Zitate von Eugen Drewermann
Nichts ist schlimmer für ein Kind, als erleben zu müssen, daß die eigenen Eltern einer drohenden Gefahr absolut hilflos und selber voller Angst gegenüberstehen; zu erleben, daß auch sie keinen Halt zu bieten vermögen, verwandelt die ganze Welt in eine Stätte nicht endender Angst.
Informationen über Eugen Drewermann
Schriftsteller, Theologe, Psychotherapeut (Deutschland, 1940).
Eugen Drewermann · Geburtsdatum
Eugen Drewermann ist heute 84 Jahre, 4 Monate, 12 Tage oder 30.815 Tage jung.
Geboren am 20.06.1940 in Bergkamen
Sternzeichen: ♊ Zwillinge
Unbekannt
Weitere 75 Zitate von Eugen Drewermann
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Aber die Erlösung der "Welt" besteht nicht darin, das Ich des Einzelnen zu opfern, sondern ganz im Gegenteil: es in seine Rechte und Freiheiten einzusetzen und gegen den Terror des Kollektivs mit Eigenständigkeit, Erschlossenheit und Entschlossenheit auszustatten.
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Abtreibung und Prostitution werden in matriarchalischen Gesellschaften offenbar anders bewertet als in patriarchalischen Gesellschaften.
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Auf einer tieferen, subjektalen Ebene bedeutet der Akt des Essens zugleich eine Verschmelzung mit dem weiblichen Archetypus in der eigenen Psyche.
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Außer dem Löwen sind die Menschen die einzigen Säugetiere, die sich gegenseitig auffressen. Aber der Unterschied zwischen Menschen und Löwen ist groß.
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Das Böse im 20. Jahrhundert hat vor allem ein einziges Gesicht, es ist grau, langweilig und trainiert in der Anpassung.
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Das ist das ganze Geheimnis eines Kindes, daß es uns durch sein bloßes Dasein nötigt, es zu lieben, und daß es davon lebt, für nichts geliebt zu werden.
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Das, wovor wir am meisten Angst haben, ist häufig das, worauf wir am meisten hoffen.
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Daß das Christentum die Ausbeutung der Tiere . . . ausdrücklich gutgeheißen und gerechtfertigt hat, zeugt zweifellos von einer besonders rücksichtslosen und gewalttätigen Einstellung gegenüber der Natur.
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Daß Rassen- und Kulturgegensätze durch das Mittel des Krieges sich zu Klassengegensätzen wandeln konnten, war in gewissem Sinne bereits ein humaner Fortschritt, den die ökonomische Notwendigkeit veranlaßte.
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Der Depressive erlebt es bereits als nicht wiedergutzumachende Schuld, überhaupt auf der Welt zu sein und also unausgesetzt anderen Dinge stehlen und wegnehmen zu müssen.
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Der Glaube, der rettet, besteht zu allen Zeiten und an allen Orten der Welt in dem gleichen Vertrauen gegen die Angst und in den gleichen Intuitionen der Bilder, mittels deren die Seele ihren Weg nach innen zu bezeichnen pflegt.
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Der Krieg zur Ausrottung alles Fremden scheint sogar noch älter und tiefer verwurzelt zu sein als der Krieg zwischen Angehörigen verschiedener Rassen.
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Der orale Akt des Essens bedeutet objektal eine Verschmelzung mit der Mutter, inklusive der Gefühlsqualitäten, die damit verbunden sind: der Erlaubnis, sich wie ein Kind vorbehaltlos akzeptiert zu fühlen.
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Die Ambivalenz des Daseins in Werden und Vergehen, Zeugen und Töten wurde vielfach als Folge eines Mißverständnisses oder eines Verbrechens am Anfang der Welt betrachtet.
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Die Anbetung des siegreichen Mannes liegt in der Entwicklung der menschlichen Sexualität, nicht aber die Züchtung friedfertiger Männchen.
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Die angemessenste Haltung gegenüber dem Tod scheint der Gehorsam: mit der Stummheit der Tiere zu gehen, wenn er uns ruft.
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Die Angreifer von heute fühlen sich nicht selten als die Angegriffenen von gestern.
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Die Bibel, gerade wenn man sie als Gotteswort betrachtet, ist nicht nur in jedem ihrer Teile, sondern auch und wesentlich als ganze ein historisch bedingtes Menschenwort.
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Die Entwöhnung erscheint dem Säugling, wie zahlreiche Untersuchungen depressiver Schuldgefühle zeigen, als eine verdiente Bestrafung für seine orale Maßlosigkeit und Gier.
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Die Eucharistie ist wie ein verzweifeltes, äußerstes Bemühen der Religion, dem Menschen zu sagen, daß seine Schuldgefühle unbegründet sind.