Zitate von Heinz Nußbaumer
Ein bekanntes Zitat von Heinz Nußbaumer:
Liebe Traudi, lieber Hugo, liebe Alle! / Das ist das Schöne an dieser Auszeichnung für ein großes Lebenswerk: / Da ist Einer, der eine enorme Distanz zu Titeln und Huldigungen hat - und also nichts weniger möchte, als jetzt zuhören zu müssen, wie jemand seine Lebensgeschichte nacherzählt. / Und da sind Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, die sosehr mit Hugo Portisch und seiner Arbeit aufgewachsen sind, dass ich niemanden mehr von seiner Preiswürdigkeit überzeugen muss. / Also spare ich Wirken und Würdigung weitgehend ein. Dafür erzähle Ihnen zunächst drei kurze Erinnerungen - und nütze die verbleibenden Minuten, um das auf den Punkt zu bringen, was seine Art von Journalismus war, ist - und bleiben sollte. // Zunächst drei kurze Zwischenstopps in der Vergangenheit: // Geschichte 1: Es war im Jahr 1970. Da beschrieb Ludwig Marton, der scheidende Außenpolitik-Chef der "Presse", sein tollstes Erlebnis als Journalist. Als Berichterstatter war er im Winter 1962 im indisch-chinesischen Grenzkrieg gewesen - und mit einer indischen Patrouille bis an die Front herangekommen. Im Schnee hatte er plötzlich jenseits der Grenze einen chinesischen Spähtrupp entdeckt - und war auf eigene Gefahr auf ihn zugestapft. / Ich muss die Geschichte kurz machen: In diesem aufregenden Moment, in dem Ludwig Marton glaubte, seinen größten Coup zu landen, da erwartete ihn die bitterste Enttäuschung: Denn die Soldaten Maos erzählten ihm, dass da schon einmal eine "Langnase" aus Europa hier gewesen war. Aus einer wattierten Jacke zauberten sie einen Zettel hervor - darauf stand: "Hugo Portisch". // Geschichte 2: Als mich Hugo Portisch 1967 in den Sechstagekrieg schickte - mein erster Krieg -, da beruhigte er zum Abschied mein aufgeregtes Herz: Sollte Israel gegen die arabischen Armeen verlieren, keine Angst! Den Chef der 6. US-Flotte im Mittelmeer kenne er gut. Die Amerikaner würden mich notfalls schon herausholen. Was war ich damals stolz, einen solchen Chef zu haben! // Geschichte 3: Auf einer meiner Nahostreisen bin ich von Israels Armee festgenommen worden. Unerlaubt hatte ich vorher Raketen-bestückte "Mirage"-Flugzeuge fotografiert. Kaum war ich wieder frei, wollte ich über meine Haft-Erlebnisse eine Reportage schreiben, bin aber am strengen Militär-Zensor in Tel Aviv gescheitert. / "Das geht doch viel freundlicher", sagte er - und zwang mich mehrmals zum Umschreiben. Am Ende blieb ein Werbetext für Israels Armee, die hilfsbereit sogar meine Filme entwickelt hatte. Von Haft und Verhör war nicht mehr die Rede. In Wien aber las Hugo Portisch meine jämmerliche Geschichte und wusste: "Der Nußbaumer ist verhaftet worden - und darf es nicht schreiben!" So stand es anderntags auch im KURIER. // Was ich damit sagen will: Da war Einer, der hat nicht nur mich, sondern gleich mehrere Journalisten-Generationen geprägt. Als Kompass für Wissen und Gewissen. Als Journalist von internationalem Rang - Welt-Erklärer, TV-Star, Bestseller-Autor, Initiator des unabhängigen ORF, auch als diskrete Instanz in Krisenstunden unserer Republik. Und - bis heute - als großer Volksbildner in politischer Heimatkunde. // Tag für Tag hat er uns spüren lassen, dass Journalismus der schönste Beruf der Welt ist. Ein Auftrag aber, den es nicht ohne Verantwortung geben kann. Weil Pressefreiheit dort endet, wo sie in Narrenfreiheit entartet. // Ich weiß schon: Der Journalismus von