Zitate von Martin Walser
Die Witze, die hübsch klingen, wenn sie aus dem Munde kommen, nehmen sich nur selten auch auf dem Papier gut aus.
Informationen über Martin Walser
Schriftsteller, als "großer Dichter der kleinen Leute" bezeichnet, Georg-Büchner-Preis 1981, "Seelenarbeit", "Halbzeit", "Ein fliehendes Pferd", Überreichung des "Friedenspreis des Deutschen Buchhandels" am 11.10.1998/Frankfurt (Deutschland, 1927 - 2023).
Martin Walser · Geburtsdatum · Sterbedatum
Martin Walser wäre heute 97 Jahre, 7 Monate, 14 Tage oder 35.658 Tage alt.
Geboren am 24.03.1927 in Wasserburg (Bodensee)
Gestorben am 26.07.2023 in Überlingen am Bodensee
Sternzeichen: ♈ Widder
Unbekannt
Weitere 67 Zitate von Martin Walser
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Auch Kränkungen wollen gelernt sein. Je freundlicher, desto tiefer trifft's.
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Bei jeder Lektüre antwortet der Lesende mit seiner bewußten oder unbewußten Biographie auf das, was er liest.
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Das Fernsehen besitzt Macht über die Schläfrigen.
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Das ist der Vorteil der Links-rechts-Schiene, man weiß dann immer gleich, warum einer das sagt, was er sagt.
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Das ist der Vorteil, wenn man häßlich ist: das Alter zerstört die Häßlichkeit.
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Das Leben findet nicht auf dem Bildschirm statt.
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Das Notieren ist das provisorische Abdichten eines Lecks bei einem Schiff, das untergehen wird. Man braucht eine Beschäftigung.
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Der Angestellte und der Arbeiter werden heute nicht mehr in der Produktion ausgebeutet. Die Zeit dieses naiven Kapitalismus ist vorbei. Heute werden sie als Konsumenten ausgebeutet. Durch raffiniert entwickelte Bedürfnisweckung werden sie zu Sklaven der oktroyierten Wünsche, die sie für ihre eigenen halten.
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Der Anrufbeantworter ist der genaueste Ausdruck der durch die Technik geschaffenen Kommunikationsmöglichkeit. Ich habe nie auf dieses Sprechkommando reagiert. Um die Brutalität der Abweisung zu mildern, werden die Sprechkommandos oft noch lustig verkleidet. Wie menschlich war das, als man es lange klingeln lassen konnte und sich dabei vorstellte, wie das Klingeln in der Stille der leeren Wohnung tönte.
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Der Dialekt ist empfindlicher gegen Unwahrhaftigkeit als die Schriftsprache.
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Der Mund des Gastes macht den Wein gut.
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Deshalb die Behauptung: Wer sich schreibend verändert, ist ein Schriftsteller.
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Die Erinnerung ist eine Produktion, an der die Gegenwart genauso beteiligt ist wie die Vergangenheit.
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Die Höhle in jedem von uns, in der das Dunkel Platz hat, das zu uns gehört, dürfen wir Gott nennen. Und sie ist leer, diese Höhle. Leute, denen die Leere fremd ist, sind mir fremd. Lasst die Leere zu. In ihr ist Gott daheim.
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Die Medien dürfen alles und müssen nichts. Keine Macht ist so illegitim wie die der Medien.
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Die Meinung soll frei sein, das Eigentum geschützt. Wo alles jemand gehört, ist auch die Meinung Eigentum. Deshalb haben die meisten keine eigene.
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Die schlimmste Wirkung des Kapitalismus: daß man glaubt, alles, was man bezahlen könne, gehöre einem.
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Die Witze, die hübsch klingen, wenn sie aus dem Munde kommen, nehmen sich nur selten auch auf dem Papier gut aus.
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Diese andauernde Konfessions-Überwachung durch linke Aufsichts-Intellektuelle ist typisch deutsch.
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Dieser Wein macht den Suizid aufschiebbar.