Zitate zu "Sport"
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Sigmund Graff
Der Sport liefert den Völkern die Zankäpfel, über denen sie ihre Streitigkeiten vergessen.
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Sigmund Graff
Im Sport spielen jetzt die Vereinskassen gegeneinander.
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Sigmund Graff
Unter den Muskelpartien, deren Leistung der Sport bis an die Grenzen des Menschlichen hinausgeschoben hat, darf die Zunge der Rundfunkreporter nicht vergessen werden.
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Martin Groß
DAS WUNDER VON BARCELONA - Die ersten 88 Minuten . . . 02:27 . . . Da ist Suárez . . . und der ist nicht drin . . . und der auch nicht . . . doch . . . Deniz Aytekin gibt ihn . . . 1 : 0 Suárez . . . 39:25 . . . Iniesta, das hat er clever gemacht . . . Und der Ball ist drin . . . Eigentor . . . Barcelona kommt zum 2 : 0 . . . 5:00 . . . Im Schnitt hat Barcelona hier in der Gruppenphase ein 5 : 0 hingelegt. Heute ein solches Ergebnis und wir hätten in der Tat die größte Auferstehung seit 2000 Jahren . . . 2000 . . . nicht ganz 2000 Jahren. 9:10 . . . Und nun probiert es Messi aus elf Metern . . . Trapp ist dran, aber der Ball ist drin und Barca führt mit 3 : 0 . . . Wer bis jetzt gezweifelt hat, ist in dieser fünfzigsten Minute dabei, seine Zweifel wegzuschieben . . . 3 : 0 und noch vierzig Minuten Zeit . . . 61:05 . . . Rakitic hat da jetzt etwas verloren . . . Ein wichtiges Duell . . . Cavani macht das 3 : 1 . . . Und was für eine Erleichterung bei PSG . . . Das Auswärtstor ist da, das Barcelona zwingt, jetzt noch drei weitere zu erzielen, wenn's ins Viertelfinale gehen soll . . . Eine Verlängerung ist also ausgeschlossen, entweder es gibt DAS WUNDER VON BARCELONA jetzt mit einem halben Dutzend Barca-Toren oder aber Barcelona verabschiedet sich aus diesem Wettbewerb . . . Eine halbe Stunde ist ja noch Zeit . . . Im Vorfeld dieses Spieles da hat Luis Enrique gesagt: "Wenn PSG gegen uns vier Tore erzielen kann, warum sollten wir dann gegen PSG im Rückspiel nicht sechs machen?". DAS WUNDER VON BARCELONA - Die letzten 7 Minuten 1:30 . . . Barcelonas Hoffnungen sind eigentlich dahin . . . Nennen wir's beim Namen: Einer der großen Titelfavoriten wird aus der Champions League rausgehen, und das im Achtelfinale - das kommt einer Majestätsbeleidigung gleich. 87:05 . . . Für Paris ist das ein Riesenerfolg, also das muss man auch mal sagen . . . Basierend übrigens auf einem ersten Spiel, das man zu Hause ausgetragen hat . . . Es ist ja auch immer die Diskussion, ob das nun ein Vorteil ist oder nicht . . . Paris St. Germain hat es zu einem Vorteil gemacht mit diesem 4 : 0-Zaubersieg gegen den FC Barcelona, der zu groß war für Barca . . . Auch wenn Neymar hier noch mal ein herrliches Tor schießt . . . Und jetzt haben die drei tatsächlich getroffen: Neymar, Messi, Suárez - der Dreizack . . . Aber es ist eben ein Gegentor gefallen . . . Und deswegen ist die Freude eher verhalten bei Luis Enrique . . . Ein Klasse-Freistoß von Neymar . . . Messi hat's probiert und in seinem ersten Versuch schafft Neymar das, was Messi eben aus der Distanz nicht gelungen ist in der ersten Hälfte - aber es kommt zu spät . . . Könnte man auch mal ne neue Aufgabenstellung umreißen: Zwei weitere Tore in zwei Minuten plus Nachspielzeit. Also Barcelona hat sich noch einmal zu einer großen Leistung aufgerafft an diesem Abend . . . Vor allen Dingen, was die Leidenschaft, Laufbereitschaft, Kampfbereitschaft angeht, auch das Engagement - all das, das war groß . . . Spielerisch gab es andere große Zeiten, die irgendwie in dieser Saison etwas verschütt' gegangen sind, die dann wieder geholt werden müssen, wenn's Zeit ist . . . Heute Abend galt es ein 0 : 4 wettzumachen . . . 