Heute muss sich gegen Verlockungen und Zumutungen ganz anderer Art bewähren. Wir alten medialen Ackergäule sollten uns deshalb mit späten Ratschlägen zurückhalten. Trotzdem gibt es so viele Kontinuitäten, für die Hugo Portisch bleibende Normen geschaffen hat. Wenigstens ein paar davon möchte ich heute Abend erwähnen. // "Erzählt niemandem ungefragt, was ihr von Beruf seid - so angesehen ist er nicht", hat er uns Junge gegen die Eitelkeit immunisiert. Und: "Vergesst nie: Wenn sie Euch schmeicheln und Euch hofieren - sie meinen nie Euch, sie meinen immer das Medium". // Von Hugo Portisch haben wir auch gelernt, dass Journalisten keine Mitspieler in Politik, Wirtschaft oder Kultur sind und sein sollten - weder Drehbuchautoren, noch Regisseure und schon gar keine Akteure des Geschehens, sondern Dienstleister am Bürger; Vermittler, Boten, - "KURIERe", wenn Sie so wollen. Verpflichtet, die Dinge so zu berichten, wie sie tatsächlich sind. // Menschen also, die gut recherchieren - immer bei allen Betroffenen einer Geschichte. Ohne Portischs legendäres "Check, re-check, double-check" durfte kein Artikel in Druck gehen. / Erst später bin ich auf Kollegen gestoßen, die sich ihre Geschichten lieber nicht durch zu viel Recherche ruinieren wollten. // Die "Portisch-Schule", das hieß: Für Jedermann verständlich schreiben. Hieß, Meldung und Meinung trennen. Hieß, auf herabsetzende Adjektive und jede Verletzung der persönlichen Würde verzichten. Und im Zweifel auf der Seite des Beschuldigten zu sein. / Sein Verhältnis zu den Mächtigen war unerschrocken, aber immer fair. Er war überzeugt, dass Politik und Medien schicksalhaft aufeinander bezogen sind; dass aber beide darauf verzichten sollten, das Spielfeld des Anderen zu besetzen. Das hat ihn selbst so immun gemacht gegen die Verlockung höchster Ämter, die ihm angetragen worden sind. / Er hat uns einen Journalismus vorgelebt, der ein Interview nicht als Verhör verstanden hat, einen Kommentar nicht als Inquisitionsbericht - und ein Medium nicht als moderner Pranger. / Und er hat darauf geachtet, dass wir die schwierigen Prozesse der politischen Willensbildung in der Demokratie nicht als "Zank" oder "Streiterei" verunglimpfen - und einen Konsens nicht als "Kuschelei". Sicherlich hätte er nicht gewollt, dass wir bei jeder Aktivität eines Regierungsmitglieds gleich dessen politische Partei dazu zu schreiben. / Medien, das waren für ihn keine Tummelplätze für Ideologen und Kreuzritter, für Linientreue und Scheuklappenträger. Immer musste dem Leser, Hörer oder Seher das Recht auf Zweifel und Widerspruch gewahrt bleiben. // Leidenschaftlich hat er uns davon überzeugt, dass jede Meldung erst durch ihre Zusammenhänge und Hintergründe ihre wahre Bedeutung und Attraktivität bekommt; / dass es unsere wichtigste Aufgabe ist, im rasch Vorbeiziehenden das Bleibende zu erkennen - / und dass die Kürze des Tages nie Maßstab für unsere Berichterstattung sein darf. Kurzum: Er hat uns - seinen Schülern - die drei Prinzipien eines weltoffenen und verantwortungsbewussten Journalismus mitgegeben, die - so glaube ich - auch heute grenzenlos gültig sind: "Aus der Geschichte lernen". "Gegen Vorurteile kämpfen". Und "zur Toleranz erziehen". // Vielleicht ist diese festliche Stunde auch ein Anstoß, sich an diese Grundregeln unserer Profession neu zu erinnern. / Ich wünsche jedenfalls allen Kolleginnen und Kollegen, die heute und morgen in seiner Spur weitergehen, dass auch sie die Chance bekommen, diesem