Zitate zu "Journalist(en) - Journalismus"
-
Martin Thür
Unser Job ist es, "The best obtainable version of the truth" - die beste verfügbare Version der Wahrheit - darzustellen, wie es Watergate-Aufdecker Carl Bernstein gesagt hat. Dass das nicht jeden Politiker freut, ist halt so.
-
Armin Thurnher
Warum wollen plötzlich alles Qualitätsmedien sein? Das ist mühsam!
-
Armin Thurnher
Wolfgang Fellner verdanken wir den schönen Begriff "Retorsionsjournalsimus". Soll heißen: Tust du nicht, was ich von dir will, mach ich mit dir, was ich will.
-
Ingrid Thurnher
Bei uns gab es statt Abba und Co. Mozart und Co. - heute bin ich dafür dankbar.
-
Ingrid Thurnher
Bisher sind keine Schäden über Meldungen bekannt. (ORF, "Zeit im Bild 2", 3. 2. 2003 - Bericht über ein Erdbeben im Burgenland).
-
Ingrid Thurnher
Das wirkliche Problem ist nicht, dass jemand unbedingt kommen will, sondern im Gegenteil, dass er nicht kommen will - die Diskussionsverweigerung also.
-
Ingrid Thurnher
Der Unterschied von Einzelinterviews in der "ZiB 2" zu "Im Zentrum" ist total anders, die Dynamik in der Gruppe, die Fronten, die aufgebaut werden. Man muss spontan entscheiden, welche Kontroverse es wert ist, weiterentwickelt zu werden. Wenn ich in der "ZiB 2" Interviews vorbereitet habe, habe ich bei vielen Politikern im Vorhinein relativ genau gewusst, wie das laufen wird. Das ist bei "Im Zentrum" nicht so: Das ist wie ein Stegreifstück. Man muss flexibel bleiben, weil die Leute ja nicht wissen, welche Rolle ich ihnen in meinem Konzept zudenke.
-
Ingrid Thurnher
Es kommen fünf, sechs, sieben Leute zusammen. Einer weiß, wie er sich's vorstellt, die anderen begeben sich in seine Hand - mehr oder weniger willig, sich führen zu lassen: Das erinnert schon an so eine Situation - aber man muss der Regisseur bleiben.
-
Ingrid Thurnher
Ich erlaube mir den Luxus der Meinungsfreiheit, Betonung auf Freiheit. Das hat man sich in etwa so vorzustellen: Am Abend der letzten Nationalratswahl habe ich zum ersten Mal die Wahlsendung moderiert. Bei der Vorbereitung habe ich mich gefragt, wie ich das am besten mache, weil man ja schlecht ein Match kommentieren kann, wenn man Mitglied im Fanclub ist. Also bin ich Wählen gegangen, habe aber zwei Kreuze gemacht und somit ungültig gestimmt. In diesem Bewußtsein immerwährender Neutralität ließ sich die Sendung dann ganz entspannt gestalten.
-
Ingrid Thurnher
Ich erlaube mir freies Denken.
-
Ingrid Thurnher
Ich glaube an die Vermittelbarkeit von Inhalten im angeblich dummen Medium Fernsehen. Man muss nur wissen wie. Dass das Publikum dem, "was da am Abend aus dem Kastl rauskommt", relativ wenig Aufmerksamkeit schenkt, ist schon richtig. Aber gerade deswegen muss man sich auf den Urzweck des Mediums besinnen - Bilder und Emotionen zu vermitteln.
-
Ingrid Thurnher
Ich nehme Auszeichnungen nie persönlich. Die bekomme ich, weil ich eine Marke bin.
-
Ingrid Thurnher
Immer die Politiker, die den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen, sind bei uns beliebt.
-
Ingrid Thurnher
Interventionen von Regierungsparteien? Ganz ehrlich: Ich hab' davon nichts mitbekommen. Ich bin in der absolut glücklichen Lage, dass bei mir keiner anruft. Vielleicht melden die sich anderswo.
-
Ingrid Thurnher
Mein Interview-Ziel ist es sicher nicht, jemanden fertigzumachen. Das fände ich auch illegitim.
-
Ingrid Thurnher
Meine Meinung interessiert höchstens mich und meinen Mann. Die Botschaft der Nachricht überlassen zu können, das ist das Geheimnis.
-
Ingrid Thurnher
Politiker sind Politiker und machen ihr Busineß, die muß man nicht mögen. Schon, weil "mögen" keine journalistische Kategorie ist.
-
Ingrid Thurnher
Politiker tun im Zweifelsfall doch nur so, als hätten sie die Frage nicht verstanden und reden einfach weiter.
-
Ingrid Thurnher
Wir müssen im Fernsehen die Welt in dreißig bis vierzig Sekunden erklären. Deshalb macht es mich krank, wenn ich bei Veranstaltungen erlebe, wie Redner unsere Zeit vergeuden.
-
Ingrid Thurnher
Wissen Sie, was ich wahnsinnig bedrückend finde: Dass man langsam das Gefühl hat, man muss sich dreimal überlegen, was man intern sagt, weil irgendjemand erzählt's sofort der nächsten Zeitungsredaktion. Das liegt offenbar daran, dass an unserer Redaktion ein wahnsinnig großes öffentliches Interesse besteht.