Zitate zu "Sinn(e)"
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Esther Vilar
Eine Frau wird einen Mann immer nur so weit beeindrucken wollen, daß er bei ihr bleibt und sie - im weitesten Sinn allerdings - ernährt.
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Otto von Bismarck
Heute beim Aufstehen kam mir der Gedanke, wie es doch recht merkwürdig ist, daß gerade die Völker, denen die Sonne besonders heiß auf den Schädel brennt, sie als Gott verehren. Alle Sonnen- und Feueranbeter wohnten im heißen Süden, wie die Assyrer, Phönizier, Perser. Den Völkern des Nordens ist dieser Kult nicht in den Sinn gekommen, und doch hat man in unserem Klima gewiß mehr Grund zu Dankbarkeit und Freude, wenn die seltene Sonne am Himmel sich zeigt, als da, wo sie sengende Glut und oft Gefahr und Verderben bringt. Aber die alten Germanen verehrten nicht die Sonne, sondern den Blitz und den Donner. Auch hierin zeigt sich die Hundenatur der Menschen. Sie lieben und verehren den, vor dem sie sich fürchten.
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Friedrich von Bodenstedt
Durch bloße Lehren sind nie die Menschen zu bekehren: Das gute Beispiel prägt allein der Lehre Sinn dem Herzen ein.
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Friedrich von Bodenstedt
Wer nicht den tiefen Sinn des Lebens im Herzen sucht, der sucht vergebens; kein Geist, und sei er noch so reich, kommt einem edlen Herzen gleich.
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Friedrich von Bodenstedt
Wer seine Augen stets am rechten Orte hat, zum rechten Sinne stets die rechten Worte hat, der ist der wahre Dichter, der den Schlüssel, den rechten Schlüssel zu der rechten Pforte hat.
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Clemens von Brentano
Der Sinn des Menschen strebet immer nach dem Unbegreiflichen, als sei dort das Ziel der Laufbahn.
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Clemens von Brentano
Selig, wer ohne Sinne / schwebt wie ein Geist auf dem Wasser, / nicht wie ein Schiff - die Flaggen / wechselnd der Zeit und Segel / blähend, wie heute der Wind weht. / Nein, ohne Sinne, dem Gott gleich, / selbst sich nur wissend.
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Clemens von Brentano
Unsere Sinne sind der Gegensatz der Kunst oder der Künste, und je höher unsere Sinne gebildet sind, je mehr Künste sind da, denn jedem Grade des Wissens ist eine neue Kunst entgegengesetzt. Die Kunst ist also nimmer da als lebendig, sonden als Tod. Denn bloß vollendetes Dasein ist Tod - Schönheit ist Tod - jede angenommene Kunst als einzige Kunst kann also nur ein Verlorenes sein, und daher alle Erhebung, alle Rührung bei echten Kunstwerken nur religiös und nicht künstlerisch. Kunst ist daher Bedingung der Religion, wie Religion Unbedingung der Kunst; und Kunstwerk ist Bedingung dieser Bedingung in der Erscheinung.
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Clemens von Brentano
Wehet der Sterne heiliger Sinn leis durch die Ferne bis zu mir hin.
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Clemens von Brentano
Wenn das Abendrot niedergesunken, / keine freudige Farbe mehr spricht, / und die Kränze still leuchtender Funken / die Nacht um die schattichte Stirne flicht: / Wehet der Sterne / heiliger Sinn / leis durch die Ferne / bis zu mir hin.
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Graf Dr. Richard Nikolaus von Coudenhove-Kalergi
Der sicherste Maßstab der Kultur eines Menschen oder eines Volkes ist ihr Sinn für Wertunterschiede, ihr Sinn für Formen, ihre Verachtung der Mengen. Das sicherste Zeichen der Barbarei und Primitivität ist der Kult der Zahl und der Quantität.
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Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach
Die großen Augenblicke im guten wie im bösen Sinne sind die, in denen wir getan haben, was wir uns nie zugetraut hätten.
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Freiherr Joseph von Eichendorff
Wo der Glaube und der Sinn für das Übernatürliche aufhört, da fängt der Aberglaube an die Natur an.
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Freiherr Ernst von Feuchtersleben
Das Kleine in einem großen Sinne behandeln, ist Hoheit des Geistes; das Kleine für groß und wichtig halten, ist Pedantismus.
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Johann Wolfgang von Goethe
Aller Anfang ist schwer! Das mag in einem gewissen Sinne wahr sein; allgemeiner aber kann man sagen: Aller Anfang ist leicht, und die letzten Stufen werden am schwersten und seltensten erstiegen.
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Johann Wolfgang von Goethe
Alles, was wir Erfinden, Entdecken im höheren Sinne nennen, ist die bedeutende Ausübung, Bestätigung eines originalen Wahrheitsgefühles, das im stillen längst ausgebildet, unversehens, mit Blitzesschnelle zu einer fruchtbaren Erkenntnis führt. Es ist eine aus dem Innern am Äußern sich entwickelnde Offenbarung, die den Menschen eine Gottähnlichkeit vorahnen läßt. Es ist eine Synthese von Welt und Geist, welche von der ewigen Harmonie des Daseins die seligste Versicherung gibt.
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Johann Wolfgang von Goethe
Am Ende kann doch nur ein jeder in seinem eignen Sinne aufgeklärt werden.
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Johann Wolfgang von Goethe
Bisher glaubte die Welt an den Heldensinn einer Lucretia, eines Mucius Scävola und ließ sich dadurch erwärmen und begeistern. Jetzt aber kommt die historische Kritik und sagt, daß jene Personen nie gelebt haben, sondern als Fiktionen und Fabeln anzusehen sind, die der große Sinn der Römer erdichtete. Was sollen wir aber mit einer so ärmlichen Wahrheit? Und wenn die Römer groß genug waren, so etwas zu erdichten, so sollten wir wenigstens groß genug sein, daran zu glauben.
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Johann Wolfgang von Goethe
Das Lächerliche entspringt aus einem sittlichen Kontrast, der auf eine unschädliche Weise für die Sinne in Verbindung gebracht wird.
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Johann Wolfgang von Goethe
Das Zugreifen ist doch der natürlichste Trieb der Menschheit. Greifen die Kinder nicht nach allem, was ihnen in den Sinn fällt?