Zitate von Robert Hochner
Ein bekanntes Zitat von Robert Hochner:
Sollte morgen überraschenderweise keine Frau den amerikanischen Präsidenten sexueller Übergriffe beschuldigen, werden wir auch darüber ausführlich berichten.
Informationen über Robert Hochner
Theaterwissenschafter, Journalist, orientierte sich an den hohen Standards des angelsächsischen Journalismus, Star-Moderator und "Mister ZiB 2", moderierte am 30. 06. 2000 zum letzten Mal "seine ZiB 2" (Österreich, 1945 - 2001).
Robert Hochner · Geburtsdatum · Sterbedatum
Robert Hochner wäre heute 79 Jahre, 0 Monate, 11 Tage oder 28.866 Tage alt.
Geboren am 30.08.1945 in Budapest
Gestorben am 12.06.2001 in Wien
Sternzeichen: ♍ Jungfrau
Unbekannt
Weitere 79 Zitate von Robert Hochner
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Die Regierungspolitik ist meist leicht zu kritisieren, wie diese ebenso patscherte Einführung und noch patschertere "Reperatur" der Unfallrentenbesteuerung. Aber nehmen wir etwas Gesellschaftspolitisches. Was fällt mir wirklich gegen das Kindergeld ein? Ist es so einfach zu sagen: Alle Frauen an den Herd! - wenn man gleichzeitig weiß, daß geschätzte 50.000 bis 60.000 Frauen Geld kriegen, die vorher nichts hatten? Das hätte ja den anderen auch einfallen können. Also, da muß ich mich vorbereiten. Jetzt nur wehleidig zu sagen: Diese bösen Politiker, die schleifen mich vor die Rundfunkkommission und in Zukunft meinetwegen vor Gericht, das reicht nicht. Im Journalismus, das haben wir in gewissen Phasen auch im ORF immer erlebt, kann ich nicht am Abend ins Bett gehen und annehmen, daß der Freiraum, den ich mir am Tag vorher erkämpft habe, in der Früh noch so da ist, wie er gestern war. Noch dazu, wenn sich herausstellen sollte, daß die Regierung - egal welche - in irgendwelchen Schwierigkeiten ist.
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Die Sendung hat eineinhalb Stunden gedauert - bei Open End. Da sind Pferdekutschen und Tanzgruppen durchs Studio getrieben worden. Es kam dann eine berühmte Mitteilung vom Intendanten Franz Kreuzer: "Ich höre, es war eine Kuh im Studio." Zur Demonstration von Milchpreisen. Der Sendungsverantwortliche Kuno Knöbl hat etwas gemacht, was in der heutigen ultrastrukturierten, ultravorbereiteten und abgetesteten, mit Focus-Groups versiegelten Fernsehlandschaft völlig unmöglich wäre. Der Kuno Knöbl hat gesagt: "Da sind eineinhalb Stunden, und mit denen machen wir, was wir wollen."
