Zitate von Sigmund Graff
Alle Kunst geht darauf aus, die Phantasie zu beteiligen, alle Technik darauf, sie abzuwürgen.
Informationen über Sigmund Graff
Schriftsteller, Bühnenstücke, Aphorismen (Deutschland, 1898 - 1979).
Sigmund Graff · Geburtsdatum · Sterbedatum
Sigmund Graff wäre heute 126 Jahre, 8 Monate, 28 Tage oder 46.292 Tage alt.
Geboren am 07.01.1898 in Roth/Nürnberg
Gestorben am 18.06.1979 in Erlangen
Sternzeichen: ♑ Steinbock
Unbekannt
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Alle Ehrgeizigen sind mürrisch, weil das Erreichte ihnen den Vorwand nimmt, ehrgeizig sein zu müssen.
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Alle gemeinsamen Freuden in einer Ehe machen sie fester, alle einsamen lockern sie.
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Alle Kunst geht darauf aus, die Phantasie zu beteiligen, alle Technik darauf, sie abzuwürgen.
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Alle, die uns langweilen, unterhalten sich dabei trefflich.
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Allen Moden gemeinsam ist die Erkenntnis, dass ihre ersten und ihre letzten Vertreter komisch sind.
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Alles, was die Frau aus Liebe tut, ist für sie auch moralisch.
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Alles, was die Kunst hervorbringt, das Heiterste wie das Ernsteste, entsteht aus Spielbetrieb.
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Alles, was wir Liebe nennen, sind Ausbruchsversuche aus der Einsamkeit.
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Als Vorspeise bei Gesellschaften, die rasch in Stimmung kommen sollen, hat sich ein auflockernder kleiner Klatsch bewährt. Er sichert im Handumdrehen die Solidarität der Anwesenden.
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Am Auto kann man beobachten, wie für jeden skandalösen Zustand ein Beschönigungswort gefunden wird: die Blechlawine, die unsere Städte zerfrißt und unsere Straßen zu Todesbahnen macht, heißt "Individualverkehr".
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Am leichtesten kauft man den Völkern die Freiheit mit dem Wohlstand ab.
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Am leichtesten werden alte Irrtümer unter neuen Bezeichnungen für Fortschritte gehalten.
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An allen wertvollen Gesprächen hat der, der zuhört, fast ein größeres Verdienst als der, der spricht. Zuhörenkönnen ist immer ein Beweis von Eigenwert.
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An der Parole "Freiheit und Gleichheit" interessiert die Masse in Wahrheit nur die letztere. Mit der Freiheit, die im Gegensatz zu der ihr angeborenen Wollust des Gehorchendürfens steht, weiß sie wenig anzufangen.
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Aphorismen sind Behauptungen, die keines Beweises bedürfen, weil sie durch ihre Formulierung überzeugen.
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Aphorismen sind Telegramme von einer Forschungsexpedition ins Nächstliegende.
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Auch die unkleidsame Mode schenkt uns das Gefühl "mit dabeizusein", das wir von dem Gefühl "jung zu sein" kaum zu unterscheiden vermögen.
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Auf dem Gebiet, das die größte Nüchternheit verlangt - nämlich in der Politik -, pflegen sich die größten Leidenschaften auszutoben.
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Auf der Rückseite unserer positiven Eigenschaften klebt ein Preiszettelchen. Darauf steht, mit welchen negativen wir sie bezahlt haben.
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Auf Reisen begreifen wir am leichtesten den Satz: Schönes, allein genossen, schmerzt.