89:00: Da kommt noch mal Suárez . . . Und jetzt gibt's Elfmeter! Meine Güte, ich mach das hier zu, und Barcelona hat die Chance, das Ganze hier auf 5 : 1 zu stellen. Und die Nachspielzeit vielleicht noch zu nutzen . . . Marquinhos stößt Suárez, der so lange an diesem Elfmeter herumgearbeitet hat und jetzt diesen kleinen, kleinen Griff oben, diese Miniberührung nutzt, um spektakulär zu stürzen . . . Ist ganz schön viel, was er da rausholt, aber Marquinhos muss da einfach wegbleiben . . . Tut's nicht, kriegt Gelb, wird im Viertelfinale - so Paris es denn überhaupt erreicht, mein Gott - im ersten Spiel zusehen müssen . . . Messi geht nicht hin, Neymar. Eben per Freistoß gegen Trapp erfolgreich . . . Was haben wir denn? 90. Minute . . . Neymar gegen Trapp . . . Und der ist drin: Barcelona 5, PSG 1. Und jetzt alle Augen auf die Nachspielzeit . . . Die Aufholjagd ist noch nicht durch . . . 5 : 5 nach Hin- und Rückspiel. Und wo bleibt die Nachspielzeit? Eine Minute sind wir schon drüber . . . Es fehlt ein Tor, es fehlt ein Tor . . . Aber wie lange hat Barcelona dafür noch Zeit? Aha, noch vier Minuten . . . Die Aufgabe heißt: Ein Tor in vier Minuten . . . Turan . . . Piqué . . . Und Trapp würde am liebsten so liegen bleiben, aber das geben die Regeln nicht her . . . Noch drei Minuten . . . Das ist ja nicht zu fassen . . . Es gibt noch einen Wechsel . . . Und was eben noch so freudig war, weicht jetzt, na ja, ansatzweise Entsetzen . . . Meunier raus, Krychowiak rein, heißt 1,86 für die Luftverteidigung . . . Das ist eher Foul und Freistoß Barcelona, als das vorher an Suárez im Strafraum Elfmeter gegeben hat . . . Aber 2:34 sind schon wieder rum, heißt: Paris St. Germain muss noch zwei Minuten überstehen . . . Gibt's noch eine Gelegenheit für Barca? . . . Freistoß . . . Messi . . . Verratti . . . Gelb für Verratti, fällt für's Viertelfinale aus fürs Hinspiel . . . Wird ihm erst Mal egal sein, wenn PSG es denn überhaupt erreicht . . . Ein Fehler da hinten vor Trapp - und PSG ist vielleicht raus . . . Und das wär's noch, wenn ter Stegen jetzt gegen Trapp hier das Sechste machen würde, ter Stegen ist da vorne mit dabei . . . Barca muss auf Abseits achten, sonst ist da ganz schnell die Luft komplett raus . . . Turan . . . ter Stegen . . . wow, wird der übel umgeholzt von Verratti, der jetzt Glück hat, dass Deniz Aytekin da nichts draus macht . . . Und noch mal in den Strafraum, ab in den Strafraum, Marc-Andre ter Stegen . . . 4:40 . . . Letzte Chance Barcelona . . . Cavani gewinnt das Kopfballduell gegen den Torwart, der bleibt aber gleich vorne . . . Noch mal Neymar . . . Und da ist Roberto, und er ist drin, er ist drin, das gibt's doch nicht . . . 