Zitate von Platon
Und war wiederum einer ein Sträfling und trug bei Lebzeiten Spuren der Schläge oder Narben von Peitschenhieben oder andere Wunden an seinem Körper, dann wird man diese auch am Körper des Toten sehen können. Oder wenn jemand im Leben gebrochene oder verrenkte Glieder hatte, dann ist das auch am Toten sichtbar. Mit einem Wort: Wie jemand in leiblicher Beziehung zu sein sich bemühte, so ist alles oder doch das meiste eine Zeitlang auch am Toten sichtbar. Ich glaube nun aber, Kallikles, daß es mit der Seele ganz dasselbe ist. Wenn sie vom Körper befreit ist, dann wird an ihr alles sichtbar, sowohl ihre natürliche Anlage als auch die Merkmale, die der Mensch durch Beschäftigungen aller Art in seiner Seele empfangen hat. Wenn sie nun zum Richter kommen, so die aus Asien zu Rhadamanthys, so läßt dieser sie vor sich hintreten und betrachtet die Seele eines jeden, ohne zu wissen, wem sie gehört. Da hat er vielleicht die Seele des Perserkönigs oder sonst eines Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar nichts Gesundes an ihr, sondern findet sie durchgepeitscht und voll von Narben, die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen und die ihm jede seiner Taten in die Seele eingeprägt hat, und alles ist schief vor Lüge und Hochmut, und nichts ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist.
Informationen über Platon
Metaphysiker, Schriftsteller, Philosoph, Schüler von Sokrates, eine der bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte (Griechenland, 428 - 348 v. Chr.).
Platon · Geburtsdatum · Sterbedatum
Geboren am 10.10.-428 in Athen
Gestorben am 31.12.-348 in Athen
Sternzeichen: ♎ Waage
Unbekannt
Weitere 352 Zitate von Platon
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. . . wie Gleiches sich immer zu Gleichem gesellt . . .
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"Denn Eros ist nicht, wie du glaubst, Sokrates, die Liebe zum Schönen." "Aber was denn?" "Die drängende Liebe zum Zeugen und Befruchten im Schönen."
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"Mich dünkt", sprach Zeus im Rat der Götter, "ich habe ein Mittel, daß es weiterhin Menschen gibt, aber sie schwächt, damit sie von ihrem wüsten Wesen ablassen. Ich schneide einen jeden mitten durch." Sprach's und schnitt die Menschen, die Mann und Weib in einem Körper waren, so der Länge nach durch, wie man Birnen zum Einlegen durchschneidet. Als nun das ursprüngliche Wesen entzweigeschnitten war, ging jede Hälfte voller Sehnsucht nach ihrem Gegenstück auf die Suche. Sie umschlangen sich mit den Armen und verflochten sich miteinander im Verlangen zusammenzuwachsen. Sehnsucht und Drang, ein Ganzes zu sein, heißt Eros.
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Aber auch Ihr, meine Richter, sollt voller Hoffnung an den Tod denken und dies als eine Wahrheit anerkennen: Daß es für den tüchtigen Mann kein Übel gibt weder im Leben noch nach dem Tode und seine Sache von den Göttern nicht vergessen wird.
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Aber Frauen, die Teil einer Urfrau sind, kehren sich gar nicht an die Männer; die Tribaden entstehen aus diesem Geschlecht.
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Alle Menschen, Sokrates, tragen Samen, an Leib und Seele; und wenn sie in ein bestimmtes Alter kommen, begehrt unsere Natur danach, zu zeugen. Im Häßlichen kann sie nichts zeugen, wohl aber im Schönen.
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Alle Musik muß in der Liebe endigen, zum Schönen.
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Alles Gute ist schön, Schönes aber gibt es nicht ohne inneres Maß.
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Am allererdrückendsten sind doch die Leute, die Gesetze erlassen und ständig erneuern, stets im Glauben, den Betrügereien im Geschäftsleben Schranken setzen zu können, ohne zu ahnen, daß sie in Wirklichkeit einer Hydra Köpfe abschneiden.
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Am höchsten ehren die Götter die Tugend im Geleit des Eros.
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Ängste bleiben nie dieselben an einem Menschen: Die einen entstehen, die andern vergehen.
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Aus der Demokratie entwickelt sich, wenn die Freiheit im Übermaß bewilligt wird, die Tyrannei.
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Begierden, Lust- und Schmerzgefühle von vielfachster Art wirst du vornehmlich bei den Kindern, Weibern und Sklaven finden, auch bei der geringwertigen Masse der so genannten Freien.
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Beginnend mit dem sinnlich Schönen hienieden muß man dem Schönen an sich zuliebe immer weiter emporsteigen, als ginge es eine Stufenleiter hinauf, von einem einzelnen schönen Körper zu zweien und von zweien zu allen schönen Körpern, von den schönen Körpern sodann zu den schönen Lebensberufen und von diesen zu den schönen Wissensgebieten, um schließlich von den Wissensgebieten zu jenem Wissen zu gelangen, das nichts anderes zum Gegenstand hat als jenes Schöne an sich.
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Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr.
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Bis die Philosophen wie Könige in den Städten regieren oder die, die jetzt Könige oder Prinzen genannt werden, echte und fähige Philosophen werden, werden wir das Übel in den Städten und für die ganze Menschheit nicht los werden.
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Da also die Seele unsterblich und oft wiedererstanden ist und, was hier auf Erden und was im Hades ist, kurz alle Dinge geschaut hat, gibt es nichts, was ihr unbekannt wäre. Mithin ist es kein Wunder, wenn sie imstande ist, sich wiederzuerinnern. Nichts hindert, daß man, wenn man sich nur an eines wiedererinnert - was die Leute dann Lernen nennen -, auch alles andere wieder auffindet, wenn man nur den Mut nicht verliert und die Mühe des Forschens nicht scheut.
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Da jedoch die Natur des Menschen eine doppelte sei, sollte das überlegenere Geschlecht dasjenige sein, welches in Folge den Namen "Mann" führen werde.
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Das Ernsthafte muß man mit Ernst betreiben, was aber keines Ernstes wert ist, das nicht.
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Das Fromme ist ein Teil des Gerechten.