Zitate zu "Autor - Schriftsteller"
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Prof. Dr. Walter Jens
Ich zweifle an dem Geisteszustand der Menschen, wenn sie freie Schriftsteller werden wollen.
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Prof. Dr. Walter Jens
Wir leben in einem Land, in dem man Schriftsteller - zum zweiten Mal! - mit Ungeziefer verglichen und sie in einer Schanddokumentation als Wegbereiter des Terrorismus an den Pranger gestellt hat, in einem Land, wo - einerlei ob aus Ignoranz oder skrupelloser Wiederholung von Totschlagvokabeln - das Wort "Entartung" - "Afterkultur" - erneut die Runde macht.
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Joseph Joubert
Alle schönen Wörter schließen mehr als eine Bedeutung in sich. Wenn ein schönes Wort einen schöneren Sinn bietet, als den ihm der Autor gab, so muß man ihn annehmen.
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Joseph Joubert
Junge Schriftsteller verschaffen ihrem Geist viel Übung und wenig Nahrung.
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Joseph Joubert
Kraft ist nicht Übertreibung; einige Schriftsteller haben mehr Muskeln als Talent.
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Joseph Joubert
Vorzügliche Schriftsteller schreiben nur wenig, weil sie viel Zeit brauchen, um ihren Reichtum und ihren Überfluß zu ordnen, zu verdichten und als geschlossene Kunstwerke hinausgehen zu lassen.
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Franz Kafka
Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich.
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Hans Kasper
Die Kunst, verständlich zu schreiben, ist die Höflichkeit des Genies. Das Komplizierte kompliziert wiederzugeben, ist Sache der halben Talente.
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Dr. Andreas Khol
Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit und nicht der Macht (Anm. der Red.: "Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit" ist das von Dr. Andreas Khol in seiner Karriere wahrscheinlich meistverwendete Zitat, das er quellenlos involvierte. Dieses Zitat stammt aber vom römischen Schriftsteller Aulus Gellius).
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Ephraim Kishon
Der Schriftsteller hat zwei unterschiedliche Möglichkeiten, auf einen Zeitungsangriff öffentlich zu reagieren: Entweder schweigt er oder er hält den Mund. Ich ziehe eine dritte Lösung vor: Ich spreche nicht darüber.
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Ephraim Kishon
Die drei Hauptbedingungen für die Ernennung zum Nobelpreisträger für Literatur: a) erkennbare Senilität, b) keine hohe Buchauflage und c) absolute Humorlosigkeit.
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Ephraim Kishon
Fast jeder Schriftsteller flirtet irgendwann einmal mit der Politik, und jeder Politiker träumt davon, ein Buch zu schreiben. Der Politiker hat es leichter: Der Schriftsteller schreibt ihm sein Buch.
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KLEINE ZEITUNG
"Es genügt, einen Löffel Suppe zu essen, wenn man wissen möchte, wie die ganze Suppe schmeckt", lautet ein Credo von Reich-Ranicki. Aber was anderes als eine kalorienarme Buchstabensuppe tischte das legendäre "Trio infernale" samt Gastkritikerkoch denn schon auf? Man muß nicht so weit gehen in der Drastik, wie es der scharfzüngige Autor und Essayist Matthias Altenburg tut; er spricht von "Futter für die Trottel mit Abitur", aber so falsch ist, umgemünzt auf den Bildungsauftrag, auf den sich die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten ja so gerne und unermüdlich berufen, die Aussage doch wieder nicht.
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Radek Knapp
Das Wort Schriftsteller schließt eine Nationalitätszugehörigkeit aus. Fragen Sie einmal eine Amsel in Warschau, ob sie sich als Polin fühlt.
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Roland Koch
Die Buchmesse von Frankfurt nach München verlegen? Die Buchmesse gehört in die Stadt der Weisheit und nicht in die Stadt der Weißwurst.
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Wolfgang Koeppen
Der Schriftsteller bei uns ist vogelfrei. Gesellschaftlich gesehen, gehört er zu den Asozialen, den Bettlern, den Landstreichern, den Verrückten.
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Michael Köhlmeier
Die Sprache in der Politik? Ein Wettbewerb in Zynismus. Wenn ein Minister hergeht und ein Schild "Ausreisezentrum" über das Schild "Einreisezentrum" hängen lässt - das ist in unserer Zeit, in unserem Land an Zynismus schwer zu überbieten, da muss man in die dunkle Vergangenheit zurückschauen, um Ähnliches zu finden. Auf seinem Rachefeldzug ist dem Herrn Kickl jede Grauslichkeit recht. Ich verachte diesen Menschen, und ich verachte, wer ihn losschickt und sich hinter ihm versteckt und der, wenn sich das Blatt wendet, so tut, als hätte er an diesem Menschen gewürgt wie an dem Fetten, das einem im Hals steckt. Aber wenn es ein "ganz normaler Vorgang" ist, fünf Festplatten, die im Besitz der Republik Österreich sind, unter falschem Namen schreddern zu lassen und dafür nicht zu bezahlen, dann - nein, wir wundern uns nicht mehr.
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Michael Köhlmeier
Märchen sind der älteste Wissensspeicher der Menschheit und ein riesiger Spiegel ihrer Träume, Ängste und Tragödien.
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Michael Köhlmeier
Sebastian Kurz? Zu ihm fällt mir nichts ein. Achten Sie auf ihn, wenn er im Parlament sitzt und zuhört - was er ja nur selten tut, meistens hat er mit seinem Handy gespielt. Sein Gesicht ist leer. Manche sagen, er sei eine weiße Wand, auf die seine Fans ihre Wünsche projizieren können. Kann sein. Ich ziehe Charaktere Projektionswänden vor. Strache hat Charakter, einen zweifelhaften, wie er uns vorgeführt hat, aber immerhin Charakter. Wenn ich müsste - ich würde hundertmal lieber einen Abend mit Strache verbringen als mit Kurz.
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György Konrád
Die Informationsgesellschaft produziert eine gefährliche Masse Autoren.