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Die will ich nicht beurteilen. Zeiler hat dieses Unternehmen kommerzialisiert. Sagen die Bösartigen. Die, die ein bißchen realistischer sind, sagen: Es war ein Unternehmen, wo Leute in der Kantine gesessen sind und gesagt haben - ich überspitz': "Du, ich hab gestern eine tolle Sendung gemacht! Kein Schwein hat zugeschaut." Dem Unternehmen beizubringen, daß die Zahl der Zuschauer und die Zufriedenheit der Zuschauer auch ein Wert sind, war im Innenverhältnis vorher nicht drin. Gerd Bacher verdanke ich persönlich mehrfach mein Leben im ORF und meine Karriere, es gibt niemanden, dem ich strukturell mehr zu verdanken habe als ihm, er war der Eisbrecher für die Informationsoffensive im ORF, keine Frage. Aber er hat zur Unterhaltung keinen Draht gehabt. Er hat Ö3 gespielt, weil ihm wer gesagt hat, das brauchen wir. Wenn er gekonnt hätte, hätte Bacher den ersten 24-Stunden-Nachrichtensender der Welt eingerichtet, lang vor Ted Turner. Die Schwierigkeit ist, daß man damit auf Dauer nicht überleben kann. Viele haben ja, glaube ich, heimlich gehofft, daß der ORF von selber w.o. gibt. Sich einfach auf den Rücken legt wie eine Schildkröte, und das ist es dann. Das hat weder der Persönlichkeit des Zeiler noch seiner Strategie entsprochen. Zeiler hat Marktanteile aggressiv in einem Markt verteidigt, in dem alle drei Monate noch ein Privatsender dahergekommen ist. Er hat Marktanteile zurückgeholt. Das war für das Unternehmen sehr wichtig. Er hat mit der Politik gemeinsam Werbezeitenausweitungen erreicht. Dinge, um die der Bacher immer gekämpft hatte. Der soll nicht so tun, als wärs nicht so gewesen. Bacher hat nie in seinem Leben eine freie Werbesekunde hergeschenkt. Sondern hat immer gefragt: Und was ist mit den Feiertagen? Und was ist mit dem und jenem? Das war das eine. Das Zweite, kommerziell gesehen, war Bogdan Roscic. Auch bei Ö3 haben alle gesagt: Wusch, jetzt kommt das Privatradio, und jetzt ist Ö3 kaputt. Es ist genau umgekehrt ausgegangen. Ö3 lebt fröhlich. Ich kanns nur nicht mehr anhören. Jetzt bin ich mit Radio Wien bestens bedient.
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Die wirklich wichtigen Entscheidungen im ORF werden sehr oft nicht in großen Sitzungen getroffen, sondern wenn sich zwei Entscheidungsträger in der Nähe der Herrentoilette treffen.
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Dieser Auftrag geht weitgehend weg. In gewissen Bereichen gehört er noch immer dazu, und in gewissen Bereichen ist es ein Unterhaltungsmedium geworden. Ich habe ein bißchen einen Horror, wenn Politiker dem Fernsehen, und zwar egal, in welchem Land, erklären, was Qualität ist oder zu sein hat. Auf der anderen Seite ist es völlig legitim, daß es Grenzen gibt, daß man keine Pornographie senden darf oder Gewalt. Andererseits halte ich diesen Versuch der Regelung für absurd, in dem Umfeld, in dem wir leben. Es gibt meines Wissens auf der Welt, schon gar nicht in Europa, keinen Sender, der einer härteren Konkurrenz ausgesetzt ist als der ORF. Wir haben 32 oder 33 deutsche Programme, die auf ein rein Deutsch sprechendes Publikum hereinstrahlen. Die Schweiz spricht Deutsch, Italienisch, Französisch. Also sind wir als kleine Landschaft einem Druck ausgesetzt wie niemand, und das erfordert natürlich auch Sonderbedingungen. Eine private Fernsehanstalt dagegen ist eine Gelddruckfabrik. Ihr einziges Kriterium ist: Wie viel Geld kommt hinten raus? Wenn etwas so organisiert ist, dann brauch ich mich nicht zu wundern, wie es vorne am Schirm ausschaut. Ganz einfach.
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Es gibt den Verein der Freunde der Bürgerlichen, die sich zu Fraktionssitzungen treffen, genauso wie die Sozialisten. Wich iche ich das das erste Mal gemerkt habe - eine sehr liebe Kollegin hat mich mitgenommen und gesagt: Du, wir treffen uns da am Abend . . . Ich habe gedacht, jetzt gehen wir ein Bier trinken oder irgendwas, und finde mich in einer sozial-demokratischen Fraktionsversammlung wieder. Ich bin mir so was von deplatziert vorgekommen! Nicht, daß ich gegen die Kollegen, die dort saßen, etwas hatte. Ich habe nur gedacht: Um Gottes Willen!