6 : 1 . . . Barca ist im Viertelfinale . . . unfassbar! Wer jemals behauptet hat, dass dieser Sport nur Fußball heißt, der hat dieses Spiel nicht gesehen . . . Wir müssen gucken, ob es regelkonform ist . . . ja, also: reguläres Tor . . . und der eingewechselte Sergi Roberto macht das 6 : 1 . . . In den letzten Sekunden der Nachspielzeit . . . Was für eine Tragik und was für ein Glück . . . Das ist Fußball - und das ist nicht nur Sport, das ist alles - das ist Freude, das ist Leid, das ist grenzenloser Schmerz und grenzenloser Jubel . . . Ja, sie haben's gekonnt . . . 6 : 1 . . . und jetzt ist's vorbei . . . DAS WUNDER VON BARCELONA ist da! Etwas, was es noch nie, noch nie in der Europapokalgeschichte gegeben hat, ist heute Wirklichkeit geworden . . . Luis Enrique und der FC Barcelona schreiben Geschichte . . . wow . . . Sie sind Zeuge eines der größten Fußballwunder der jüngeren Vergangenheit geworden, vielleicht auch der älteren . . . Es ist unbeschreiblich, unfassbar, was sich an diesem Abend getan hat . . . Der FC Barcelona hat sich zu etwas aufgerafft, was er selber erst in den kommenden Tagen begreifen wird . . . Und das, obwohl diese Mannschaft ja schon sehr, sehr viel erlebt hat, dieser Trainer diesen Pokal schon in den Himmel gestemmt hat . . . All das, das wirkt jetzt fast klein, gegenüber dem, was wir heute Abend erlebt haben. Es ist kein Spieler aus Paris mehr auf dem Platz . . . Verständlich, aber im Moment dieses Ergebnisses auch ein Gedanke hin zu Paris St. Germain . . . 4 : 0 im Hinspiel - phantastisch gespielt - und dann am Ende erdrückt von der Wucht eines FC Barcelona, der sich nicht auf die spielerische Klasse hat verlassen können, sondern der alles reingeschmissen hat, was es sonst noch im Fußball so gibt . . . Barcelona ist noch mit dabei und hat sich mit dieser Leistung zurückgemeldet und alle, die da vorher schon abgesungen haben - ich inklusive - müssen Abbitte leisten . . . Der Abend endet in einem 6 : 1 und dem Erreichen des Viertelfinales - die nackten Fakten eines unfassbaren, aber wunderschönen Fußballabends. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
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Sunil Gulati
Wenn wir uns die momentane Aufmerksamkeit erhalten können, wird er unseren Sport auf eine andere Ebene heben. Das weltweite Interesse ist wirklich außergewöhnlich.
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Dr. Jörg Haider
Ich habe früher immer gesagt: Seien wir froh, daß sich jemand im Sport engagiert. Doch dann habe ich gesehen, wie Stronach das Ding mit Schachner gedreht hat. Er hat den Trainer des Jahres heraus gekauft, weil er eifersüchtig war auf den FC Kärnten. So etwas ist nicht fair.
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Lewis Hamilton
Die Formel 1 ist durch und durch von Regeln bestimmt. Es ist ein Sport, der es nicht zulässt, dass man die wirklichen Persönlichkeiten der Athleten zu sehen bekommt. Wir steigen aus dem Auto - und stehen direkt im Scheinwerferlicht der Kameras.
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Sven Hannawald
Es kann ja keiner verstehen, was wir machen. Fußball, Tennis oder Skilanglauf kann jeder selbst betreiben. Wenn es uns einer mal nachmachen will, braucht er eine gute Versicherung.
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Sven Hannawald
Ich bin kein Held. Im Schwimmbad hüpfe ich nur vom Einmeter-Brett. Höher trau' ich mich nicht rauf.
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Sven Hannawald
Ich kann nur sagen, daß ich mich absolut megagenial wahnsinnig freue, denn Skifliegen ist mein Ein und Alles.
