Zitate zu "Literatur"
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Wolf Haas
Der Erfolg meiner Romane beruht zum Teil sicher darauf, dass es einen ungeheuren Mangel an witziger Literatur gibt, und wohl auch darauf, dass ich die Sprechsprache in die Schreibsprache gemischt und so etwas Künstliches erzeugt habe, das sehr lebendig wirkt. Das ist im Grunde gar nichts Originelles, das zieht sich durch die ganze Literaturgeschichte. Immer wieder haben die Dichter geschaut, wie eigentlich die "wirklichen Leut'" reden.
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Wolf Haas
Ich empfand es entlastend, die hohen Ansprüche der literarischen Welt unterfliegen zu können.
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Wolf Haas
Literarische Vorbilder habe ich keine bestimmten. Ich bevorzuge Literatur, bei der die Sprache im Zentrum steht und nicht irgendeine Geschichte.
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Wolf Haas
Mich interessiert vor allem sprachexperimentelle österreichische Gegenwartsliteratur.
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Peter Handke
Der Nachteil bei großer Literatur ist, daß jedes Arschloch sich damit identifizieren kann.
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Peter Handke
Eine engagierte Literatur gibt es nicht. Der Begriff ist ein Widerspruch. Es gibt engagierte Menschen, aber keine engagierten Schriftsteller.
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Peter Handke
Wer die Welt wirklich verändern will, darf keine Literatur machen.
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Hugo Hartung
Gottesgewißheit und Menschengläubigkeit sind, so möchte man meinen, fast unbekannt gewordene Vokabeln in unserer Sprache. Und doch werden Sprache und Literatur wie die ganze Menschheit ohne sie nicht weiterexistieren können.
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Christian Friedrich Hebbel
Viele Leute betrachten die poetische Literatur als eine Art Irrenhaus, worin sie alles sagen dürfen, was ihnen anderwärts die Zwangsjacke zuziehen würde.
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Georg Wilhelm Friedrich Hegel
Ich kann mir bei der Musik nichts denken.
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Martin Heidegger
Die Kunst ist das "Ins-Werk-Setzen" der Wahrheit. In diesem Satz verbirgt sich eine wesenhafte Zweideutigkeit, der gemäß die Wahrheit zugleich das Subjekt und das Objekt des Setzens ist. Aber Subjekt und Objekt sind hier ungemäße Namen. Sie verhindern gerade dieses zweideutige Wesen zu denken, eine Aufgabe, die nicht mehr in diese Betrachtung gehört.Die Kunst ist geschichtlich und ist als geschichtliche die schaffende Bewahrung der Wahrheit im Werk. Die Kunst geschieht als Dichtung. Diese ist Stiftung in dem dreifachen Sinne der Schenkung, Gründung und des Anfangs. Die Kunst ist als Stiftung wesenhaft geschichtlich. Das heißt nicht nur: die Kunst hat eine Geschichte in dem äußerlichen Sinne, daß sie im Wandel der Zeiten neben vielem anderen auch vorkommt und sich dabei verändert und vergeht und der Historie wechselnde Anblicke darbietet, sondern die Kunst ist Geschichte in dem wesentlichen Sinne, daß sie Geschichte und zwar in der angezeigten Bedeutung gründet. Die Kunst läßt die Wahrheit entspringen. Die Kunst erspringt als stiftende Bewahrung die Wahrheit des Seienden im Werk. Etwas erspringen, im stiftenden Sprung aus der Wesensherkunft ins Sein bringen, das meint das Wort Ursprung. Der Ursprung des Kunstwerkes, d. h. zugleich der Schaffenden und Bewahrenden, das sagt des geschichtlichen Daseins eines Volkes, ist die Kunst. Das ist so, weil die Kunst in ihrem Wesen ein Ursprung und nichts anderes ist: eine ausgezeichnete Weise wie Wahrheit seiend und d. h. geschichtlich wird.
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Martin Heidegger
Die Kunst ist der höchste Wert.
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Christoph Hein
Heute liest nur noch, wer es nicht lassen kann.
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Heinrich Heine
Die Geschichte der Literatur ist ebenso schwierig zu beschreiben wie die Naturgeschichte. Dort wie hier hält man sich an die besonders hervortretenden Erscheinungen.
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Wolfgang Herbst
Moderne Literatur ist die Kunst, den richtigen Interpreten zu finden.
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Dieter Hildebrandt
Es wird Zeiten geben, da wird man nicht mehr wissen, dass "Hermann und Dorothea" von Goethe ist - und nicht eine Wetterfront aus der Biskaya.
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Rolf Hochhuth
Neujahrskonzert - stets Höhepunkt Strauß, auf dem Erdball / für Kultur die Rekord-Einschaltquoten! / Unter Hitler wurden die Strauß "zum Fall", / der lustige seiner Rassequatsch-Zoten: - Radetzkymarsch neben der Hitlertribüne / auf dem Heldenplatz: Einzug in Wien. / Im Paradeschritt muss Österreichs Heer / an seinem neuen Häuptling vorüberziehn. - Da Hitler zur Musik die Beziehung hat, / zu Wagner, zu Strauß Vater/Söhnen, / die ihm zur Literatur völlig fehlt, / ist ihm die Walzerkönig-Dynastie Inbegriff des Schönen. - Seine Erholung im Krieg, der Deutschland ewig / durch täglich bis achttausend Vergaste entehrt; / in Zukunft nur noch "dank" Auschwitz bekannt. / Da macht der Weltgeist den Witz: Hitler erfährt - Was im Stephansdom aufgefunden: Der Vater / des Radetzkymarsch-Komponisten, ein Jude / ließ sich taufen! Strauß verbieten, der populär / wie nur er: Hitler selbst? Dem ist zumute - Wie nach Stalingrad, weil er gezwungen, / die Strauß - geheim - zu "arisieren": / Im Taufregister die Zeilen wegzufälschen, / die den jüdischen Ursprung dokumentieren . . . - Hitler tötet mehr- gab's je Morde so absurd? / - als jeder der Geschichte Nonkombattanten. / Sechs Millionen, weil (!) Juden von Geburt: / Volk, Rasse - seines Lieblingsmusikanten.
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Mag. Dietmar Hoscher
Literatur ist für Sponsoren eine Nische, in der man sich nicht plakativ inszenieren kann. Da gibt es keine medienwirksamen Festivals. Andererseits sind Autoren Künstler, die es ökonomisch sehr schwer haben: Ein Buch zu schreiben, nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch. Zeit, in der du nichts verdienst.
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Eugène Ionesco
Die ganze Literatur scheint mir vor allem Ausdruck des einzelnen Lebens zu sein, des geschichtlichen Lebens, des Lebens in der Zeit, oder dann ist sie Ausdruck des Sündenfalls.
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Elfriede Jelinek
Ich betrachte den Nobelpreis nicht als Blume im Knopfloch für Österreich . . . Ich bin zu dieser Regierung auf völliger Distanz.