Zitate von Dr. Heimito von Doderer
Unser wahrer Besitz besteht in der jeweiligen Spitze unserer Ahnungen. Sie allein sind unser wirkliches Leben. Das Übrige ist zottelnder Nachtrab.
Informationen über Dr. Heimito von Doderer
Schriftsteller, "Ein Mord, den jeder begeht", "Die Strudlhofstiege" (Österreich, 1896 - 1966).
Dr. Heimito von Doderer · Geburtsdatum · Sterbedatum
Dr. Heimito von Doderer wäre heute 128 Jahre, 1 Monat, 27 Tage oder 46.808 Tage alt.
Geboren am 05.09.1896 in Wien
Gestorben am 23.12.1966 in Wien
Sternzeichen: ♍ Jungfrau
Unbekannt
Weitere 112 Zitate von Dr. Heimito von Doderer
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Alle Anekdoten sind Lügen.
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Alles Pathologische beruht auf einer zu weit gehenden Intimität mit sich selbst, also dem Gegenteil der Selbstverleugnung.
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Alles Technische, mag es wie immer gemeint sein, ist weit mehr als nur zweckmäßig: es enthält uneingestandene Lüste, die wie im Spiel sich offenbaren.
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Allgemeinbildung ist, so harmlos das Krankheitsbild immer auf den ersten Blick aussehen mag, doch nur in sehr vereinzelten Fällen heilbar. Das ist ganz ähnlich wie bei den so genannten Gesinnungen.
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Als erwachsen darf gelten, wer auf sich selber nicht mehr hereinfällt.
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Am entzückendsten spricht der Verschwiegenste: seine Rede hat, was jede Kunstleistung auszeichnet - sie ist indirekt.
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Begriffs-Wäsche, also die Reinigung von Begriffen, macht es erforderlich, daß man diese in das Säurebad fundamentaler Skepsis werfe. Nur von dort unten wird man sie blank wieder hervorziehen.
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Das allein nenne ich Wissenschaft: Die Kenntnis der Pässe in ein Jenseits im Diesseits, der Saumpfade unserer Intelligenz.
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Das Genie kann man nicht ersitzen, wie die Beamten ihre Pension.
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Das Leben stellt uns die Wahl frei, ob wir als Philosophen ein für allemal belehrt oder als Tiere allmählich dressiert werden wollen.
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Das Neue wird schnell alt, das Alte bleibt aber immer neu.
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Das wirkliche Behagen bemerkt man nur nebenbei. Es ist keine separate Speise an der Tafel des Lebens, sondern ein Beigeschmack, den gewisse Gerichte haben. Aufs Behagen kann man nicht den Blick einstellen.
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Der Berufs-Schriftsteller macht seine Muse zur Prostituierten und wird dann ihr Strizzi.
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Der eigentliche Akt und Dienst unserer Intelligenz ist die Überwindung der Trägheit. Sie bleibt jedesmal als geplatzte Fiktion hinter uns und wird dann unvorstellbar.
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Der Manierismus ist das zu einem tiefsten Bewußtsein seiner selbst und damit zu einem guten Gewissen gelangte L'art pour l'art.
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Der Mitteilungsdrang ist, nach dem analogen Drang zum Coit, die stärkste aller zentrifugalen Kräfte des Menschen.
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Der Mut zur eigenen Begabung ist die Glaubensform des Künstlers.
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Der Mut zur eigenen Begabung mißt sich vor allem an den nächst benachbarten steinernen Ungeheuern der Selbstverständlichkeit.
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Der Schall: das Fleisch der Sprache. Geschwätz: wenn sie den Weg allen Fleisches geht.
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Der Weg ist immer mehr als das Ziel.