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Ralph Hasenhüttl
Ob ich "RB Leipzig" als Markenklub eines Dosengetränks ohne Tradition ein freundliches Image verleihe? Sehen Sie, für einen Trainer ist es überhaupt kein Nachteil, wenn der Verein keine große Tradition hat. Warum? Selten kommt dort einer um die Ecke und erzählt, wie toll alles vor 20 Jahren war.
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Ralph Hasenhüttl
Sportlich haben wir in ein Wespennest gestochen. Dass es jetzt ein bisschen summt, ist klar.
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Oliver Hassencamp
Wer Sport treibt, erträgt sogar das Kulturleben.
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Dr. Nils Havemann
Der Sepp Herberger neigte schon in der Zeit der Weimarer Republik dazu, auch mal die Hand unter dem Tisch aufzuhalten, auch manchmal Schwarzgeld zu kassieren. (Sepp Herberger forderte 1950 von Rudolf Dassler neben der Gratisausrüstung auch erstmals eine monatliche Zahlung für sich persönlich. Der PUMA-Eigentümer lehnte die Herberger-Forderungen ab . . . von Adi Dasslers ADIDAS wurden sie aber sofort erfüllt. Das Unternehmen wurde auch DFB-Partner und ist bis heute DFB-Generalausrüster).
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Dr. Nils Havemann
Die Zeiten waren damals anders. Was heute als Korruption gilt, nannte man damals nur einfach "Landschaftspflege". (Der Sporthistoriker skizziert die Nachkriegssportjahre und die Situation von "Schmier- und Bestechungsgeldern an Sportler").
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Nicolas G. Hayek
Ohne Sport ist der Mensch überhaupt nicht lebensfähig.
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Sascha Hehn
Ich habe Schwielen an den Händen, weil ich zu viel golfe.
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Herbert Heiner
Rede bei der der Gedenkfeier für Franz Beckenbauer in der Allianz Arena in München am 19. 1. 2024. Liebe Heidi Beckenbauer, sehr geehrte Familie Beckenbauer, sehr geehrter Herr Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, sehr geehrter Herr Bundeskanzler Olaf Scholz, sehr geehrter Herr Ministerpräsident Markus Söder, lieber Uli Hoeneß, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des Bundes, des Landes, der Stadt München um unseren sehr geehrten Herrn Oberbürgermeister Dieter Reiter, sehr geehrte Vertreterinnen und Vertreter des internationalen und deutschen Fußballs aus Verbänden, Organisationen und Vereinen, liebe Ehrengäste und treue Wegbegleiter - liebe Fans des FC Bayern München! Ich darf Sie alle im Namen des FC Bayern München in unserer Allianz Arena willkommen heißen. Es ist uns eine große Ehre, dass Sie heute hierhergekommen sind, damit wir uns in diesem ganz besonderen Rahmen gemeinsam von Franz Beckenbauer verabschieden können. Wir begrüßen Wegbegleiter aus der ganzen Welt und aus vielen Jahrzehnten. Franz war ein Freund für jeden - aus seinem Herzen heraus. Das hat ihn - neben seinem Fußball - zu dieser einzigartigen Persönlichkeit gemacht. Ich bin sicher, er hätte sich gefreut, dass heute so viele Menschen zusammengekommen sind. Er hätte sich aber sicherlich auch ein bisschen gewundert: Was, hätte er vermutlich gefragt, Ihr seid's wegen mir hier? Das hätt's net gebraucht! Zuviel Aufhebens um seine Person, das war ihm nie ganz geheuer. Wir durften ihn kennenlernen: Ein Münchner Kindl, das zum Weltbürger wurde. Franz hat nie vergessen, wo er hergekommen ist. Jeder Mensch ist gleich, das wurde ihm von klein auf in seiner Familie vermittelt, am Küchentisch seiner Mutter Antonie, an den es ihn auch als Erwachsener immer wieder zog. Er lebte diese Werte - immer und