Berufsbild treu zu bleiben! / Bleibt eine letzte Erinnerung an gemeinsame Jahre: Als der legendäre Heribert Meisel, Sportchef des KURIER, im Herbst 1966 an Knochenkrebs erkrankte, da schrieb er vom Spitalsbett aus weiterhin seine Kolumnen. Zur Linderung seiner Schmerzen musste er aber schwere Morphine einnehmen - und so wurden Meisels Texte immer kryptischer und konnten nicht mehr in Druck gehen. Es war Hugo Portisch, der dem Kollegen den Schock ersparen wollte, seine Texte nicht mehr im Blatt zu finden. Also ließ er täglich ein paar Kurier-Exemplare drucken, die nur ins "Kaiser-Franz-Josef-Spital" geliefert wurden. So konnte Heribert Meisel bis zum letzten Tag seines Lebens die eigenen Kommentare lesen. // Der "Ehrenpreis für das Lebenswerk" geht heuer an einen großen Weltbürger und Patrioten - und einen bleibenden Maßstab als Journalist und Mensch. / Lieber Hugo, herzlichen Glückwunsch! (Laudatio für Dr. Hugo Portisch zum "Ehrenpreis für das Lebenswerk" der Zeitschrift "Der österreichische Journalist" am Mittwoch, 11. Februar 2015, in Wien).
Informationen über Heinz Nußbaumer
Journalist, Fernsehmoderator, 1971 - 1990 Außenpolitik-Chef der Tageszeitung KURIER, 1990 - 1999 Pressechef der österreichischen Präsidentschaftskanzlei und Sprecher der Bundespräsidenten Dr. Kurt Waldheim und Dr. Thomas Klestil (Österreich, 1943).
Heinz Nußbaumer · Geburtsdatum
Heinz Nußbaumer ist heute 81 Jahre, 2 Monate, 18 Tage oder 29.666 Tage jung.
Geboren am 16.07.1943 in Bad Reichenhall
Sternzeichen: ♋ Krebs
Unbekannt
Weitere 4 Zitate von Heinz Nußbaumer
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Gerade Journalisten meiner Generation müssen sich heute fragen, wie viele ihrer Erfahrungen und Begegnungen aus vergangenen Jahrzehnten sich noch als Haltegriffe bewähren, um das Kommende mit einem Grundanspruch von Kompetenz deuten zu dürfen.
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Hugo Portisch hat mich und meine Prinzipien sehr geprägt. Seine wichtigsten für einen weltoffenen Journalismus waren: "Aus der Geschichte lernen, gegen Vorurteile kämpfen - und zur Toleranz erziehen".
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Ich denke, unsere Welt erfindet sich auf bedrängende Weise neu - politisch und weit darüber hinaus. Kriege, Krisen Katastrophen lassen uns daran zweifeln, dass es letzlich zum Guten geht.
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Liebe Traudi, lieber Hugo, liebe Alle! / Das ist das Schöne an dieser Auszeichnung für ein großes Lebenswerk: / Da ist Einer, der eine enorme Distanz zu Titeln und Huldigungen hat - und also nichts weniger möchte, als jetzt zuhören zu müssen, wie jemand seine Lebensgeschichte nacherzählt. / Und da sind Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, die sosehr mit Hugo Portisch und seiner Arbeit aufgewachsen sind, dass ich niemanden mehr von seiner Preiswürdigkeit überzeugen muss. / Also spare ich Wirken und Würdigung weitgehend ein. Dafür erzähle Ihnen zunächst drei kurze Erinnerungen - und nütze die verbleibenden Minuten, um das auf den Punkt zu bringen, was seine Art von Journalismus war, ist - und bleiben sollte. // Zunächst drei kurze Zwischenstopps in der Vergangenheit: // Geschichte 1: Es war im Jahr 1970. Da beschrieb Ludwig Marton, der scheidende Außenpolitik-Chef der "Presse", sein tollstes Erlebnis als Journalist. Als Berichterstatter war er im Winter 1962 im indisch-chinesischen Grenzkrieg gewesen - und mit einer