Zitate zu "Geschmack"
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Arthur Schnitzler
Anführungszeichen sind oft nichts als eine faule Ausrede, mittels deren der Autor die Verantwortung für eine Banalität, die ihm in die Feder kam oder für die ihm nichts Besseres einfiel, dem schlechten Geschmack seiner Zeitgenossen aufzubürden versucht.
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Arthur Schnitzler
Die Eleganz ist der Geschmack der andern.
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Alfons Schuhbeck
Die Menschen haben vergessen, dass Gewürze schon vor 10.000 Jahren Medizin waren, und wenn sie jetzt hören, wogegen Gewürze helfen können, dann rennen sie nicht mehr so schnell in die Apotheke. Als Koch muss man die neue Plattform, die man durch die Medien erhalten hat, nützen.
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Alfons Schuhbeck
Erst mit Witzigmann hat es in Deutschland begonnen, dass Köche aus ihrer Ecke herausgekommen sind. Und plötzlich waren auch die Produkte wichtig. Das Ganze hatte dann einen Namen, nämlich Nouvelle Couisine - ein Begriff, den viele bis heute nicht verstanden haben. Das bedeutet ja nur, das richtige Produkt zum richtigen Zeitpunkt frisch auf den Teller zu bringen. Eigentlich wäre das ja ganz normal - so, wie man das ja früher auch gemacht hat.
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Alfons Schuhbeck
Es gibt ja immer Köche, die zwar vom Herzen her eine tolle Küche gemacht haben, aber wegen zu geringer Medienpräsenz etwas untergegangen sind. Andere wiederum sind hauptsächlich durch eine - sagen wir mal - gute Rhetorik berühmt geworden und nicht so sehr durch ihre Küchenleistung.
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Alfons Schuhbeck
Es werden die übrig bleiben, die ein Haus mit Fundament und Keller gebaut haben und nicht irgendeinen Wolkenkratzer, der beim ersten Sturm zu wackeln anfängt.
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Alfons Schuhbeck
Exotische Gewürze sind eine alte Leidenschaft von mir. Schon vor dreißig Jahren hab' ich begonnen, den Schweinebraten mit Ingwer zu würzen. Da wurde ich belächelt, viele haben gesagt, was hat der Schuhbeck doch für einen Vogel, dass er den Schweinebraten so entwertet und Ingwer dazugibt.
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Alfons Schuhbeck
Ich hatte vor 30 Jahren zwar nicht das Wissen, das ich heute habe, aber ich wusste, dass Ingwer für die Fettaufnahme und das Wohlbefinden wichtig ist. Als ich von Waging nach München gegangen bin, wollte ich unbedingt einen neuen Trend setzen. So bin ich auf die Idee gekommen, einen Gewürzladen aufzumachen. Ich bin dann nach Paris, nach London und nach New York gefahren und hab dort überall einen Gewürzladen gesucht, hab aber so einen, wie ich ihn wollte, nicht gefunden.
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Alfons Schuhbeck
Vor 20 Jahren hatten "Gault Millau" und "Michelin" eine ganz andere Bedeutung. Da waren wir alle ganz aus dem Häuschen, wenn von denen einer da war oder wenn wir das Gefühl hatten, es hätte einer da sein können, denn oft wussten wir es ja nicht. Diese Kritiken haben viele Köche Kopf und Kragen gekostet, andere wiederum sind aufgeblüht. Heute ist das vielleicht nicht mehr ganz so wichtig, wobei gute Kritiken für mich und meine Köche noch immer eine Art Belohnung für ein Jahr harter Arbeit sind.
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Alfons Schuhbeck
Wenn man den aktuellen Kochshow-Boom analysiert, muss man ein wenig zurückschauen. Früher waren Köche ja ein Leben lang völlig isoliert, da hatten die Gäste nur mit dem Oberkellner Kontakt. Auch wenn man gesagt hat, man geht jetzt essen - was weiß ich, ins Restaurant "Zum schwindligen Schneebesen" -, dann kannte den Küchenchef dort keiner.
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Alfons Schuhbeck
Witzigmann mit seiner Kochphilosophie hat bewirkt, dass man mit den Produkten plötzlich ganz anders umgegangen ist. Man hat nicht mehr alles verkocht, die Gartemperaturen haben sich geändert. Langsam haben die Leute verstanden, dass man manches fast roh essen kann. Erst später haben die Medien dieses Phänomen aufgeschnappt und den Köchen einen Namen gegeben. Nicht mehr vom Gasthaus "Zum schwindligen Schneebesen" war die Rede, sondern vom Koch Soundso. Dadurch haben Köche eine Bedeutung bekommen, die dann schließlich auch vom Fernsehen genutzt wurde.
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Christa Schyboll
Ferien sind Geschmack auf Zukunft und Freiheit, jenseits ewig nörgelnder Erwachsener.
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William Shakespeare
Die Süßigkeit / des Honigs wildert durch ihr Übermaß, / und im Geschmack erstickt sie unsre Lust. / Drum liebe mäßig, solche Lieb' ist stet: / Zu hastig und zu träge kommt gleich spät.