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Es ist immer ein Spiel. Zuerst sagten die Politiker nichts. Dann kam der ORF und hat Interview gelernt. Noch in den Achtzigerjahren gab's Politiker, die man relativ leicht auf's Eis führen konnte. Dann haben die Politiker wieder nachgezogen, haben gelernt, Schulungen und Coachings gemacht. Politiker wurden zum Teil wegen ihrer Telegenität ausgesucht. Gewisse Politiker der Nachkriegszeit hätten heute im Fernsehen kaum eine Chance. Als nächste Stufe kommt - und das ist keine österreichische Erfindung - die Inszenierung. Da darf nichts schief gehen, ein Parteitag ist kein Parteitag, das ist ein Fernsehspiel. Komplett gescriptet, inklusive der Fernsehaufnahmen, der Hintergründe. Das machen jetzt alle. Und die Frage ist, was dem Fernsehen dazu einfällt. Erstens, glaube ich, muß man Inszenierungen transparent machen. Nicht lächerlich machen, aber sagen, hier wird etwas dargestellt, und diese und jene Themen kommen nicht vor.
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Es ist in dieser Brutalität, glaube ich, neu. Ich sage das als Außenstehender, der es nur zum Teil oder ganz wenig selber miterlebt hat. Wenn der Herr Klubobmann Westenthaler noch im Frühjahr sagt: "Die Linken gehören ausg'ramt" oder so ähnlich, und jetzt sagt er: "Wir entpolitisieren" - habe ich ein gewisses Problem mit seiner Glaubwürdigkeit. Dazu kommt bei der ÖVP - und ich komme aus einem bürgerlichen Haushalt - so etwas wie ein politischer 13-Jahres-Alzheimer. Da ist eine Partei 13 Jahre lang mit an der Macht, auch im ORF natürlich, und kann sich nicht daran erinnern. Bei gewissen Posten brauchten sich die, die bei der falschen Gruppe waren, ja gar nicht zu bewerben. Als Chefredakteur Franz Kreuzer weg war, war völlig klar, daß der Chefredakteur danach ÖVP war, genauso wie für diesen Posten hätte ich mich für den Pulitzerpreis bewerben können. Sinnlos. Genau dasselbe auf der anderen Seite. Natürlich kamen dann Leute und haben gesagt: "Bitte, bewirb dich!" Damit die Sache ein Gesicht hat. Aber jetzt so zu tun, als ob die ÖVP nie Wünsche geäußert hätte!
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Es war eigentlich die ganzen Jahre ein Kampf, der mit vielerlei Dingen zu tun hatte. Sicher mit meiner Persönlichkeit, sicher mit der Tatsache, daß ich parteilos bin, immer war. Man kann mir erzählen, was man will, aber es gibt Gruppen in dem Land, die, wenn sie in bestimmten Bereichen arbeiten, mehr leisten müssen. Das gilt zunächst einmal für fast jede Frau in Österreich, die nur eine minimal gehobenere Position als die einer Supermarktkassierin hat. Ich will, um Gottes Willen, nix gegen Supermarktkassiererinnen sagen - dafür findet man eh keinen Mann. Aber für alles, was drüber ist, muß eine Frau mehr leisten als ein Mann. Und damit meine ich noch nicht einmal das Thema Doppelbelastung Familie. Sondern: Sie muß mehr leisten. Auch parteilos in einem Unternehmen zu sein, das (und da kann man mir - ich bin seit 74 bei dem Verein - nichts erzählen) natürlich politisiert ist und immer war, ist schwierig. Die Politiker haben 1968/69 gesagt, jetzt machen wir eine österreichische BBC. Sie haben nicht eine Sekunde daran gedacht, das tatsächlich zu tun.
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Fernsehen ist keine Kanzel. Leute mit Sendungsbewußtsein gehören in die Sendetechnik.
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Für mich ist klar, daß ein Großteil der Suchtprobleme mit Drogen oder Alkohol aus nicht erkannten depressiven Angstzuständen resultiert.
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Gene - jeder hat sie, aber keiner will sie essen.