indischen Patrouille bis an die Front herangekommen. Im Schnee hatte er plötzlich jenseits der Grenze einen chinesischen Spähtrupp entdeckt - und war auf eigene Gefahr auf ihn zugestapft. / Ich muss die Geschichte kurz machen: In diesem aufregenden Moment, in dem Ludwig Marton glaubte, seinen größten Coup zu landen, da erwartete ihn die bitterste Enttäuschung: Denn die Soldaten Maos erzählten ihm, dass da schon einmal eine "Langnase" aus Europa hier gewesen war. Aus einer wattierten Jacke zauberten sie einen Zettel hervor - darauf stand: "Hugo Portisch". // Geschichte 2: Als mich Hugo Portisch 1967 in den Sechstagekrieg schickte - mein erster Krieg -, da beruhigte er zum Abschied mein aufgeregtes Herz: Sollte Israel gegen die arabischen Armeen verlieren, keine Angst! Den Chef der 6. US-Flotte im Mittelmeer kenne er gut. Die Amerikaner würden mich notfalls schon herausholen. Was war ich damals stolz, einen solchen Chef zu haben! // Geschichte 3: Auf einer meiner Nahostreisen bin ich von Israels Armee festgenommen worden. Unerlaubt hatte ich vorher Raketen-bestückte "Mirage"-Flugzeuge fotografiert. Kaum war ich wieder frei, wollte ich über meine Haft-Erlebnisse eine Reportage schreiben, bin aber am strengen Militär-Zensor in Tel Aviv gescheitert. / "Das geht doch viel freundlicher", sagte er - und zwang mich mehrmals zum Umschreiben. Am Ende blieb ein Werbetext für Israels Armee, die hilfsbereit sogar meine Filme entwickelt hatte. Von Haft und Verhör war nicht mehr die Rede. In Wien aber las Hugo Portisch meine jämmerliche Geschichte und wusste: "Der Nußbaumer ist verhaftet worden - und darf es nicht schreiben!" So stand es anderntags auch im KURIER. // Was ich damit sagen will: Da war Einer, der hat nicht nur mich, sondern gleich mehrere Journalisten-Generationen geprägt. Als Kompass für Wissen und Gewissen. Als Journalist von internationalem Rang - Welt-Erklärer, TV-Star, Bestseller-Autor, Initiator des unabhängigen ORF, auch als diskrete Instanz in Krisenstunden unserer Republik. Und - bis heute - als großer Volksbildner in politischer Heimatkunde. // Tag für Tag hat er uns spüren lassen, dass Journalismus der schönste Beruf der Welt ist. Ein Auftrag aber, den es nicht ohne Verantwortung geben kann. Weil Pressefreiheit dort endet, wo sie in Narrenfreiheit entartet. // Ich weiß schon: Der Journalismus von Heute muss sich gegen Verlockungen und Zumutungen ganz anderer Art bewähren. Wir alten medialen Ackergäule sollten uns deshalb mit späten Ratschlägen zurückhalten. Trotzdem gibt es so viele Kontinuitäten, für die Hugo Portisch bleibende Normen geschaffen hat. Wenigstens ein paar davon möchte ich heute Abend erwähnen. // "Erzählt niemandem ungefragt, was ihr von Beruf seid - so angesehen ist er nicht", hat er uns Junge gegen die Eitelkeit immunisiert. Und: "Vergesst nie: Wenn sie Euch schmeicheln und Euch hofieren - sie meinen nie Euch, sie meinen immer das Medium". // Von Hugo Portisch haben wir auch gelernt, dass Journalisten keine Mitspieler in Politik, Wirtschaft oder Kultur sind und sein sollten - weder Drehbuchautoren, noch Regisseure und schon gar keine Akteure des Geschehens, sondern Dienstleister am Bürger; Vermittler, Boten, - "KURIERe", wenn Sie so wollen. Verpflichtet, die Dinge so zu berichten, wie sie tatsächlich sind. // Menschen also, die gut recherchieren - immer bei allen Betroffenen einer Geschichte. Ohne Portischs legendäres "Check, re-check, double-check" durfte kein Artikel in Druck