überall, ganz egal, wo er sich gerade aufhielt. Seiner Zeit damit womöglich weit voraus: Ein Vorbild für alle Generationen! Franz blieb dabei auch immer der Libero: Ein ewiger Freigeist, für den die Kreidelinien des Spielfelds keine Grenzen gewesen sind. Wo auch immer er auftauchte: Franz brachte den Glanz, ganz locker - auf seine unverwechselbare Art. Dass das Leben immer ein Spiel ist, hat er uns mit eindrucksvoller Leichtigkeit gezeigt. So viele wollten etwas von ihm, jeder zerrte an ihm. Aber er nahm sich immer Zeit für alle, ohne Unterschiede zwischen den Menschen zu machen. Das war eine Gabe. Seine Gabe. Immer ein nettes Wort, ein offenes Ohr für sein jeweiliges Gegenüber zu haben: Dass wir uns Zeit nehmen füreinander - auch das ist sein Vermächtnis. Heute ist die Welt zu Gast beim FC Bayern München. Heute ist die Welt zu Gast bei Franz. Die Nachricht von seinem Tod hat uns alle erschüttert. Die Welt des FC Bayern, die gesamte Fußballwelt wurde dunkler. Für den FC Bayern bedeutete Franz Beckenbauer alles. Aber Franz würde wollen, dass wir nach vorne schauen - ohne Trauer. Dass wir nach vorne schauen mit unzähligen einzigartigen Erinnerungen und unvergesslichen Bildern, die er uns hinterlassen hat. Franz glaubte fest daran, dass der Tod nur eine Etappe ist. Dass er ein Teil von uns bleibt. Lieber Franz, dieser Gedanke ist tröstlich, dass Du weiter bei uns bist! Wir hatten das große Glück, eine Kaiserzeit erleben zu dürfen. Es ist nun an uns, seine Geschichte weiterzuleben. Mir gefällt die Vorstellung, dass er zum Beispiel am vergangenen Freitag bei unserem 3:0 über Hoffenheim zugeschaut hat. Vielleicht hat er dabei erst gegrantelt, weil zunächst nicht alles ganz geklappt hat: "Das war Obergiesing gegen Untergiesing!" Am Ende aber war er ganz sicher recht zufrieden. Sein Spruch war immer: Geht's raus und spielt's Fußball! Lasst uns alle so weitermachen - lasst uns rausgehen und spielen - in seinem Sinne! Der FC Bayern wird jedenfalls ein Kaiserreich bleiben - und das auf ewig! Dieser Verein ist mit Franz Beckenbauer groß geworden: Wir alle sind gemeinsam gewachsen. Er wurde dabei immer größer, die Welt hat zu ihm aufgeschaut - aber er hat nie auf die Menschen herabgesehen. Du warst immer einer von uns. Einer für alle. Mia san Franz. Er wird uns fehlen. Als Persönlichkeit, als Mensch. Ich hatte die Ehre, ihn einen Freund nennen zu dürfen. Man musste diesen Mann einfach bewundern, ich habe ihn immer bewundert: Dieser beispiellose Mix aus Leichtigkeit bei gleichzeitigem Verantwortungsbewusstsein. Wer sagt, er sei ein Kind des Glücks gewesen, der vergisst, dass bei ihm immer hinter allem harte Arbeit steckte. "Das Glück", sagte er mal, "ist kein Dauerzustand - es ist ein Moment." Und was hat er alles getan, um den Menschen Glücksmomente zu schenken! Sie bleiben - auf Dauer! Einmal wurde er nach seiner Definition von Glück gefragt. Seine Antwort: "Glück ist, dabeizubleiben. Spielerischer Ernst. Und immer die Gemeinschaft zu suchen." Er schloss seine Antwort mit dem Satz: "Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen!" Ja, lieber Franz - ein Blick hier auf die Ränge belegt das: Es ist Dir mehr als gelungen! Am Freitag nach dem 3:0 über Hoffenheim standen unsere Spieler in der Südkurve. Sie sangen mit Euch oben auf den Rängen gemeinsam "Gute Freunde". Das, liebe Fans, das ist der FC Bayern! Hier in diesem Stadion, in der Kurve, schlägt das Herz dieses Vereins! Hier ist der FC Bayern zuhause. Und hier wird auch Franz Beckenbauer für immer zuhause sein. Lieber Franz! Hab' unermesslichen Dank für alles. Ruhe in Frieden. Du bleibst in unseren Herzen - und bei uns im Spiel: für alle Zeiten.