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Hans-Joachim Kulenkampff - Gott hab ihn selig -, der wirklich ein gescheiter und netter Mensch war, hat auf die Frage: "Entsetzlich, was für ein Gefühl - Sie setzen sich dort hin, und da schauen Ihnen Millionen zu!" geantwortet, das sei nicht so: "Das sind dort zwei, da ist's einer, dort sind's wieder zwei." Das Gefühl des Massenpredigens trifft die Sache nicht. Das Zweite ist, man gewöhnt sich daran. Natürlich gehört ein wenig Eitelkeit dazu - es soll einem keiner sagen, daß einem das nicht schmeichelt, wenn man dasitzt und jemand kommt und will ein Autogramm und sagt: "Jessas, das war schön." Auf der anderen Seite ist man die Ansprechperson, man ist das Fernsehen, und dann kommt einer und sagt: "Wieso spielt's ihr so wenig Hans-Moser-Filme?" Wurscht. Das einzige Problem - unabhängig vom B'soffenen in der U-Bahn - ist, wenn es einem schlecht geht. Wenn es einem schlecht geht, und jeder von uns hat solche Tage gehabt, und man will allein sein. Da kommt ein Mensch, der's nur gut meint - und man will ihn in Wirklichkeit anbrüllen und ihm sagen: "Lassen S' mich bitte in Ruh', ich kann jetzt nicht." Das würde der nicht verstehen, also macht man's nicht. Gut, aber das ist wurscht. Ich neige weder zu exzessivem Alkoholkonsum noch habe ich das Problem, neben meinem offiziellen Leben als Moderator, in der Vorstellung der Menschen als Lieblingsschwiegersohn oder "whatever", noch heimlich mein eigenes Leben leben zu müssen, wo ich dann in Netzstrümpfen geh, Kokain mir hineinzieh, oder was immer.
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Heute würde ich als populärer Moderator nicht meinen Job verlieren, als Reporter ja. Um einen weiten Sprung zu machen, man ist nicht so blöd, zu sagen: "Der Broukal war vor Jahren einmal bei der SPÖ, jetzt hau ich ihn ausse." Nicht nur, daß das nichts bringt, das wäre ja blöd. Nein, aber auf der zweiten und dritten Ebene, durch Verunsicherung, durch kleine Personalverschiebungen ist schon einiges passiert. Jetzt werden alle behaupten, daß alles nur im Interesse des Unternehmens, im Interesse lang geplanter Strukturen geschehen ist. Aber da ist schon viel passiert. Man hat ein Unternehmen zum Teil unter Kontrolle gekriegt, und zwar durch subtile Änderungen im nichtsichtbaren Bereich.
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Ich habe durch Zufall eine Sendung vom Walter Schiejok gesehen, die mir nicht gefallen hat, ein neues Verkehrsmagazin. Autos haben mich immer interessiert. Und da hab ich ihm einen Brief geschrieben: Wie kann man eine neue Sendung so schlecht machen? Ich weiß nicht, welcher Teufel mich geritten hat. Über einen gemeinsamen Bekannten wußte Schiejok, wer ich war, wovon ich keine Ahnung hatte. Vier Tage später hat er mich angerufen und gesagt: "Wollen Sie nicht kommen?" Das war damals noch nicht so. Man mußte weder einen Ariernachweis oder SPÖ-Parteibuch der Urgroßmutter vom Gründungsparteitag oder so irgendwas mitnehmen. Das war noch die Aufbauphase, 1974. Da sind die Zuschauerzahlen noch gestiegen, es war noch das natürliche Wachstum. Bei Schiejok war ich ein Jahr, habe sehr viel gelernt, auch technisch. Er war ja vorher beim Tozzer, beim Horizonte-Team gewesen. Das war ja doch damals das Beste. Politisch war Claus Gatterer natürlich eine andere Ebene. Aber technisch und auch vom Hinhauen sozusagen war es bei Schiejok nicht so schlecht.
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Ich habe gewußt, wenn mir Ö3 gefällt, machen sie was falsch. Und wenn mir "Taxi Orange" gefällt, machen sie auch was falsch. "Taxi Orange" finde ich nicht lustig. Ich finds so spannend wie "der Farbe beim Trocknen zuzuschauen", wie die Amerikaner sagen. Nur bin ich fair genug zu wissen: Wenn es mir gefällt, dann können sie es gleich weghauen. Weil ich so weit jenseits der Zielgruppe bin. Und das ist ein Zielgruppenprogramm gegen ein aggressives Zielgruppenprogramm, nämlich "Big Brother", das dem ORF etwas weggenommen hätte, in einer für die Werbung irrwitzig relevanten Gruppe, nämlich bei den 14- bis 28-Jährigen. Der ORF mußte es wohl machen. Er kann sagen: Hurra, wir sind so anständig, wir gehen unter. Wie früher das österreichische Fußballnationalteam. Immer in Schönheit sterben.
