Zitate zu "Deutschland"
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Prof. Dr. Theodor Heuss
Deutschland braucht Europa - aber Europa braucht auch Deutschland. Wir wissen es im Geistigen: wir sind in der Hitlerzeit ärmer geworden, als uns die Macht des Staates von dem Leben der Völker absperrte. Aber wir wissen auch dies: die anderen würden ärmer werden, ohne das, was Deutschland bedeutet.
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Guus Hiddink
Die Niederlande sind ein bisschen das Deutschland der Vergangenheit.
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Dieter Hildebrandt
Wir werden von Stunde zu Stunde ärmer in Deutschland - zwei Millionen Deutsche müssen auf ihren Zweitwagen verzichten!
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Ottmar Hitzfeld
Wenn er überall in Deutschland ausgepfiffen und als Sündenbock hingestellt wird, ist es absolut legitim, über einen Rücktritt als Kapitän der Nationalmannschaft nachzudenken.
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Thomas Hitzlsperger
Homosexualität wird im Fußball schlicht ignoriert. In England, Deutschland oder Italien ist das kein ernsthaftes Thema, nicht in der Kabine jedenfalls. Deswegen ist es nicht einfach, in der Fußballszene überhaupt jemanden zu finden, der sich über seine sexuelle Orientierung öffentlich äußern will. Bis heute kenne ich keinen Fußballer persönlich, der das zu seinem Thema gemacht hat.
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Hermann Höcherl
Nichts wird in Deutschland so ernst genommen wie die Vorbereitungen zum Spaß.
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Rolf Hochhuth
In Deutschland kann es niemals eine Revolution geben, weil es dort keine Intellektuellen gibt, die dafür ihr Leben einzusetzen bereit sind. Oder auch nur ihren Job. Mich selbst nehme ich nicht aus.
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Rolf Hochhuth
Neujahrskonzert - stets Höhepunkt Strauß, auf dem Erdball / für Kultur die Rekord-Einschaltquoten! / Unter Hitler wurden die Strauß "zum Fall", / der lustige seiner Rassequatsch-Zoten: - Radetzkymarsch neben der Hitlertribüne / auf dem Heldenplatz: Einzug in Wien. / Im Paradeschritt muss Österreichs Heer / an seinem neuen Häuptling vorüberziehn. - Da Hitler zur Musik die Beziehung hat, / zu Wagner, zu Strauß Vater/Söhnen, / die ihm zur Literatur völlig fehlt, / ist ihm die Walzerkönig-Dynastie Inbegriff des Schönen. - Seine Erholung im Krieg, der Deutschland ewig / durch täglich bis achttausend Vergaste entehrt; / in Zukunft nur noch "dank" Auschwitz bekannt. / Da macht der Weltgeist den Witz: Hitler erfährt - Was im Stephansdom aufgefunden: Der Vater / des Radetzkymarsch-Komponisten, ein Jude / ließ sich taufen! Strauß verbieten, der populär / wie nur er: Hitler selbst? Dem ist zumute - Wie nach Stalingrad, weil er gezwungen, / die Strauß - geheim - zu "arisieren": / Im Taufregister die Zeilen wegzufälschen, / die den jüdischen Ursprung dokumentieren . . . - Hitler tötet mehr- gab's je Morde so absurd? / - als jeder der Geschichte Nonkombattanten. / Sechs Millionen, weil (!) Juden von Geburt: / Volk, Rasse - seines Lieblingsmusikanten.
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Robert Hochner
Das Fernsehen verliert intellektuell. Das Fernsehen ist von der Struktur her das Medium der Menschen mit etwas geringerer Bildung und - vorsichtig ausgedrückt - etwas geringerem Einkommen. Das war immer so, und dieser Effekt verstärkt sich. Den Spagat kann man durch spezielle Sendungen mildern, durch bestimmte Angebote. Aber im Prinzip ist das Fernsehen natürlich ein Massenmedium für den Massengeschmack. Andererseits ist die ARD-Tagesschau, die ja wirklich, formal gesehen, ein Rückgriff in die Fernsehsteinzeit ist, noch immer fast unangreifbar. Probiert haben's die Privaten ja. Aber in dem Moment, wo in Deutschland was passiert, sei es ein Zugsunglück oder was Politisches, kippt das alles wieder zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen, und das ist in Wirklichkeit seine Stärke.
