Zitate von Gerd Bacher
Ein bekanntes Zitat von Gerd Bacher:
Ich hab' das, wenn ich ehrlich bin, eher mit Skepsis und mit Enttäuschung wahrgenommen, dass mein Vater so kleinmütig ist, und sich vor einem Krieg fürchtet. (Reminiszenzen des damals 12 1/2-Jährigen an seinen Vater, bei dem die anfängliche Begeisterung für den Anschluss der Kriegsangst wich).
Informationen über Gerd Bacher
Journalist, Verlagsleiter, Medienberater, Generalintendant des ORF vom 9. 4. 1967 - 10. 1. 1975, 19. 12. 1978 - 7. 7. 1986, 25. 10. 1990 - 17. 10. 1994, KURIER-Chefredakteur vom 12. 10. 1975 - 4. 11. 1975 (Österreich, 1925 - 2015).
Gerd Bacher · Geburtsdatum · Sterbedatum
Gerd Bacher wäre heute 98 Jahre, 10 Monate, 22 Tage oder 36.121 Tage alt.
Geboren am 18.11.1925 in Salzburg
Gestorben am 27.06.2015 in Salzburg
Sternzeichen: ♏ Skorpion
Unbekannt
Weitere 86 Zitate von Gerd Bacher
-
Ich bin ein Anhänger von Alleinregierungen, die man nach vier Jahren hinausschmeißen kann, wenn sie ihre Arbeit nicht tun.
-
Ich bin ein fortschrittlicher Konservativer. Ich bin an der Lösung sozialer Fragen ganz besonders interessiert, weil davon, wie das 20. Jahrhundert gezeigt hat, das Schicksal der Völker in einem ganz außerordentlichen Maße abhängt. Aber ich bin kein Sozialist geworden, ich hab' den Marxismus mein ganzes Leben als den falschen Weg erachtet, wobei mich am Marxismus immer die Diagnose interessiert hat, die war nämlich sehr oft ganz richtig, und ich immer verworfen habe die Therapie. Daran ist er ja auch gescheitert.
-
Ich bin ein Ganz-oder-gar-nicht-Mensch. Beraterfunktionen interessieren mich vom Bundeskanzler aufwärts. In Aufsichtsräten oder Vorzimmern herumhängen und ungebetene Ratschläge erteilen, wie das manche Altersgenossen machen, das interessiert mich nicht. (Auf die Frage: "Wie leben Sie im Ruhestand?").
-
Ich bin ein Lesetier. Ich glaub' auch, dass ein erheblicher Teil meines beruflichen Erfolges aus dieser Lesewut her rührt. Ich bin der Meinung, dass man durch nichts mehr Bildung, Wissen, Erfahrung sammeln kann als durch Lesen. Ich kenne unzählige Trotteln, die Doktorate haben, aber ich kenne keinen Vielleser, der ein Trottel ist.
-
Ich bin ein Macher. "Small is beautiful" ist nicht mein Fall. Heute lebe ich vom Lesen und Reisen. Ich halte mich nirgends lieber auf als in Italien. Ich habe Gott sei Dank einige Freunde, die dort Häuser haben, Franzi Heller zum Beispiel, wo ich es mir im Gästetrakt gut gehen lasse. (Auf die Frage: "Wie leben Sie im Ruhestand?").
-
-
Ich bin einfach der Auffassung, dass das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht weniger modern sein sollte und nicht weniger Zeitgeist bringen sollte. Aber g'scheiter sollte es sein.
-
Ich bin fest davon überzeugt, daß das, worüber man sich jetzt so empört, in europäischen Großparteien am laufenden Band stattfindet, von Amerika überhaupt nicht zu reden. Die haben jetzt allerdings andere Sorgen: Die sind auf der Suche nach Wahlurnen. Ich bin der Meinung, daß Helmut Kohl so außer jeder Proportion behandelt wird, weil es den neuen Herrn an Würde und Balance mangelt. Das ist auch typisch deutsch und als Vernichtung eines politischen Übervaters gedacht. (Auf die Frage: "Sie waren Berater von Helmut Kohl. Wie sehen Sie dessen Demontage?").
-
Ich bin ja natürlich mit diesen nazistischen Helden, jeder muss irgendein schweres Schicksal erlebt haben, nach Hause gekommen. Und dann haben mich diese Leut', die ja aus Zuchthaus, aus KZ kommen und sich nach der Redaktion stundenlang mit mir zusammensetzen und mir die richtigen Hausheiligen erzählen. Na, das hat mir einfach rasend imponiert. (Reminiszenzen des damals 21-Jährigen, der unbedingt Journalist werden wollte und bei den Salzburger Nachrichten und der Salzburger Volkszeitung volontierte).