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Ich habe immer Distanz gehalten. Ich habe das ganz primitiv gesehen. Ich habe mir gesagt: Okay, mit dem freunde ich mich an, bin befreundet, das ist ein interessanter Mensch, egal von welcher Partei, und eines Tages kommt eine Situation, wo ausgerechnet ich vor ihm stehe und sage: "Lieber Freund, jetzt müssen Sie eigentlich zurücktreten!" Das heißt, ich muß auf seiner Karriere, seiner Lebensplanung und auf dem allem herumtrampeln, und zwar nicht, weil ich ein böser Mensch bin, sondern weil es die Situation verlangt und weil ich zufällig der bin, der vom Fernsehen geschickt wird. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten. Ich kann sagen: Schickts wen anderen. Was nicht immer geht. Und der Beurteilung wollte ich mich nie aussetzen, ob ich den dann so frage, wie ich ihn fragen muß. Denn die zweite Möglichkeit wäre: Meine Fragestellung, mein Zugang sind gefärbt, einerseits von der Freundschaft oder, was mindestens genauso gefährlich ist, von einer Überhärte, weil ich mir, ihm, und vor allem allen in der Redaktion, die ja wissen, daß ich mit ihm befreundet bin, beweisen muß, daß ich auch einen Freund "fertig machen" kann. Das ist nicht lustig, einen Politiker vor laufender Kamera zu fragen, ob er jetzt nicht zurücktreten muß. Jetzt nicht diese 08/15-Frage: "Werden Sie Konsequenzen ziehen?" - "Nein ich werde keine . . ."
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Ich kann diese Post im Büro nicht mehr aufmachen. Es geht nicht. Weder physisch noch psychisch. Ich versuche, mich auf meinen Freundeskreis zu beschränken. Aber natürlich merke ich, daß mir Menschen Heiligenbilder, Rezepte und alles Mögliche schicken. Das erzählen sie mir, das spür' ich, das merk' ich, das krieg' ich mit. In einem ungeheuren Ausmaß. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, daß es mir so schlecht geht. Es klingt völlig absurd. Aber ich enttäusche die Menschen offenbar dadurch, daß ich weg bin.
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Ich kann mich erinnern, ich bin einmal zu Mercedes gefahren. Zwei Dinge haben mich beeindruckt. Zuerst hat der Pressemann, der mich abgeholt hat, am Abend gesagt: "Wollen Sie alleine schlafen?" So. Ich habe erst nicht verstanden, was er gemeint hat. Später dann sagte mein Kollege: "Wußtest du nicht, daß Mercedes eigene Nutten hat, mit einem Stern hinten drauf?" Einfach so, beim Abendessen . . . Also - nein.
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Ich konnte als Reporter im Burgenland furchtbare Sachen machen, wir haben dort Drehverbot gekriegt. In meiner Naivität bin ich dort Leuten auf die Zehen gestiegen, von denen mir dann meine Kollegen gesagt haben: "Bist du wahnsinnig?! Der sitzt im Kuratorium, und der ist das und jenes." Davon hab ich keine Ahnung gehabt. Also vieles von dem, was mir später als journalistischer Mut ausgelegt wurde, war einfach Nichtwissen, daß ich mitten im Minenfeld stehe. Man soll sich da nicht mit falschen Lorbeeren schmücken. Ich habe den Anton Benya einmal so beleidigt, daß er mit rotem Kopf den Interviewraum verlassen und die Tür zugeknallt hat, zurückgekommen ist, sich verabschiedet hat, meinen Chef angerufen und ihm eine neue Rundfunkreform angekündigt hat. Nur, im Gegensatz zur heutigen Zeit ist mir nie was passiert. Die haben gebrüllt, dann haben Sie's verstanden und haben gesagt: Okay. Heute . . .
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