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Robert Hochner
Der ORF ist eine für ein kleines Land vergleichsweise riesengroße Anstalt. Ich glaube nicht, daß es ein Land vergleichbarer Größe mit so einer großen Anstalt gibt: zwei Fernsehprogramme, zwei nationale Radioprogramme, neun regionale Bundesland-Programme und, und, und. Das haben alle gewußt und gewollt. Sie haben gesagt: Das ist ein Teil der österreichischen Identität. Die Größe des ORF ist aufgrund der Kleinheit des Landes nur finanzierbar über Werbung. Alle haben gesagt: Wunderbar! Werbts, dann müssen wir die Gebühren nicht erhöhen. Gerd Bacher hat immer jedem, der es hören wollte, zur Frage des Monopols gesagt: " Als Alleingeschäftsführer muß ich das Monopol mit Zähnen und Klauen verteidigen." Wie Gerhard Weis das jetzt tut. "Aber - als Demokrat", sagte Bacher, "kann ich's wieder nicht verteidigen." Jetzt haben sich die Zeiten natürlich geändert. Demokratiepolitisch muß es jetzt Platz, und zwar ökonomisch vernünftigen Platz inklusive der Frequenzen, für ein privates Fernsehen geben. Dafür muß ich dem ORF Millionen, vielleicht Milliarden wegnehmen. Daß diese Milliarden vermutlich ziemlich direttissima in Deutschland landen, ist eine andere Sache. Ein österreichisches Fernsehen kann und will sich der Private nicht leisten. Es gibt nicht die Programme, es gibt nicht die Filme dazu. Er kann österreichische Nachrichten machen, das kann man ins Privatfernsehgesetz hineinschreiben. So wie in Deutschland, da gibts einen gewissen Mindestanteil. RTL ist gerade wieder von den Landesmedienanstalten kritisiert worden. Und man kann ihnen natürlich auch gewisse Auflagen geben, etwa die, keine Pornographie zu senden. Das ist alles eine Selbstverständlichkeit. Und dann kan man ihnen sagen: Werbt, werbt, werbt.
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Robert Hochner
Ich sag's jetzt einmal polemisch: Wenn eine Regierung, die sich bei so vielen Gesetzen, was die Kosten angeht, so verschätzt hat, von der Ambulanzgebühr angefangen, dem ORF erklärt, welche Kosten oder Nichtkosten ihm erwachsen, bin ich skeptisch. Da denk ich mir: Das wissen die im ORF ein bißchen besser. Daß die im ORF natürlich vermutlich die schwärzere Variante nehmen, ist auch logisch. Aber mir gehts um die Ehrlichkeit einer Diskussion. Man muß sagen: in Ordnung, gut, der ORF kriegt weniger Geld, damit Platz für Werbung ist. Der Einzige, dem bis jetzt die Wahrheit rausgerutscht ist, war der Herr Morak bei euch im "Falter", der hat gesagt: Natürlich ist diese absurd klingende Beschränkung in Sachen Medienwerbung eine Starthilfe für die Privaten. Privatfernsehen kann auch für den ORF im Bereich der Nachrichten durchaus positiv sein. Ein Moderator, dem der ORF nicht paßt, der hat derzeit null Chancen im elektronischen Medium. Null. Der kann nach Deutschland gehen. Tun ja viele. Gut. Mann kann auf der anderen Seite auch argumentieren, daß die Alpen ein sensibles Gebiet sind und wir nicht daran denken, für die Alpen und für den Alpenverkehr dieselben Werte gelten zu lassen wie meinetwegen in Holland, im Flachland. Daraus folgt, wir sind eine nationale Fernsehanstalt, der ORF ist ein Teil der nationalen Identität, und die EU soll uns bitte buckerlfünfern. Daß der ORF meiner bescheidenen Meinung nach gewisse Fehler gemacht hat, indem er die Kommerzialisierung - und zwar an Stellen, die, glaub' ich, für den wirtschaftlichen Gesamterfolg unwichtig waren - übertrieben hat, ist wieder etwas anderes.