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William Shakespeare
Fürs erste habt Ihr gelernt wie Herr Proteus, Eure Arme ineinander zu winden, wie ein Mißvergnügter, an einem Liebesliede Geschmack zu finden wie ein Rotkehlchen, zu ächzen wie ein Schulknabe, der sein Abc verloren hat, zu weinen wie eine junge Dirne, die ihre Großmutter begrub, zu fasten wie einer, der in der Hungerkur liegt, zu wachen wie einer, der Einbruch fürchtet, winselnd zu reden wie ein Bettler am Allerheiligentage. Ihr pflegtet sonst, wenn Ihr lachtet, wie ein Hahn zu krähen, wenn Ihr einherginget, wie ein Löwe zu wandeln. Wenn Ihr fastetet, war es gleich nach dem Essen, wenn Ihr finster blicktet, war es, weil Euch Geld fehlte. Und jetzt sei Ihr von Eurer Dame verwandelt, daß, wenn ich Euch ansehe, ich Euch kaum für meinen Herrn halten kann.
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William Shakespeare
Sein Leben lang spielt einer manche Rollen / durch sieben Akte hin: Zuerst das Kind, / das in der Wärtrin Armen greint und sprudelt; / der weinerliche Bube, der mit Bündel / und glattem Morgenantlitz wie die Schnecke / ungern zur Schule kriecht; dann der Verliebte, / der wie ein Ofen seufzt mit Jammerlied / auf seiner Liebsten Brau'n; dann der Soldat / voll toller Flüch' und wie ein Pardel bärtig, / auf Ehre eifersüchtig, schnell zu Händeln, / bis in die Mündung der Kanone suchend / die Seifenblase Ruhm. Und dann der Richter / im runden Bauche, mit Kapaun gestopft, / mit strengem Blick und regelrechtem Bart, / voll abgedroschner Beispiel', weiser Sprüche, / spielt seine Rolle so. Das sechste Alter / macht den besockten hagern Pantalon, / Brill' auf der Nase, Beutel an der Seite, / die jugendliche Hose wohl geschont, / 'ne Welt zu weit für die verschrumpften Lenden, / die tiefe Männerstimme, umgewandelt / zum kindischen Diskante, pfeift und quäkt / in seinem Ton. Der letzte Akt, mit dem / die seltsam wechselnde Geschichte schließt, / ist zweite Kindheit, gänzliches Vergessen, / ohn' Augen, ohne Zahn, Geschmack und alles.
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George Bernard Shaw
Was du willst, daß man dir tu, das füge keinem andern zu; der Geschmack ist verschieden.
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George Bernard Shaw
Wer ein lebenslängliches Glück mit einem schönen Weibe wünscht, gleicht dem Trinker, der den Geschmack des Weines dadurch dauernd zu genießen sucht, daß er seinen Mund immer voll davon behält.
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Wolfram Siebeck
Das Bedürfnis nach Gastlichkeit unterhalb der Restaurant-Kategorie ist nicht auf sentimentale Naturromantiker beschränkt und nicht allein das Ziel Abwechslung suchender Komfortreisender. Es ist ein völlig natürliches Bedürfnis, es ist lebensnotwendig. Wo sie fehlen, die dörflichen Wirtshäuser, fehlt eine elementare Dimension unseres Lebens.
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Wolfram Siebeck
Die modernen Peitschenlampen in den Dörfern sind kein Ersatz für die Möglichkeit, Gemeinschaften zu bilden und Toleranz zu üben in Gegenwart von Nachbarn und Freunden. Dies alles gehört zum Thema von den guten Dingen, die selten werden und bald ganz verschwunden sein werden. Schuld daran sind zum Teil die wirtschaftlichen Verhältnisse. Globalisierung und Massenproduktion lassen keinen Platz mehr für das Kleine, Intime. Einen Teil der Schuld tragen aber auch wir Konsumenten. Zu faul zum Denken, zu bequem zu suchen und zu geizig, dem Glück seinen Preis zu zahlen, nehmen wir dem Pflänzchen Hoffnung die Luft, in der es sich entwickeln und groß werden kann. Nämlich die Hoffnung auf Rückkehr unserer Lebensqualität.
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Wolfram Siebeck
Was bedeutet es, wenn jene Stätten, an denen Gastlichkeit gepflegt wurde, nämlich Gasthäuser, nicht mehr vorhanden sind? Stürzen wir jetzt ab in einen unzivilisierten Zustand? Man mag mich für verrückt halten - aber Bauernkneipen, wo der klare Schnaps getrunken wird und die Rindsroulade (aus der Dose) als Spezialität gilt, halte ich für unverzichtbar. Fehlen sie, geht das soziale Gefüge aus dem Leim. Eine Gesellschaft, die sich auf sich selbst zurückzieht, die die Außenwelt nicht an sich heranlässt und ihre zwischenmenschlichen Kontakte dem Internet überlässt oder dem Fernsehen, eine solche Gesellschaft ist krank.