-
Ich bin nicht unbeteiligt daran, daß Mortier nach Salzburg kam. Ich habe mich sehr gefreut, daß er gekommen ist. Ich freue mich noch mehr, daß er geht. (Auf die Frage: "Wie stehen sie zu Gérard Mortier?).
-
Ich glaube nicht, was Ihr da über mich sagt, aber ich höre es gerne. Erinnert es mich doch daran, wie ich hätte sein sollen. (Emotionale Erkenntnis nach einer Lobesrede anlässlich seines 75. Geburtstages am 18. 11. 2000).
-
Ich glaube, daß Peter Ruzicka ein hervorragender Mann ist - und ein schwieriger Mann. Aber wenn einer einfach ist, kann man schon sicher sein, daß sich seine Genialität in Grenzen hält. (Über den Mortier-Nachfolger Peter Ruzicka).
-
Ich hab' das, wenn ich ehrlich bin, eher mit Skepsis und mit Enttäuschung wahrgenommen, dass mein Vater so kleinmütig ist, und sich vor einem Krieg fürchtet. (Reminiszenzen des damals 12 1/2-Jährigen an seinen Vater, bei dem die anfängliche Begeisterung für den Anschluss der Kriegsangst wich).
-
Ich hab' einen derartigen Zusammenbruch, ein so Zusammenkrachen von allem, was einem etwas bedeutet und was man als richtig angesehen hat, natürlich in meinem Leben nie wieder erfahren. (Gedanken eines 19-Jährigen nach der Befreiung der Amerikaner zum Thema "Kriegsende").
-
Ich habe die alte Führung noch in der ersten Nacht abgesetzt. Sie waren Auftragnehmer ihrer Parteien. (Gedanken des am 9. 3. 1967 zum Generalintendanten gekürten Gerd Bachers über die bis 9. 3. 1967 amtierenden Rundfunk- unf Fernsehdirektoren).
-
Ich habe mit dem Hans Dichand noch nie eine Grundsatzdebatte geführt, kann mir aber vorstellen, dass uns nicht rasend viel im Weltanschaulichen trennt. Ich kritisiere ihn ja immer nur in der Sache. Sie werden kein einziges abfälliges, persönliches Wort von mir über ihn hören. Umgekehrt ist das anders. Er kritisiert mich in der Sache und beschimpft mich in der Person. (Gedanken des ORF-Generalintendanten zum gespannten Verhältnis zur Kronen Zeitung und zu Herausgeber Hans Dichand).
-
Ich halte das für Selbstinfektion durch den eigenen Schmäh (GI Bacher bei einem Prozeß. Er soll 1975 die Österreicher als DÜNNSCHISS Europas bezeichnet haben). Die Antwort kam auf die Frage des Richters, warum sich das Gerücht so lange gehalten habe.
-
Ich halte nichts davon, wenn die Öffentlich-rechtlichen die besseren Kommerziellen sein wollen. Ich bin ein überzeugter Zwangsbeglücker und kein Quotenjäger. (Über den Konkurrenzkampf mit den auch in Österreich immer stärker gewordenen deutschen Privatsendern).
-
Ich hatte in der fairen Auseinandersetzung mit der Linken nie Schwierigkeiten und die Tatsache, dass einer ein Linker ist, hat mich nie davon abgehalten, ihn in verantwortungsvolle Positionen in diesem Haus zu bringen, wenn er fachlich in Ordnung war. (Gedanken des am 9. 3. 1967 zum Generalintendanten gekürten Gerd Bachers, der sich selbst als wertkonservativer heimatloser Bürgerlicher sah, über "Linke").
-
Ich kenne die politische Szene seit 1946, also die ganze Zweite Republik: So eine miese politische Besetzung hatten wir noch nie seit Bestehen der Zweiten Republik. Und wenn man sich anschaut, wie sich manche Landeshauptleute aufführen, dann stimmt das, was ich unlängst in einem Beitrag schreiben durfte: Dass hier eine politische Dauerolympiade der Liliputaner stattfindet. (Gedanken eines ebenso nachdenklich wie polemisch agierenden "Jahrhundert-Journalisten" zum Thema "Politik und Frustration").
-
Ich lege Wert darauf, Obmann einer Ein-Mann-Partei mit Aufnahmesperre zu sein, mich können Sie nirgends zuweisen. Ins bürgerliche Lager - was immer man darunter versteht - bin ich natürlich einzureihen. Und dort bin ich halt einer der wenigen Artikulierer gewesen. (Gedanken des vom 9. 3. 1967 - 27. 9. 1994 fünf x 4 Jahre amtierenden ORF-Generalintendanten über seine politische Heimat).