Zitate von Jean de La Bruyère
Ein bekanntes Zitat von Jean de La Bruyère:
Wenn ein Werk deinen Geist erhebt und dir edle, beherzte Gefühle einflößt, so suche nicht erst nach einem anderen Maßstab des Urteils; dann ist es gut und von der Hand eines tüchtigen Meisters.
Informationen über Jean de La Bruyère
Anwalt, Schriftsteller, Moralist, "Die Charaktere oder die Sitten im Zeitalter Ludwigs XIV." (Frankreich, 1645 - 1696).
Jean de La Bruyère · Geburtsdatum · Sterbedatum
Jean de La Bruyère wäre heute 379 Jahre, 2 Monate, 28 Tage oder 138.516 Tage alt.
Geboren am 16.08.1645 in Paris
Gestorben am 10.05.1696 in Versailles
Sternzeichen: ♌ Löwe
Unbekannt
Weitere 676 Zitate von Jean de La Bruyère
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Bei vielen Leuten ist nur der Name etwas wert. Wenn man sie recht aus der Nähe besieht, taugen sie weniger als nichts; nur aus der Ferne machen sie Eindruck.
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Beim Anblick eines gewissen Elends empfindet man eine Art Scham, glücklich zu sein.
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Bescheidenheit ist die letzte Raffinesse der Eitelkeit.
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Bescheidenheit verhält sich zum Verdienst wie Schatten zu den Gestalten eines Gemäldes: Sie erst geben Kraft und Relief.
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Bezahlt man dem Schriftsteller das, was er denkt und schreibt? Und wenn er Bedeutendes denkt, zahlt man ihm entsprechend mehr? Wird er reich, wird er adlig durch treffliches Denken und Schreiben?
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Da Unwissenheit bequem ist und keine Mühe kostet, gebricht es ihr nicht an Anhang.
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Das beste aller Güter, wenn es überhaupt Güter gibt, ist die Ruhe, die Zurückgezogenheit und ein Plätzchen, das man sein eigen nennen kann.
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Das Duell ist der glänzendste Sieg der Mode und zugleich die Unsitte, wo ihre Tyrannei am stärksten in Erscheinung getreten ist.
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Das einzige Verbrechen, das die Frömmler kennen, ist die Unkeuschheit, besser gesagt, der Ruf oder Anschein der Unkeuschheit.
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Das Gefallen an der Kritik beraubt uns der Freude, von großen Schönheiten eines Schriftwerkes lebhaft ergriffen zu werden.
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Das Leben der Helden hat die Geschichte bereichert, und die Geschichte hat die Taten der Helden verklärt: Ich wüßte nicht, wer dem anderen mehr Dank schuldig ist, ob die Historiker denen, die ihnen einen so edlen Stoff darboten, oder jene großen Männer den Geschichtsschreibern.
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Das Leben ist ein Schlaf: Die Greise sind die Menschen, die den längsten Schlaf getan haben - sie beginnen erst zu erwachen, wenn es ans Sterben geht.
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Das Merkmal geistiger Mittelmäßigkeit ist die Sucht, immer etwas zu erzählen.
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Das peinliche Verhör ist eine bewundernswerte Erfindung, mit der vollkommensten Gewißheit, einen Unschuldigen von schwachem Naturell ins Verderben zu bringen und einen kräftig angelegten Schuldigen zu retten.
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Das Rednerhandwerk gleicht in einer Hinsicht dem Kriegshandwerk: Das Wagnis ist größer als in anderen Berufen, doch man macht auch rascher sein Glück.
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Das Schöne verliert am falschen Platz; erst die angemessene Umgebung schafft Vollkommenheit, und die Vernunft bestimmt, was angemessen ist.
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Das Treiben der Welt paßt für die, welche Höfe und Städte bevölkern; die Natur ist nur für die geschaffen, die auf dem Lande wohnen; sie allein leben, nur sie wissen wenigstens, daß sie leben.
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Das Verlangen, zu besitzen und seine Habe zu vergrößern, läßt den Menschen keine Ruhe. Die Galle schmerzt, der Tod kommt heran, und mit welkem Gesicht und altersschwachen Füßen sagt man noch: Ach, mein Vermögen, meine angelegten Gelder!
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Das Volk versteht unter Beredsamkeit die Fähigkeit, mit heftigem Gebärdenspiel und laut schallender Stimme lange Zeit allein zu sprechen.
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Das Vorurteil des Volkes zugunsten der Großen ist so blind und die Eingenommenheit für ihre Gebärde, ihre Miene, den Ton in ihrer Stimme und ihr ganzes Benehmen so allgemein, daß es bis zur Vergötterung käme, wenn es ihnen auch noch einfiele, gut zu sein.