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Robert Hochner
Man spielt die Beamten gegen die Nichtbeamten aus, dann die Kranken gegen die Gesunden, dann die Bundesländer gegen den Bund. Und in einer Situation die Pragmatisierung abzuschaffen, wo wir auf einen Arbeitskräftemangel zusteuern, wo in Deutschland die Bundesländer einander mit dem Versprechen sofortiger Pragmatisierung die Lehrer abwerben, mit dem Argument, bei mir werden Sie sofort, wie das so schön heißt, "verbeamtet", ein wunderschönes Wort . . . Oder wenn der Herr Klubobmann Khol über England in einem Interview sagt: "Schauen Sie sich das englische Gesundheitssystem an, wo die Leute jahrelang auf eine Operation warten müssen", das Labour-Gesundheitssystem, hat er gesagt! Das ist kein Labour-Gesundheitssystem, das sind die Folgen einer 13-jährigen konservativen Herrschaft, bei denen es im Bereich der Gesundheit, im Bereich der Infrastruktur - Straßen, Bahnen, U-Bahnen, Lehrer - vermutlich zwanzig Jahre braucht, bis sie repariert sind. Zsammhaun geht leicht. Zu sagen, die Leute sollen arbeiten bis 65 und 66 - wunderbar. Schauen Sie sich die Arbeitsbedingungen der Leute an! Ich rede nicht vom Künettengraber oder vom Verschieber, bei denen ist es eh klar. Ich rede von den Leuten, die in der New Economy in den Call-Centers arbeiten, die ja in Wirklichkeit ein Rückfall in die Sweat-Shops der 1880er-Jahre in Amerika sind. Ob die bitte mit sechzig noch arbeiten können? Da muß ich auch den Journalisten einen Vorwurf machen. Auch denen, die der Hochschulreform applaudieren und sagen: Wunderbar, da kriegen Menschen, Assistenten, sechs Jahre einen Job, und dann stehen sie auf einmal da. Ich möchte wissen, wie österreichische Journalisten schreiben würden, wenn man ihnen sagen würde, die Beschäftigung eines österreichischen Journalisten dauert prinzipiell sechs Jahre, und dann kann er sich, wenn er sehr gut ist und sehr brav ist, noch einmal um sechs Jahre bewerben, aber das wird vielleich nicht gehen, denn dann hauen wir ihn raus.
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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält.
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Max Horkheimer
Der Patriotismus in Deutschland ist so furchtbar, weil er grundlos ist.
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Matthias Horx
Im Zunehmen begriffen ist die Zahl der neuen Selbständigen. In Deutschland spricht man bereits von einer neuen Gründungswelle.
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Dieter Hundt
Ein Problem ist doch, daß der Bevölkerung kein Gesamtkonzept vermittelt wird. Jeder dreht an einzelnen Stellschrauben. Mal soll ein Feiertag gestrichen, mal die 45-Stunden-Woche eingeführt werden. Diese Diskussion verunsichert die Menschen. Wir brauchen eine Vision, wie es in Deutschland wieder vorangeht. Ohne eine Konzeption, hinter die sich Menschen stellen, geht es nicht.
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Aldous Leonard Huxley
Die heutigen Herrscher der totalitären Gesellschaften verbinden ein System der verschärften sexuellen Enthaltsamkeit mit einem autoritären Erziehungssystem und versorgen dadurch sich und ihre Nachfolger mit einer neuen Generation höchst energischer Militaristen. Bezeichnenderweise hat in Deutschland und Italien die Verschärfung der sexuellen Beschränkung zugleich die Lage der Frauen verschlechtert.
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Prof. Dr. Walter Jens
"Kinderhymne" - Ein wunderbarer Text. Ich rezitiere gern die erste und die letzte Strophe: "Anmut sparet nicht noch Mühe / Leidenschaft nicht noch Verstand / Daß ein gutes Deutschland blühe / Wie ein andres gutes Land . . . Und weil wir dies Land verbessern / Lieben und beschirmen wir's / Und das liebste mag's uns scheinen / So wie andern Völkern ihrs".
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Prof. Dr. Walter Jens
Die WM im TV? Reinhold Beckmann ist mir als Kenner der Materie aufgefallen, der heiter spricht, einige Reporter haben sich grobstiefeliger aufgeführt. Das Spiel Italien gegen Deutschland allerdings als Quasi-Unentschieden zu bezeichnen, ist Unfug. Da wären Bescheidenheit und Demut am Platz gewesen, denn letztlich waren uns die Italiener einfach überlegen.
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Prof. Dr. Walter Jens
Diesen Patriotismus sehe ich als freundlich an, er hat relativ wenig mit dem traditionellen Patriotismus zu tun. Das alles hat nichts mehr gemein mit "Deutschland, Deutschland über alles". Dazu waren auch die Freundschaftsaustausche unter den Ländern, die gegeneinander antraten, zu groß.