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Dr. Prof. Clemens Hellsberg
Sehr geehrter Herr Bundspräsident, sehr geehrter Herr Bundeskanzler, werte Festgäste, sehr geehrte Damen und Herren! - Als Mitglied der Wiener Philharmoniker erlebt man im Laufe der Jahrzehnte doch einiges, und zwar nicht nur auf den Konzertpodien dieser Welt, sondern auch bei sonstigen Ereignissen von teilweise historischem Stellenwert. Aber eines gab es noch nie: daß wir einmal, wenn auch nur in einer Indoor-Veranstaltung, mit dem ÖSV-Team an den Start gehen! Und da mir zusätzlich die ehrenvolle Aufgabe zufiel, das heutige Programm zu kommentieren, habe ich mir einige Gedanken über die Gemeinsamkeiten von Musikausübung und Sport gemacht. - Ich habe bisher ca. 40mal die VIII. Symphonie von Anton Bruckner gespielt und ich bin noch nie die Streif hinuntergefahren. Ich habe sie nur einmal besichtigt, und das zur Sicherheit im Sommer. Dennoch erläutere ich Ihnen jetzt einige dieser Gemeinsamkeiten nicht anhand der VIII. Bruckner, weil diese nämlich 80 Minuten dauert, sondern anhand der Streif: Herr Präsident Schröcksnadel hat mir zwei Minuten Redezeit zugestanden, aber ich gestehe gleich, es wird kein neuer Streckenrekord. - Start, Mausefalle: 85% Hangneigung, ein Sprung ins Nichts - der Laie sagt sich, man muß verrückt sein, um dort mit einem Höllentempo hinzufahren. Glauben Sie mir: Es gibt Momente im Musikerleben, wo man sich ebenfalls sagt, "Du bist verrückt, daß Du jetzt auf das Podium gehst!" Auch wir springen bei jedem Konzert ins Nichts, auch bei uns sind im Moment des Starts alle bisherigen Erfolge vergessen, jetzt bist Du ganz allein und fängst bei Null an. - Steilhang: Der pure Kampf gegen die Physik und gleichzeitig das perfekte Ausnützen ihrer Gesetze. Auch wir kämpfen gegen und mit der Physik, auch wir studieren Bewegungsabläufe, brauchen viel, viel Technik und müssen genau wissen, wo wir Fahrt wegnehmen, wo wir den Schwung mitnehmen, und was sich bei Ihnen im Bereich von Zehntel- und Hundertstelsekunden abspielt, entscheidet sich bei uns auf Bruchteilen von Millimetern. - Alte Schneise, Seidlalm, Lärchenschuß: Die Bilder, so sie sichtbar sind, finde ich immer sehr berührend. Ein winziger Punkt rast dahin, ein Mensch in höchster Konzentration, im einsamen Kampf gegen die Strecke, gegen sich selbst. Auch wir haben scheinbar unspektakuläre Phasen, für uns liegt die Problematik darin, daß wir bei Passagen, wo wir statt der Melodie eine Begleitfunktion haben, nicht die Konzentration verlieren. - Hausbergkante, Zielschuß: Die Bereitschaft, sich bis zum letzten Moment alles abzuverlangen, was man bieten kann. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist; aber ich kann Ihnen versichern, wenn man nach 80 Minuten Bruckner bei der Coda angelangt ist oder nach rund fünf Stunden "Tristan" bei Isoldes Liebestod, dann spürt man keine Müdigkeit, dann trägt einen diese schönste Musik ebenso ins Ziel wie die eigene Begeisterung. - Wir haben für Sie heute ein Programm zusammengestellt, das neben den einleitenden Fanfaren aus einem Werk von Franz Schubert besteht. Der wienerischste aller Komponisten ist gleichzeitig der am meisten mißverstandene. Der Lindenbaum beispielsweise, dieser scheinbare