Zitate zu "Genie"
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Johann Wolfgang von Goethe
Selbst das größte Genie würde nicht weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Innern verdanken wollte. Das begreifen aber viele sehr gute Menschen nicht und tappen mit ihren Träumen von Originalität ein halbes Leben im Dunkeln.
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Johann Wolfgang von Goethe
Vielleicht ist derjenige, dem man Genie zuschreibt, übler daran als der, der nur gewöhnliche Fähigkeiten besitzt; denn jener kann leichter verbildet und viel heftiger auf falsche Wege gestoßen werden als dieser.
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Johann Wolfgang von Goethe
Warum der Strom des Genies so selten ausbricht, so selten in hohen Fluten hereinbraust und eure staunende Seele erschüttert? Liebe Freunde, da wohnen die gelassenen Herren auf beiden Seiten des Ufers, denen ihre Gartenhäuschen, Tulpenbeete und Krautfelder zugrunde gehen würden, die daher in Zeiten mit Dämmen und Ableiten der künftig drohenden Gefahr abzuwehren wissen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Welches Genie das größte wohl sei? Das größte ist dieses, / welches, umstrickt von der Kunst, bleibt auf der Spur der Natur.
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Johann Wolfgang von Goethe
Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies.
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Johann Gottfried von Herder
Jeder Mensch von edlen lebendigen Kräften ist Genie auf seiner Stelle, in seinem Werk, zu seiner Bestimmung.
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Graf Hermann von Keyserling
Genialität ist die ursprüngliche Schöpferkraft ohne eigene Bestimmung. Sie äußert sich dort, wo geeignete Werkzeuge in Gestalt von Anlagen vorgebildet sind - so wie das Licht notwendig dort einbricht, wo es Fenster gibt. Deswegen kann man genial und talentlos zugleich sowie talentiert ohne eine Spur von Genie sein.
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Heinrich von Kleist
Es gehört mehr Genie dazu, ein mittelmäßiges Kunstwerk zu würdigen als ein vortreffliches. Schönheit und Wahrheit leuchten der menschlichen Natur in allererster Instanz ein: und so wie die erhabensten Sätze am leichtesten zu verstehen sind (nur das Minutiöse ist schwer zu begreifen), so gefällt das Schöne leicht; nur das Mangelhafte und Manierierte genießt sich mit Mühe.
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Franz von Liszt
Das Genie ist die Macht, Gott der menschlichen Seele zu offenbaren.
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Graf Helmuth von Moltke
Vier G dürfen einem Feldherrn nicht fehlen: Geld, Geduld, Genie und Glück.
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Friedrich von Schlegel
Genie zu haben ist der natürliche Zustand des Menschen; gesund mußte auch er aus der Hand der Natur kommen, und da Liebe für die Frauen ist, was Genie für den Mann, so müssen wir uns das Goldene Zeitalter als dasjenige denken, wo Liebe und Genie allgemein waren.
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Friedrich von Schlegel
Man soll von jedermann Genie fordern, aber ohne es zu erwarten.
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Friedrich von Schlegel
Verstand ist mechanischer, Witz ist chemischer, Genie ist organischer Geist.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Das Genie hat kein Geschlecht.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Das Genie ist in der Gesellschaft eine Krankheit, ein geistiges Fieber, von dem man sich wie von einem Übel heilen lassen müßte, wenn nicht der Ruhm als Lohn die Schmerzen linderte.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Das Genie ist seinem Wesen nach schöpferisch; es trägt den menschlichen Charakter dessen, der es besitzt.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Es ist etwas Schönes um die Herzenseinfalt beim Genie und die Seelenreinheit beim Starken.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Im Genie liegt immer etwas Universales.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Nach dem Genie gibt es nichts, das ihm so ähnlich wäre wie die Kraft, es zu erkennen und zu bewundern.
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Baronin Germaine-Anne-Louise von Staël-Holstein
Wer Geschmack zu haben glaubt, ist eingebildeter als der, dem Genie zuzusprechen ist. Geschmack ist in der Literatur das, was guter Ton in der Gesellschaft ist. Man nimmt ihn als Beweis von Reichtum und hoher Geburt, zumindest als Zeichen für beide, während Genie dem Kopfe eines Künstlers entspringen kann, der niemals Umgang mit der guten Gesellschaft gehabt hat.