ruhestand?").
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Gerd Bacher
Ich bin einfach der Auffassung, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht weniger modern sein sollte und nicht weniger Zeitgeist bringen sollte. Aber g'scheiter sollte es sein.
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Gerd Bacher
Ich bin fest davon überzeugt, daß das, worüber man sich jetzt so empört, in europäischen Großparteien am laufenden Band stattfindet, von Amerika überhaupt nicht zu reden. Die haben jetzt allerdings andere Sorgen: Die sind auf der Suche nach Wahlurnen. Ich bin der Meinung, daß Helmut Kohl so außer jeder Proportion behandelt wird, weil es den neuen Herrn an Würde und Balance mangelt. Das ist auch typisch deutsch und als Vernichtung eines politischen Übervaters gedacht. (Auf die Frage: "Sie waren Berater von Helmut Kohl. Wie sehen Sie dessen Demontage?").
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Gerd Bacher
Ich bin ja natürlich mit diesen nazistischen Helden, jeder muss irgendein schweres Schicksal erlebt haben, nach Hause gekommen. Und dann haben mich diese Leut', die ja aus Zuchthaus, aus KZ kommen und sich nach der Redaktion stundenlang mit mir zusammensetzen und mir die richtigen Hausheiligen erzählen. Na, das hat mir einfach rasend imponiert. (Reminiszenzen des damals 21-Jährigen, der unbedingt Journalist werden wollte und bei den Salzburger Nachrichten und der Salzburger Volkszeitung volontierte).
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Gerd Bacher
Ich bin nicht unbeteiligt daran, daß Mortier nach Salzburg kam. Ich habe mich sehr gefreut, daß er gekommen ist. Ich freue mich noch mehr, daß er geht. (Auf die Frage: "Wie stehen sie zu Gérard Mortier?).
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Gerd Bacher
Ich glaube nicht, was Ihr da über mich sagt, aber ich höre es gerne. Erinnert es mich doch daran, wie ich hätte sein sollen. (Emotionale Erkenntnis nach einer Lobesrede anlässlich seines 75. Geburtstages am 18. 11. 2000).
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Gerd Bacher
Ich glaube, daß Peter Ruzicka ein hervorragender Mann ist - und ein schwieriger Mann. Aber wenn einer einfach ist, kann man schon sicher sein, daß sich seine Genialität in Grenzen hält. (Über den Mortier-Nachfolger Peter Ruzicka).
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Gerd Bacher
Ich hab' das, wenn ich ehrlich bin, eher mit Skepsis und mit Enttäuschung wahrgenommen, dass mein Vater so kleinmütig ist, und sich vor einem Krieg fürchtet. (Reminiszenzen des damals 12 1/2-Jährigen an seinen Vater, bei dem die anfängliche Begeisterung für den Anschluss der Kriegsangst wich).
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Gerd Bacher
Ich hab' einen derartigen Zusammenbruch, ein so Zusammenkrachen von allem, was einem etwas bedeutet und was man als richtig angesehen hat, natürlich in meinem Leben nie wieder erfahren. (Gedanken eines 19-Jährigen nach der Befreiung der Amerikaner zum Thema "Kriegsende").
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Gerd Bacher
Ich habe die alte Führung noch in der ersten Nacht abgesetzt. Sie waren Auftragnehmer ihrer Parteien. (Gedanken des am 9. 3. 1967 zum Generalintendanten gekürten Gerd Bachers über die bis 9. 3. 1967 amtierenden Rundfunk- unf Fernsehdirektoren).
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Gerd Bacher
Ich habe mit dem Hans Dichand noch nie eine Grundsatzdebatte geführt, kann mir aber vorstellen, dass uns nicht rasend viel im Weltanschaulichen trennt. Ich kritisiere ihn ja immer nur in der Sache. Sie werden kein einziges abfälliges, persönliches Wort von mir über ihn hören. Umgekehrt ist das anders. Er kritisiert mich in der Sache und beschimpft mich in der Person. (Gedanken des ORF-Generalintendanten zum gespannten Verhältnis zur Kronen Zeitung und zu Herausgeber Hans Dichand).
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Gerd Bacher
Ich halte das für Selbstinfektion durch den eigenen Schmäh (GI Bacher bei einem Prozeß. Er soll 1975 die Österreicher als DÜNNSCHISS Europas bezeichnet haben). Die Antwort kam auf die Frage des Richters, warum sich das Gerücht so lange gehalten habe.
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Gerd Bacher
Ich halte nichts davon, wenn die Öffentlich-rechtlichen die besseren Kommerziellen sein wollen. Ich bin ein überzeugter Zwangsbeglücker und kein Quotenjäger. (Über den Konkurrenzkampf mit den auch in Österreich immer stärker gewordenen deutschen Privatsendern).
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Gerd Bacher
Ich hatte in der fairen Auseinandersetzung mit der Linken nie Schwierigkeiten und die Tatsache, dass einer ein Linker ist, hat mich nie davon abgehalten, ihn in verantwortungsvolle Positionen in diesem Haus zu bringen, wenn er fachlich in Ordnung war. (Gedanken des am 9. 3. 1967 zum Generalintendanten gekürten Gerd Bachers, der sich selbst als wertkonservativer heimatloser Bürgerlicher sah, über "Linke").
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Gerd Bacher
Ich kenne die politische Szene seit 1946, also die ganze Zweite Republik: So eine miese politische Besetzung hatten wir noch nie seit Bestehen der Zweiten Republik. Und wenn man sich anschaut, wie sich manche Landeshauptleute aufführen, dann stimmt das, was ich unlängst in einem Beitrag schreiben durfte: Dass hier eine politische Dauerolympiade der Liliputaner stattfindet. (Gedanken eines ebenso nachdenklich wie polemisch agierenden "Jahrhundert-Journalisten" zum Thema "Politik und Frustration").
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Gerd Bacher
Ich lege Wert darauf, Obmann einer Ein-Mann-Partei mit Aufnahmesperre zu sein, mich können Sie nirgends zuweisen. Ins bürgerliche Lager - was immer man darunter versteht - bin ich natürlich einzureihen. Und dort bin ich halt einer der wenigen Artikulierer gewesen. (Gedanken des vom 9. 3. 1967 - 27. 9. 1994 fünf x 4 Jahre amtierenden ORF-Generalintendanten über seine politische Heimat).
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Gerd Bacher
Ich war immer der Meinung, daß das Fernsehen die drastische Fokussierung der öffentlichen Zustände darstellt. Seit aber die Mediengesellschaft nicht eine Drohung, sondern eine Tatsache ist, glaube ich nicht mehr, daß die Massen die Medien machen, sondern mindestens so sehr die Medien die Massen machen.
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Gerd Bacher
Ich will den Menschen heimtückischerweise Geist injizieren. (Gedanken des am 9. 3. 1967 zum Generalintendanten gekürten Gerd Bachers bei einer Pressekonferenz im Jahre 1968 zum Thema "Informationsoffensive im ORF").
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Gerd Bacher
Ihre Unfähigkeit Freunde zu haben, müssen Sie ja nicht an mir austoben. (Replik auf eine verbale Attacke von Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky: "Sie mit Ihren Freunden").
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Gerd Bacher
Je kleiner der Staat desto größer die "Verhaberung". Also, Österreich ist ein "Verhaberungsbiotop" der Sonderklasse.