Archetyp der Idylle - "Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum" - ist in Wahrheit Ausdruck tiefster Verzweiflung, nämlich die Aufforderung zum Selbstmord: "Und immer hör ich's rauschen: Du fändest Ruhe dort!" Und auch das nun folgenden Klaviertrio schildert Höhen und Tiefen des Lebens: Elan, Freude, Dramatik, Verzweiflung, Angst, Einsamkeit. Es spiegelt damit das wider, was Spitzensportler ebenso erleben wie Spitzenmusiker, die ja beide ihren Beruf in der Öffentlichkeit ausüben - die Begeisterung des Publikums, der Erfolg, der Glanz sind eine Seite; die andere besteht aus Selbstüberwindung, dem Willen, die Fähigkeiten bis zum letzten auszuschöpfen, aus Selbstzweifeln, aus der Angst vor Versagen und Verletzungen. Sie sehen, der Gemeinsamkeiten gibt es viele. - Robert Schumann haben wir aus einem anderen Grund gewählt. Er ist der einzige Nichtösterreicher im heutigen Programm, aber wir wissen ja, daß es schon auch ganz gut ist, wenn ab und zu einmal, natürlich nicht zu oft, ein Ausländer gewinnt. Außerdem ist der erste Satz seines Quintetts wie geschaffen für die 100-Jahr-Feier eines so erfolgreichen Verbandes: Elan, Virtuosität, aber gleichzeitig jene Besinnung, die ein derartiges Jubiläum fordert, und ein Abschluß, der kein Hurrageschrei ist, sondern ein innerer Jubel voll des Optimismus. Natürlich schließen wir mit der Strauß-Dynastie: Josef Strauß, der Bruder des Walzerkönigs, war zum Zeitpunkt der Gründung des ÖSV schon lange tot; hätte er sie erlebt, dann hätte er seine Polka "Winterlust" sicher Ihnen gewidmet. - Citius - altius - fortius: Es liegt in der menschlichen Natur, Grenzen auszuloten, aber es ist trotzdem ein schreckliches, ein inhumanes Gesetz, wenn es auf alle Bereiche des Lebens angewendet wird. In der Kunst, im Sport wird es sublimiert - man kann immer noch besser spielen, immer noch besser fahren, gleiten, springen, mit anderen Worten: Wir können der Perfektion immer näher kommen; erreichen werden wir sie zwar nie, aber wir können eine Vorstellung, eine Ahnung von etwas vermitteln, das wir zwar alle nicht kennen, wonach wir uns aber sehnen - eine Ahnung von Unendlichkeit. - Streckenrekord habe ich keinen aufgestellt; aber ich bin deutlich unter der langsamsten Siegerzeit geblieben, die es je am Hahnenkamm gab; sie betrug 7:56,4. Und das gibt mir noch die Möglichkeit, als Angehöriger eines Orchesters, das unsere Heimat permanent im Ausland repräsentieren darf, dem ÖSV herzlichst zu gratulieren und den Sportlerinnen und Sportlern der diversen Sparten und Generationen dafür zu danken, daß sie eine wichtige Vorbildfunktion für unsere Jugend und somit für unsere Gesellschaft übernehmen und gleichzeitig Österreich weltweit so glänzend vertreten. Alles, alles Gute dem ÖSV zunächst einmal bis zur 200-Jahr-Feier! Die Wiener Philharmoniker werden dann 263 Jahre alt sein, und ich hoffe, daß beide Institutionen auch noch im Jahre 2105 in zumindest diesem Maße zur Mehrung von Österreichs Ansehen in der Welt beitragen. Herzlichsten Glückwunsch!
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Joseph "Sepp" Herberger
Höchstleistung im Sport und vergnügliches Leben sind wie Feuer und Wasser. Man kann nicht zwei Herren gleichermaßen dienen. Entweder - oder!