gehen. / Erst später bin ich auf Kollegen gestoßen, die sich ihre Geschichten lieber nicht durch zu viel Recherche ruinieren wollten. // Die "Portisch-Schule", das hieß: Für Jedermann verständlich schreiben. Hieß, Meldung und Meinung trennen. Hieß, auf herabsetzende Adjektive und jede Verletzung der persönlichen Würde verzichten. Und im Zweifel auf der Seite des Beschuldigten zu sein. / Sein Verhältnis zu den Mächtigen war unerschrocken, aber immer fair. Er war überzeugt, dass Politik und Medien schicksalhaft aufeinander bezogen sind; dass aber beide darauf verzichten sollten, das Spielfeld des Anderen zu besetzen. Das hat ihn selbst so immun gemacht gegen die Verlockung höchster Ämter, die ihm angetragen worden sind. / Er hat uns einen Journalismus vorgelebt, der ein Interview nicht als Verhör verstanden hat, einen Kommentar nicht als Inquisitionsbericht - und ein Medium nicht als moderner Pranger. / Und er hat darauf geachtet, dass wir die schwierigen Prozesse der politischen Willensbildung in der Demokratie nicht als "Zank" oder "Streiterei" verunglimpfen - und einen Konsens nicht als "Kuschelei". Sicherlich hätte er nicht gewollt, dass wir bei jeder Aktivität eines Regierungsmitglieds gleich dessen politische Partei dazu zu schreiben. / Medien, das waren für ihn keine Tummelplätze für Ideologen und Kreuzritter, für Linientreue und Scheuklappenträger. Immer musste dem Leser, Hörer oder Seher das Recht auf Zweifel und Widerspruch gewahrt bleiben. // Leidenschaftlich hat er uns davon überzeugt, dass jede Meldung erst durch ihre Zusammenhänge und Hintergründe ihre wahre Bedeutung und Attraktivität bekommt; / dass es unsere wichtigste Aufgabe ist, im rasch Vorbeiziehenden das Bleibende zu erkennen - / und dass die Kürze des Tages nie Maßstab für unsere Berichterstattung sein darf. Kurzum: Er hat uns - seinen Schülern - die drei Prinzipien eines weltoffenen und verantwortungsbewussten Journalismus mitgegeben, die - so glaube ich - auch heute grenzenlos gültig sind: "Aus der Geschichte lernen". "Gegen Vorurteile kämpfen". Und "zur Toleranz erziehen". // Vielleicht ist diese festliche Stunde auch ein Anstoß, sich an diese Grundregeln unserer Profession neu zu erinnern. / Ich wünsche jedenfalls allen Kolleginnen und Kollegen, die heute und morgen in seiner Spur weitergehen, dass auch sie die Chance bekommen, diesem Berufsbild treu zu bleiben! / Bleibt eine letzte Erinnerung an gemeinsame Jahre: Als der legendäre Heribert Meisel, Sportchef des KURIER, im Herbst 1966 an Knochenkrebs erkrankte, da schrieb er vom Spitalsbett aus weiterhin seine Kolumnen. Zur Linderung seiner Schmerzen musste er aber schwere Morphine einnehmen - und so wurden Meisels Texte immer kryptischer und konnten nicht mehr in Druck gehen. Es war Hugo Portisch, der dem Kollegen den Schock ersparen wollte, seine Texte nicht mehr im Blatt zu finden. Also ließ er täglich ein paar Kurier-Exemplare drucken, die nur ins "Kaiser-Franz-Josef-Spital" geliefert wurden. So konnte Heribert Meisel bis zum letzten Tag seines Lebens die eigenen Kommentare lesen. // Der "Ehrenpreis für das Lebenswerk" geht heuer an einen großen Weltbürger und Patrioten - und einen bleibenden Maßstab als Journalist und Mensch. / Lieber Hugo, herzlichen Glückwunsch! (Laudatio für Dr. Hugo Portisch zum "Ehrenpreis für das Lebenswerk" der Zeitschrift "Der österreichische Journalist" am Mittwoch, 11. Februar 2015, in Wien).
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